Der Gewinner in der Welt

God said:

Gott redete …

Es gibt eine Redensart:

„Dem Sieger gehört die Beute.“

Weiland hatte die Soldateska, welche im kriegerischen Kampf siegreich hervorgegangen war, den Freibrief, die Dörfer zu plündern. Die Sieger konnten sich alles nehmen, was sie wollten. Sie raubten. Man sah es als ihr Recht an. Allgemein lautete die Ansicht, von anderen Menschen wegnehmen mache die Sieger angesehen und wert.

Beute in diesem Falle meint die Gewinne. Der Gewinner bekommt die Gewinne. Das ergibt bloß in der Welt einen Sinn, weil die Denkweise so ist, dass ein Gewinner triumphiert, mithin muss er etwas siegreich erlangen. In Wahrheit hat er, egal was des Siegers Gewinn sein mag, nichts gewonnen. Die Welt lässt verlauten, er habe gewonnen. Was er gewonnen hat, ist womöglich nichts, außer das eine oder andere Tätscheln auf den Rücken und ein Anschwellen seines Ego. Dies ist beim Hergang des Gewinnens eine spärliche Ausbeute. Der Sieger hat sich eher hinters Licht geführt. Er wurde hereingelegt. Die Leute schlagen sich selbstverständlich selber ein Schnippchen. Die Idee des Gewinnens kann zum Unstillbaren ausarten.

Diese Idee, der Beste zu sein, ruft bei Mir Dornröschens böse Stiefmutter ins Gedächtnis, welche die Schönste im ganzen Lande zu sein hatte. Sie hatte hervorzustechen. Wäre sie die Siegerin gewesen, hätten Andere zu verlieren gehabt. Sie handhabte eine bestimmte Art Krieg. Ihr Leben war mit Sicherheit gestrickt aus Ichbezogenheit. Was anderes kann denn hinzugewonnen werden als Streitigkeiten?

Es ist nichts Verkehrtes dabei, ein herzensgutes und beherztes Spiel zu betreiben. Spielt gut. Die eine Mannschaft hat gewonnen, die andere verloren, so sagt es die Welt, dennoch haben beide Teams gut gespielt. Gratulation!

Den Heiligen gehört die Ausbeute, so können Wir es ausdrücken. In diesem Falle, da sind die Heiligen jene, die für Alle Gutes suchen. Die Heiligen sind bescheiden. Sie erlangten die Annehmlichkeit des Bescheidenseins. Bescheidenheit besagt, dass es für einen Anderen in Ordnung so ist, als erster einzutreffen. Von dem Augenblick an, als die Heiligen heilig wurden, errangen sie alles. Heiligkeit ist der Siegespreis. Heiligkeit ist Ganzheit. Ganzheit ist simpel. Es gibt da nicht all die äußerlichen Tu-Das, welche beigepackt worden sind. Heiligkeit ist nicht auftritts-gesonnen. Jemand, der Heiligkeit erlangt hat, denkt an mehr denn an sich selbst oder an sein Team oder den Stolz, der im Eigentümersein liegt. Heiligkeit gibt nichts aufopfernd dran. Heiligkeit zeigt sich geradeheraus.

Bei Eheleuten, sowie unter ihnen jemand zu obsiegen hat, haben beide Einbußen zu erleiden.

Als du in der zweiten Schulklasse warst, hattest du vielleicht die schönste Handschrift. In dem Augenblick hattest du dich gegenüber einem Anderen durchgesetzt. Deine Bitte hieß nicht, man möge dich auszeichnen. Du erinnerst dich lieb und angenehm daran. Mögest du viele solche Erinnerungen an dir haben.

Es ist freilich nicht weiters verwunderlich, in der Welt existiert eine Neigung zu meinen, Glücklichsein sei euch von außenher zuerkannt. Die Welt züchtet die Auffassung, ihr hättet auf Glück zu warten, bis dass es euch gewährt würde. Tatsache ist, es bist du, der dir selber Glücklichsein verleiht. Kein einziger kann dir glückliches Zufriedensein zuwenden. Jemand kann es versuchen, so viel er will, er kann dich nicht glücklich machen. Er kann auf dem Kopf tanzen, und er kann dich nicht glücklich machen. Nur du selber kannst dich glücklich machen. Ein Jeder hat auf sein eigenes Glück Anspruch zu erheben. Glücklichsein ist selbst-zuerkannt.

Es wird dir nicht zugeliefert, nicht wirklich. Du bist der, der dasitzt und auf das Glücklichsein wartet. Falls es so, wie du es dir wünschst, nicht eintritt, folgerst du, du seist unglücklich. In Wahrheit ist Glücklichsein etwas, was du dir aussuchst. Du bescheidest es. Du beteuerst es.

Dies erinnert Mich an einen jungen Kronprinz in einer Geschichte. Als der Dauphin für etwas bestraft werden sollte, hatte sein Freund und Kamerad die Bestrafung des Dauphins auf sich zu nehmen. Zu jener Zeit lagen die Dinge so.

Als der junge Prinz indessen erkrankte und im Sterben lag, fragte er, wieso sein Freund nicht für ihn sterben könne. Des Kronprinzen fassungslose Mutter und dessen Vater, der König und die Königin, hatten ihrem Sohn zu verstehen zu geben, dass sein Freund und Gefährte nicht in der Lage sei, für ihn zu sterben.

So, nicht anders steht es mit dem glücklichen Zufriedensein. Niemand ist in der Lage, dir einen Pass zum Glücklichsein auszuhändigen. Dies hast du für dich selber zu tun.

Translated by: theophil

 

Your generosity keeps giving by keeping the lights on