Ein Seilkünstler des Lebens
Gott redete …
Egal wie aktiv du auch in deinem Leben sein magst, du bist auch ein Beobachter deines Lebens, wie es sich dir offenbart. Du beobachtest dein Leben, sozusagen wie von einem weit entfernten Land aus. Das ist so, als ob du dein Leben nicht erlebst, sondern ihm eher zuschaust, wie es an dir vorbeigleitet. Du siehst zu, wie dein Leben über die Grenze gleitet.
Von diesem Ausgangspunkt her können wir sagen, dass da zwei Leben sind, die du lebst, das eine, wo du etwas auf der Bühne aufführst, und das andere, dem du zuschaust, wie es vor dir tanzt. Was bist du doch für ein Künstler. Du bist ein virtueller Seilkünstler des Lebens.
Möglicherweise ist da noch ein drittes Leben untergemischt, und das ist das Leben, welches du interpretierst. Was du deutest, nimmt Vorrang ein. Egal ob du das Leben pro oder contra deutest, deine Auslegung feuert dich an. Tatsächlich schmückst du deine Auslegung. Du versiehst sie mit Verzierungen. Du lässt dich davon leiten, wie du dein Leben siehst.
Wenn du jemanden siehst, der sich bereit macht dich zu schlagen, dann gehst du unverzüglich in deinen Kampf-Modus über. Du setzt dein Leben nicht immer in das beste Licht.
Du magst nach Schmerz suchen, weil Schmerz dasjenige sein mag, was dazustellen du gewohnt bist. Und so reagierst du darauf mit erhobenen Fäusten. Wenn du jemanden bemerkst, der dir einen Diamantring gibt, beeilst du dich ihn in die Arme zu schließen. Was an diesem Punkt wahr oder nicht wahr ist, ist unerheblich. Deine Interpretation ist das, was zählt.
Wenn, lasst Uns sagen, sogar wenn du in deiner negativen Beurteilung völlig recht hast, halte sie auch dann nicht wie einen Pokal fest. Du bist kein Kopfgeldjäger. Du möchtest niemandem den Kopf abschlagen. Du möchtest dir nicht eine Verletzung immer und immer wieder ansehen und an dich pressen.
Wenn du es dir von vornherein nicht wünschst, einem Angriff ausgesetzt zu sein, dann lasse deine Gedanken darüber, wie verletzt du dich fühlst, von den Winden der Veränderung wegblasen. Oder vielleicht stelle dir einen Schmetterling vor, der sich jedenfalls lange nicht niedergelassen hat, bevor er sich dann doch erneut in die Lüfte erhebt, um sich irgendwo anders niederzulassen. Lebt wohl, Missstände der Vergangenheit, ob wahr oder eingebildet.
Du hast keine Verpflichtung, die Vergangenheit am Leben zu erhalten. Wenn du eine Verpflichtung hast, dann die, dich von der Vergangenheit frei zu machen. Oder du magst darüber in der Weise denken, dass die Vergangenheit von dir befreit wird. Lasse die respektlose Vergangenheit von der Gegenwart abfallen. Starte neu. Schaue auf das Leben in einem neuen Licht. Gib deinem Leben eine zweite Chance. Du mögest dich nicht an der Vergangenheit festnageln.
Wenn du einen schwarzen und blauen Fleck hast, dann verblasst er auf ganz natürliche Weise. Und danach ist er verschwunden. Du hast dabei kein Mitspracherecht, auch bist du nicht traurig darüber, den schwarzen und blauen Fleck weggehen zu sehen.
Wenn dein Herz geprellt wurde, dann lasse deine innere Prellung ebenfalls abebben. Lasse in diesem Sinn deine Wohnungsbrände nicht weiter lodern.
Habe heute eine andere Loyalität. Sei deinem Höheren Selbst gegenüber loyal. Gib den Wunden der Vergangenheit einen Abschiedskuss. Auf Nimmerwiedersehen! Bis du nicht losgelassen hast, zwingst du dir selber deine Vergangenheit auf. Du verkleidest dich als Opfer. Du wirst ein Blender. Du spielst eine Rolle, die weder zu dir passt noch dir nützt. Sei du selbst, frei und klar. Mache deinen Angreifer nicht zum Opfer, denn du bist kein Sieger und du gewinnst nichts. Sei weder ein Sieger noch ein Opfer.
Es gibt da das Wort ehemalig. Es bedeutet vergangen, früher, es war einmal. Es bedeutet nicht länger. Die Vergangenheit war ein Echozeichen. Sie war ohnehin nicht wirklich. Warum bewahrst du deine Vergangenheit vor dir auf? Beerdige die Vergangenheit. Es ist nicht deine Aufgabe, ehemalige Wunden eitern zu lassen. Es ist deine Aufgabe, Wunden von dir zu befreien. Befreie die Vergangenheit vom Gefesseltsein. Du tust der Vergangenheit keinen Gefallen, wenn du sie verhätschelst oder sie einrahmst und an die Wand über deinem Bett hängst.
Hinweg mit dir, Vergangenheit, hinweg mit dir.
Translated by: Tina KollnerPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/ein-seilkuenstler-des-lebens.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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