Die offene See reiten
Gott redete …
Lasse die Liebe in deinem Herzen sich selber überschlagen. Lasse die Liebe in deinem Herzen ein Trinkglas sein, das sich selbst zum Überschwappen bringt. Sofern sich dein Herz nicht zusammenzöge, würde es sich selber verschütten. Was die Liebe angeht bist du restriktiv, weil du sie als eine Investition ansiehst, die schief gehen kann. Stoße die Investitionen in Liebe ab. Es ist an der Zeit, die herauszulassen. Halte sie nicht mehr länger an dir.
Betrachte dein Herz als ein leckes Boot, aus dem du die Liebe herausschöpfst, welche das Boot volllaufen lässt. Um dein Herz über Wasser zu halten, musst du es fortwährend seines Zustromes von Liebe entleeren. Du schöpfst einfach die Liebe in deinem schönen Herzen heraus, lässt die Liebe in einem immerzu-sich-weitenden Strom liebenswürdig strömen, lässt sie ihr Strömen selber sein, siehst zu, wie sie zu dem Ozean zurückkehrt, von dem sie ausgegangen ist. Es ist mehr so, wie wenn du eine Gefälligkeit erwiderst.
Liebe aus deinem Herzen heraus bedarf keines Objektes. Deine Liebe gehört nicht in allerlei Eimer geschüttet. Sie wird einfach geschüttet und ihr wird stattgegeben, zu fließen und unabwendbar irgendwo anzulangen. Liebe bedarf keines Objektes, um zu existieren.
Ein Objekt wie etwa eine liebenswerte Seele, wie etwa eine schöne Seele, wird euch wohl eure Liebe ins Gedächtnis rufen, sie fließen zu lassen. Eurem Herzen gehört es, erinnert zu werden, ausschließlich deswegen, weil ihr die Quelle abgedreht habt. Ihr setztet die Tragweite eurer Liebe herab. Ihr setztet einen neuralgischen Zeitpunkt für sie fest, loszugehen, unterdessen Klingeln ertönen würden. Ihr tatet dies bloß, weil ihr eure Liebe eindämmtet. Ihr schriebt ihr Bedingungen zu. Aus sich selber heraus, hat Liebe keine Erfordernisse nötig. So wie mit einem Paddel hieltet ihr Liebe zurück. Lasst eure Liebe überquellen. Seid ein Narr der Liebe.
Im Eigentlichen ist es töricht, euch die Liebe in eurem Herzen nicht zu vergegenwärtigen und von ihr abzusehen. Ich verbrachte sie dorthin, Geliebte. Ich schaffte sie dorthin zu eurer Ingebrauchnahme, um sie als Probe herumzuzeigen, um sie zu verteilen, um sie kostenfrei fortzugeben. Ihr seid nicht bestimmt, für Liebe Kosten zu erheben, um Verbindlichkeit einzufordern oder um jemals ihren Fluss aufzudämmen.
Seien wir ehrlich, Geliebte, ihr habt Anhaftung mit Liebe durcheinandergebracht. Ihr habt die zwei vermengt. Ihr dachtet, Liebe sei etwas zum Festhalten, anstatt etwas zum Loslassen und zum Loslassen und zum Loslassen. Ihr habt irrtümlich gemeint, euch stehe es an, Liebe zu beschneiden, sie sozusagen des Gesellschaftleistens halber in Schale zu werfen, und sie, sobald ein unangebrachtes Objekt sie nicht besinge oder sie nicht unaufhörlich besinge, niederzustrecken. Ihr habt auf Liebe einen Preis festgesetzt, und mithin sie begrenzt. Ihr habt die Liebe in eurem Herzen noch nicht ausgespürt. Ihr habt sie noch nicht ausgelöst. Ihr findet Gründe, sie einzubehalten.
Ja wirklich, Liebe ist nicht eure Wahl. Sofern ihr euch entscheidet, euer Herz an- und abzudrehen, habt ihr eine Aufgabe für gegeben angenommen, welche rechtens nicht euer ist. Ihr habt euer Herz verstopft. Ihr habt seinen Fluss gehemmt. Ihr habt auf Start und Stop, Start und Stop gespielt. Ihr habt euer Herz ganz bis zum Verschließen zusammengequetscht und euch für außer Gefahr betrachtet, alldieweil euer Herz angelegt ist, unaufhörlich am Strömen zu sein, ganz einfach volles Rohr geöffnet zu fließen, sich selber umzurühren und zu umlaufen, glücklich zu lieben, liebend gerne zu spielen, sich selber hochzuwerfen, sich nichts daraus, wo es landet, machend, sich einfach immer und immer wieder hochwerfend und niedergehen lassend, am Strömen, das Erdenrund mit ihrem eigenen Überströmen überziehend.
Liebe ist bestimmt, ein Kapitän auf hoher See zu sein, ein Abenteurer, der einfach unaufhörlich weitersegelt, der seine Bahn bricht, der Vergnügen daran hat, unentwegt durch die Wellen hindurch zu laufen, der allen Gezeitenströmen freudig entgegensieht, der umfängt, der sich alle Winde, die wehen, entgegenkommend zu Eigen nimmt, der in Pracht und Herrlichkeit voranflutet, der die Hohe See reitet, der die See und die Seeluft liebt, der Alle auf seinem Pfad liebend gernhat, der liebt, liebt, liebt.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/die-offene-see-reiten.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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