Erleuchtung ist kein persönliches Geschenk
Was wäre, wenn du heute Erleuchtung mitbekommen hättest, wie, meinst du, würdest du dich alsdann fühlen?
Ziemlich wahrscheinlich hieße deine Erwartung, dass du wahnsinnig begeistert wärst. Zeitgleich damit, lasse Mich dir zu verstehen geben, dass es keine gesicherte Art und Weise gibt, wie sich Erleuchtung anzufühlen oder wie sie zutage zu treten hat.
Es ist möglich, dass du sie nicht einmal bemerken wirst. Es ist gar möglich, dass du sie nicht bemerkt hast.
Es ist möglich, dass das, was du mit Erleuchtung assoziierst, nicht dein Erleben darstellt. Unter Umständen erlebst du Erleuchtung nicht so, wie du sie deiner Auffassung nach erleben werden würdest. Du erwartetest etwas Verblüffendes, und dem entgegen, scheinst du nach wie vor so zu sein, wie du es stets warst oder vermeintest, stets zu sein.
Du erlebst diesen großen Wandel womöglich nicht mit den hellen Farben, denen du aus ganzem Herzen entgegengesehen hast.
Ihr wisst, ihr Lieben, das Leben legt sich euch unentwegt selber dar, allerdings tut es das nicht immer so, wie ihr es erwartet.
Entsinnt euch dessen, Erleuchtung hat nicht dauernd wie ein verzücktes Erleben in Erscheinung zu treten. Sie ist womöglich nicht derart, wie es eure Erwartungen hießen. Vielleicht fühlt sich euch Erleuchtung als nicht von großer Tragweite an. Erleuchtung könnte euch gar zum Weinen bringen, nicht aus Freude, und dennoch durchaus zum Weinen, ohne dass ihr wisst, warum. Du liebe Zeit, ihr fragt euch, was denn mit euch los ist, weil ihr vor lauter Freude keine Sprünge macht. Ihr könnt euch sicher gewesen sein, dass ihr Erleuchtung als ein Außer-Der-Welt-Sein erleben werdet, und jetzt erfahrt ihr ihr Erfassen als eine Erfahrung von der Welt.
Die Sache, welche es euch in Erinnerung zu rufen gilt, ist die, dass Erleuchtung keine Medaille ist, die an eurer Brust angebracht wird. Sie ist vielmehr etwas, was ihr, zum Nutzen der Welt, treuhänderisch verwahrt. Ihr Ansinnen ist nicht ein Tätscheln eures Rückens. Sie ist eine Vergütung, jedoch keine Medaille. Sie ist eine Ehre, freilich werdet ihr sie eher nicht als eine Ehrung empfinden oder überhaupt als irgendetwas, denn eure Erleuchtung ist nicht um euretwegen. Sie ist um der Welt halber.
Ihr möchtet euch gerne umwerfend fühlen, stattdessen fühlt ihr euch womöglich eher verlegen gemacht.
Die Gegenwart von Erleuchtung ist nicht persönlich geschenkverpackt für euch.
Derweil ihr euch Erleuchtung sehnlich herbeiwünscht, hat eure Suche Bedacht auf Erleuchtung, und nicht auf eine Supertolle Erfahrung von Erleuchtung. Seht ihr den Unterschied? Alte Gepflogenheiten dauern fort. Es gilt euch nicht, bei eurem physischen und persönlichen Erleben des Lebens auf Erden einen ausgesprochen entschiedenen Umschwung zu erwarten.
Ihr erhebt euch über euch selber. Ihr steigt zu eurem Wahren Selbst auf.
Euer persönliches Erleben ist nicht der Zweck von Erleuchtung. Ihr seid mehr so wie ein Nebenprodukt von Erleuchtung.
Eines der Attribute von Erleuchtung ist das, dass ihr die Ruhe selbst seid. Ihr werdet wahrscheinlich kaum Großartige High's erleben. Genauso wenig werdet ihr wohl die niedrigergeführten Strecken dermaßen gestochen scharf zu erleben bekommen. Der Kontrast wird eher nicht so aufsehenerregend sein.
Werdet stille, und ihr werdet die Ruhe des Einsseins bemerken, welches euch umhüllt. Ihr werdet das Einssein erkennen, welches Aufgeregtsein übersteigt.
Ein High wird euch wohl eher nicht mehr länger aufregen. Aufgeregt sein fordert Kontrast an. So ihr bereits verrührt seid, habt ihr die Dinge nicht hoch am Sieden zu halten.
Ihr werdet behaglich mit Gelassenheit umgehen. Ein sanft verlaufender Pfad ist nicht langweilig, ebenso führt er nicht in die Höhe und wieder abwärts, gleichsam als wäre euer Seelen-Geist ein Schwert, das ihr schwingt. Ein Friedenshüter erstaunt gewöhnlich nicht und wird gewöhnlich nicht in Erstaunen versetzt. Als ein Friedenshüter übt ihr Friede und Liebe aus. Ihr seid eine Quelle von Friede und Liebe, und demgemäß strömt euer Leben.
Alte Gewohnheiten sterben langsam. Ihr habt eine Gewohnheit, einen festen unantastbaren Wartestand einzunehmen. Vielleicht habt ihr obendrein eine Gepflogenheit, euch enttäuscht zu fühlen. Ihr gewinnt die Top Auszeichnung und wundert euch, wo sich denn nun, nach allem, euer Neues Selbst ausweise. Ihr fragt euch, wo denn das Hochgefühl, nach dem es euch so sehnlich ist, euer harrt. Ihr seht euch selber noch nicht als ein Wundergeschöpf vor euch stehend, welches angestaunt gehört.
Kitzel und Schauer werden eher, zugunsten von Urwüchsigem Leben beflissener Dienstbarkeit, mit welcher ihr nunmehr zuwendet, am Abflauen sein.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/erleuchtung-ist-kein-persoenliches-geschenk.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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