Wohin das Leben dich nehmen wird
Poesie ist unerlässlich. Sie bietet dir flüchtige Eindrücke von der Wahrheit dar. Poesie ist im Tanz, in der Musik und in der Art und Weise, wie dich ein kleines Kind ansieht, zugegen.
Die materielle Realität kann dich nur so und so weit tragen. Sie hält deine Nase an den Wetzstein. Poesie hebt dich hoch und gibt dir eine höhere und weitere Sicht. Sie ist ein Sprung zur Wahrheit, selbst wenn sie nicht begriffen wird. Am Leben ist mehr als Verstehen. Selbst Poesie nicht verstehen ist eine schöne Sache. Nicht verstehen gibt dir statt, voller Verwunderung hinzuschauen und zu erkennen, dass es mehr als die tägliche Routine des Lebens gibt.
Sobald du in die Augen eines geliebten Menschen schaust, siehst du Poesie und kommst ihr derart nahe. Wir können sagen, dass die Spuren, auf denen dein Leben fährt, die Poesie sind. Es mag ja sein, du gibst Limericks gegenüber großer Dichtung den Vorzug, aber Scherze, die dich zum Lachen bringen, zeitigen dieselbe Wirkung auf dich wie Poesie. Sie dehnen dich zwischen der Story und ihrem überraschenden Ende auseinander. Scherze überspringen auch Teile, die plötzlich aufgefüllt werden, und du bist aus deinem gewöhnlichen alltäglichen Denken herausgelangt.
Du kannst nicht auf einer Ebene alleine leben. Du hast ein Bedürfnis nach mehr als einer Ebene der Existenz, da mehr als eine Ebene der Existenz existiert. Annehmlichkeiten der Schöpfung sind schön und gut, und doch sind sie nicht ausreichend. Die gewöhnliche Welt ist schlicht für Herzen, die im Himmel gemacht wurden, nicht genug.
Was du suchst, ist an dir, danach zu suchen und es zu haben. Wonach dein Herz ächzt, das verdient es.
Entsinne dich jetzt, dass in der Poesie und im Humor Überraschungen existieren. Es muss Überraschungen geben. Es muss das Unerwartete geben. Es muss das Wundervollere geben als das, wovon du sogar geträumt hast. Sei zugänglich. Lies oder schreibe nicht in all dem Kleingedruckten.
Wenn du in einem Auto fährst, kennst die Route nicht, die das Auto nehmen wird. Auch erfasst du womöglich seinen Bestimmungsort nicht voll und ganz, auf einer Fahrt allerdings befindest du dich. Das ist die Fahrt deiner Lebenszeit, über die Ich rede.
Entlang des Wegs siehst du spektakuläre Zeichen dessen, was kommen soll. Heavenletters sind eines dieser Zeichen. Der Frühling ebenfalls. Das Leben ist voll mit diesen Zeichen. Bestaune sie.
Damit du an den Wendungen, die dein Leben nimmt, ins Staunen geraten kannst, hast du unschuldig zu sein. Unschuld ist Offenheit für das, was du siehst. Falls du dir sicher bist, dass du die Route kennst und wie sie auszusehen habe, wirst du den Wagen, in dem du fährst, abwürgen. Unschuld, Offensein, Nichtwissen, wie alles sein sollte – dies sind der Schlüssel zur Freude im Leben.
Wenn du ein Foto vor dich hinhältst, wie deine Route auszusehen hat, hältst du Ausschau, dass das Leben deinem Foto gleichkommt, und dementsprechend versäumst du die Ansichten. Wenn du deinen Kopf herumdrehst, um zu sehen, wohin der Wagen gefahren ist, anstatt zu sehen, was vor dir liegt, versäumst du gleichfalls die Anblicke. Ein Blick nach hinten hält dich ab zu sehen, wo du dich jetzt soeben befindest.
Sieh dein Leben wie ein schönes Unbekanntes, und sei ihm gegenüber offen. Sieh es als ein Abenteuer. Es ist keine Aufgabenstellung. Ein Abenteuer liegt nicht insgesamt offen vor dir aus. Unterwegs wirst du auf einem Abenteuer Entdeckungen machen. Du kannst nicht alles was hereinkommt und herausgeht voraussagen. Wieso vorhersagen, unterdessen es da draußen etwas Wundervolles für dich gibt, was du nicht voraussagen kannst?
Es ist nicht nötig, dass du dich derart fest am Lenkrad des Lebens festhältst. Der Wagen, mit dem du zu Mir fährst, hat keine Anschnallgurte. Halte dich nicht so sehr fest. Auf dieser Fahrt einer Lebzeit bist du der Beschränkungen ledig, und du bist voller Leben und Möglichkeiten, wohin das Leben dich lenken wird.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/wohin-das-leben-dich-nehmen-wird.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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