Im Wartezimmer des menschlichen Herzens
Willkommen. Komm her. Komm heraus aus dem Abgrund, in den du dich selber gestellt hast, während du versuchst über Mich zu Schlüssen zu gelangen. Während du deine Gedanken erwägst, höre Ich deinen Herzschlag. Deutlich kann Ich hören, wie du sagst:
„Geliebter Gott, manchmal reicht es für mich aus Geliebter Gott zu sagen, und das ist alles, was ich zu sagen habe – Geliebter Gott.
Manchmal verfolgt mich der Ausdruck: ,Gott meiner Väter‘. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, als ob Du der Gott lediglich eines Teils der Menschheit sein kannst? Ich kann das nicht glauben: Du bist mein Gott und jemand anderer hat einen anderen Gott? Das erscheint mir so im Widerspruch zum Einen Gott. Kann es jemand geben, dessen Gott Du nicht bist?
Dennoch verfolgt mich diese Aussage. Mein Gott – der Gott von jemand anderem. Ein Gott hier, ein anderer dort.
In den meisten Dingen schätze ich Vielfalt. Ich liebe die Sachen original und neu, und ich liebe es tatsächlich in meinem tiefen Inneren zu denken, dass Du mein Gott bist, meiner. Hat das etwas mit Eigentumsdenken zu tun?
Da gibt es etwas, was ich an dem Ausdruck mag: ,Vielleicht ist es der Rhythmus davon.‘
Und dann gibt es noch den Ausdruck: ,Persönlicher oder unpersönlicher Gott.'
Für eine lange Zeit war ich mir überhaupt keines Gottes bewusst. Sicher war ich nicht gegen Dich, Gott, aber ich hatte nicht wissentlich auch nur eine flüchtige Bekanntschaft.
Ich akzeptiere jetzt die Tatsache, dass ich Dich die ganze Zeit schon gekannt habe, Dein Wesen. Jedoch habe ich Dich überhaupt nicht als meinen Gott erfahren. Du warst ein Thema für andere, um darüber zu sprechen, jedoch nicht für mich, um mich vorwärts zu wagen. Ich war abweisend, doch war es so, als würde ich Dich schon die ganze Zeit beobachten. Aber ich konnte Dich nicht richtig anerkennen. Niemals sagte ich ein Wort.
Jetzt weiß ich, dass Du mich angelächelt hast, denn Du hast mich irgendwie, irgendwann geschnappt. Du hast mich mit Haut und Haaren am Angelhaken. Jetzt sehe ich, dass ich Dir gegenüber keine Chance hatte.
Ich frage mich, wie viele Inkarnationen ich vor Dir weg getanzt, dem ganzen Thema Dich, Gott, betreffend ausgewichen bin. Damals hat sich das Leben hingezogen, jetzt jedoch läuft es rasend schnell.
Damals ist die Frage: ,Gibt es einen Gott?‘ nicht in meinen Sinn getreten. Es war nicht gänzlich so, dass Du für mich nicht existiertest. Es war, wie ich jetzt sehe, eher so, dass ich es nicht an mich heran ließ, dass Du und ich in einer tiefen Beziehung miteinander standen. Ich wandte meinen Blick ab. Du warst für mich namenlos. Du warst eine Leere für mich, ein nebelhaftes Wesen. Ich habe Dich auf Distanz gehalten, mich von Dir abgesondert. Ich blieb in einem Wartezimmer meines Herzens.
Doch Dich hält nichts auf.
Rückblickend gesehen, muss ich eine gewisse Ehrfurcht für Dich gehegt haben. Vielleicht bist Du direkt neben mir im Wartezimmer meines Herzens gesessen. Vielleicht hast Du sogar die ganze Zeit meine Hand gehalten.
Habe ich gedacht, ich bin nicht gut genug, um Dich zu kennen? Was war der Grund? War ich einfach zu schüchtern?
Doch dann hast Du alle meine Grenzen gesprengt. Ich war es nicht. Du fingst an dich für mich einfach zu ereignen. Dann hast Du von meinem Leben Besitz ergriffen. Du warst der Held, der mich von den Beinen gerissen hat. Du hast mich emporgehoben. Du hast mich den ganzen Weg zu Dir getragen, wobei sich herausstellte, dass Du mein Wahres Selbst bist.
Bevor Du, Gott, bevor Du hereingingst, war ich Meinem Selbst unbekannt, und dann begann ich dich voll und ganz und nicht nur von einem Blickwinkel aus wahrzunehmen. Du bist in meinem Herzen aufgestiegen und Du bist nie fortgegangen. Du hast bewirkt, dass Dein Selbst mir in meinem Herzen bekannt wurde. Du lässt mich nie wieder gehen.
Du hältst mich mit meinem vollen Einverständnis gefangen. Die Gefangennahme durch Dich bescherte mir Große Freiheit.
Es ist nicht so, dass ich dauernd an Dich denken muss. Ich verbringe Zeit damit etwas einzukaufen oder auszutüfteln und dabei denke ich nicht an Dich. Demzufolge kehre ich immer wieder zu Dir zurück. Es ist Glückseligkeit Eins mit Dir zu sein.
Stimmt es, dass mir immer nur ein Gedanke zu einer Zeit durch den Kopf gehen kann, denn es erscheint mir, dass mir manchmal eine Million Gedanken gleichzeitig durch den Kopf schießen.
Ich weiß ganz gewiss, ohne einen Gedanken an Dich wäre ich leer, hohl, leblos. Es muss wohl so sein, dass Du mich zu Dir gezogen hast; ich bin glücklich damit und fühle mich grenzenlos.
Und manchmal bin ich Dir so nahe, dass ich nicht länger existiere. Es ist schwierig für mich zu erklären, was das bedeutet, aber da gibt es die guten Zeiten, wenn Du mir näher als nah bist, wenn Du mein Wahres Sein bist und es nichts anderes in der Welt als Dich gibt. Ist das wahr, Gott, was ich fühle?"
Ja, es ist wahr.
Translated by: Brigitte F...Permanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/im-wartezimmer-des-menschlichen-herzens.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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