Das Auffinden der Seele

God said:

Vom Meer her seid ihr gekommen. Ihr habt die See verlassen. Was für eine schöne Ansicht ihr doch wart, als ihr aus dem Wasser heraus schrittet und euch ans Land brachtet. Ihr seid nicht im Fallschirm auf dem Land abgesprungen. Wie kühn von euch, an Land zu gehen. Wie geweissagt das war. Ihr nahmt große Schritte vom Meer zum Erdboden. Dann wart ihr an Land. Die Sonne trocknete und wärmte euch.

Ihr machtet viele Entdeckungen. Ihr fandet Sand auf. Ihr drücktet eure Zehen in ihn hinein. Ihr schriebt mit Stöcken in den Sand. Ihr tunktet euch in dem Ozean ein, und Sand blieb an euren Füßen hängen.

Ihr seid ein Pionier des Lebens. Ihr schrittet auf unbetretenem Gelände. Ihr lerntet zu tanzen. Ihr hüpftet. Ihr überschlugt euch. Und damit hoben euch eure Beine an, und eure Seele machte Fortschritte, euch zu leiten, und kam dahinter, wie ihr das Leben auf der Erde entdecktet. Das Leben auf der Erde war ein Spaß, ein Streich.

Danach prasselte Hagel auf euch nieder, und ihr habt das nicht begriffen. Regen, den verstandet ihr, nicht aber Hagel, der euch in den Boden hinein zu treiben schien.

Ihr habt euch Traurigkeit und Kampf ausgedacht, so, als handelte das Leben auf Erden von Anstrengung und so weiter. Unzählige Male habt ihr mit euch selbst gestritten. Ihr machtet euch den Hader zur Aufgabe. Ihr habt im Sand Hindernisse aufgestellt. Sie waren imaginär. Sie ergriffen von eurem Leben Besitz, so als ob sie mehr Macht, als ihr es tut, an sich hatten.

Kampf hat euch übermannt. Ihr wurdet zu einem Fisch außerhalb des Wassers. Ihr keuchtet auf der Erde. Ihr wusstet, so war das Leben auf Erden nicht angelegt, und dennoch waren eure Gedanken demnach, dass es so sei, wie es ist, und ihr knietet euch rein, ihr gründetet Jammer und Sorge und glaubtet an den Tod. Eure Seele trottete dabei hinterher, und wusste es gleichwohl besser.

Ihr schlendertet im Sand, ihr ließt euch im Schnee treiben und machtet Fortschritt zu eurem Schlagwort. Ihr wusstet nicht, worüber ihr redetet. Eure Zähne schnatterten. Ihr drehtet der Sonne euren Rücken zu. Ihr rackertet euch ab.

Eure Seele klopfte unbeirrt an eure Stirn, und keiner war Zuhause.

Ihr wagtet euch zu den Rändern des Kliffs heraus, das ihr euch ausgedacht hattet, denn das Leben auf Erden war keinesfalls aus scharfen Kanten gemacht, wie ihr sie ersonnen hattet. Es gab keine Klippen, um herunterzufallen. Ihr wurdet euch Tragödien und wunder Füße gewahr.

Eure Seele hielt feste aus, schlang ihre Arme um euch, sang euch zu und flüsterte Meinen Namen. Ihr seid trotzdem dahergegangen, als gäbe es die Seele nicht, als wäre die Individualität das Höchste. Ihr tanztet mit dem Ego und stolpertet über euch selbst. Das Ego wurde auf eurem Kopf zu Kringeln und Locken, und ihr dachtet euch Zurechtmachen, Make-up und all die Dinge aus, an denen ihr Gefallen fandet und über die ihr euch einredetet, sie seien wahrhaft und echt. Ihr habt das Unrichtige an die Stelle des Wahren gesetzt und fühltet euch mit eurem Wissen befriedigt. In Unwissenheit, habt ihr euch selber bestätigt und gebilligt. Ihr spieltet mit euren Zehen. Ihr tolltet umher. Ihr vertrugt euch aber und abermals nach langen Auseinandersetzungen mit euch selbst.

Lange währende Wortwechsel und Streitigkeiten trieben euch in die Arme der durch Menschen gemachten Gesetze, und ihr setztet euren Namen auf die gepunktete Linie. Kopfgeldjäger kamen auf. Sie jagten diejenigen, die wegrannten. Kinder spielten Fangen. Das war symbolisch. Kinder wussten stets nach wie vor, wie man Spaß haben kann. Sie wuchsen heran und vergaßen das.

Das Liebeserleben wurde manipuliert. Es wurde zu einer Abmachung, zu einem vorteilhaften Geschäft. Liebe wurde in Parfümphiolen und Armringen verkauft. Träume wurden unbedeutend und beanspruchten einen hohen Preis. Geschäfte wurde zu einem anderen Namen für Leben, und der Lebensunterhalt wurde aus Gesteinsbrocken gehamstert und geplündert.

Derzeit ersetzt die Morgenröte die Kringel des Ego auf eurem Kopf. Ihr scheitelt euer Haar. Ihr schneidet das Ego weg. Es fällt in Schnipselchen zu euren Füßen, und Liebe wächst in ergiebigem Boden heran. Eure Seele ist in ihr Eigenes zurückgekehrt. Ihr erahnt ihre Existenz. Ihr seht zu, dass ihr sie beherzigt. Ihr schaut nach innen, und dort ist sie. Und hier, bitte.

Translated by: theophil

 

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