Enterer deines Herzens
Gott redete:
Reminiszenzen an die Vergangenheit, insbesondere betrübliche Erinnerungen, sind ein luxuriöser Aufwand, Geliebte. Euer durcheinander gebrachtes Herz dreht sich zur Vergangenheit um, zu einer anderen Zeit hin, vielleicht zu einer längst vergessenen Zeit, vielleicht über eine untergeordnete, ausnehmend untergeordnete Figur in dem Bühnenstück eures Lebens, und danach, aus heiterem Himmel, entsinnt ihr euch desjenigen, derer ihr gedachtet, derzeit mit einer solchen Betrübtheit, mit einem solchen Schmachten, mit einer solchen Sehnsucht, euch wieder in Verbindung zu bringen, und vielleicht äußert ihr euch:
„Weißt du das, du hast mir etwas bedeutet. Du spieltest in meinem Leben eine Rolle. Womöglich war sie von kleinerer Natur, aber sie war, ist dir das klar, mächtig. Schau, ich denke jetzt an dich. Es ist nicht so, dass ich eine Scharte auszuwetzen brauche. Das ist es nicht. Es ist einfach so, dass ich dir so gerne einen Gruß entbieten und dir sagen möchte, dass du mir irgendwie etwas bedeutet hast. Du musst eine Menge bedeutet haben, da ich dich jetzt beklage. Ich frage mich, ob du, ein kleinerer Schauspieler in meinem Leben, ich frage mich, ob du je an mich dachtest. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, warum Gedanken an dich auftauchten, und ich kenne mehr über deine Bedeutung in meinem Leben nicht, als dass wir uns eine Zeitlang begegneten und dass ich keine Idee daran hatte, dass ich jemals wieder an dich denken würde, und dass ich an dich mit einer derartigen Sehnsucht denken würde.“
Siehst du, was Ich meine, wenn Ich sage, sich der geringfügigen euch merklichen Vergangenheit zu erinnern sei ein luxuriöser Aufwand, Ich mutmaße, sie ist eine Schwelgerei, dennoch drängt dich etwas in dir, dich nach dorthin zu begeben.
Du wusstest nicht, dass dir dieser Mensch, dessen du dich entsinnst, überhaupt etwas bedeutete. Ich möchte dir sagen, dass Jeder, dem du begegnest, eine Bedeutung hat, so, als wäre jeder Mensch eine Klaviertaste, die du drückst, ja gar eine schwarze Taste. Es kam zu keinen erheblichen Crescendi. Schlicht eine Taste leicht und jetzt soeben mal heruntergedrückt, ganz offensichtlich, unauslöschlich.
Natürlich wünschst du es dir, du wärest damals aufmerksamer gewesen. Du wünschst es dir, du hättest einen Jeden bewusst in dein Herz hinein geschwenkt, aber, du meine Güte, zu der Zeit waren die Menschen vielleicht Kulisse, schier etwas im Hintergrund. Jetzt würdest du ihnen gerne in die Augen schauen. Jetzt möchtest du gerne zuende bringen, was auch immer anstand, zuende gebracht zu werden. Es ist nicht einmal so, dass du dabei mittendrin weggegangen bist. Es ist schlicht so, du kannst es nicht so ganz unter Dach und Fach bringen. Oder vielleicht tatst du das, und du wünschst es dir, du hättest den Bogen stärker gespannt.
Gut, also, habe deinen luxuriösen Aufwand eine Zeitlang. Trauere deinem Leben nach, was du kaum ausgelebt hast. Beweine die Vergangenheit, die wie ein zusammengefalteter Fächer ist, der nur dann und wann hervorgebracht wird, der allem Anschein nach verstohlenerweise herausgeholt wird. Es ist in Ordnung so, dass dich die Vergangenheit jetzt zum Weinen bringt. Das ist okay. Jetzt wirst du neue Erinnerungen schaffen, und auch sie geraten zu köstlichen. Wieso darauf warten? Lasse sie jetzt kostbar sein. Lasse die Menschen in deinem Leben, die großen wie die kleineren, zur Kenntnis gebracht sein als die Betreter deines Herzens. Einem Jeden in der Welt gehört ein Platz in deinem Herzen. Schaffe Platz.
In einem gewissen Sinne ist jeder, der in deinem Herzen eingebettet ist, so bedeutsam wie der andere, selbst wenn du mit einem Menschen Jahre verbrachtest, und mit einem anderen Minuten. Ein jedes Anklopfen an deiner Herzenstür ist von Bedeutung. Es gibt in deinem Herzen niemanden, der zufällig da ist. Niemand stolperte herein, selbst wenn es danach aussehen mag. Jeder, der deinem Herzen einen Besuch abstattete, hatte dort eine Mission, vielleicht zu geben, vielleicht sich mit zu nehmen, vielleicht für dich und vielleicht für ihn, zumal ja, was für Einen ist, das ist ebenso für einen Anderen.
Sei dir ebenso darüber im Klaren. Es wird ein Wiedertreffen geben. Du wirst wieder Guten Tag sagen, in Gedanken oder im Tun. Tatsächlich sind sich eure Herzen bereits wiederbegegnet. Anderenfalls wären deine Gedanken an diesen Menschen nicht wiedergekehrt und sonst hätten sie bei dir nicht nachgeklungen, wie sie es heute taten. Segne alle aus der Vergangenheit, und alle vom heutigen Tag an, und wisse, dass alles, was je statthat, heute statthat.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/enterer-deines-herzens.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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