Was du nicht bist
Gott redete …
Niederwerfung kann nicht existieren, außer in der Begriffswelt von Erfolg und Versagen.
Das Empfinden der Niederlage ist nichts mehr als ein missliches Resultat davon, Maßstäbe aufgestellt und sie sodann nicht erreicht zu haben. Du hast dich in die Vorstellung eingekauft, dass es Maßstäbe gibt, denen du nachkommen musst. Und wenn du es nicht tust, bist du der Überzeugung, dass du versagt hast. Worin versagt?, frage Ich.
Du triffst nicht bloß auf die Niederlage, du bleibst dabei, und setzt die Grenzen höher an. Du wettest gegen dich selbst. War einmal in Algebra eine B-Note etwas Wunderbares, bist du jetzt untendurch, falls du kein A erreichst. Sag mir mal in aller Wahrheit, was hängt davon ab, dass du diese willkürlich gesetzten Grenzen erlangst?
Bist du dir der Energie gewahr, die du in derartige Spiele umlenkst?
Wenn du lahm bist, wärst du glücklich, du könntest eine Stufe hochkommen. Wenn du um den Block herum gehen könntest, würdest du darüber klagen, dass du nicht rennen kannst. Sodann würdest du lamentieren, dass du kein Rennen mitmachen kannst. Und danach würdest du dich beklagen, dass du es nicht gewinnen kannst.
Was ist so Tolles daran, Rennen zu gewinnen? Was ist so Wunderbares am Gewinnen? Was ändert dieses sogenannte Gewinnen anderes als deine Befriedigung mit dir selbst? Ehrlich gesagt, du denkst gerne, dein Leben hänge davon ab, dass du etwas gewinnst. Wieso ist Gewinnen zeitweiliger als Verlieren? Du peitschst auf das Pferd ein, das du reitest. Was dann?
Ein Mann mit einer Krone auf dem Haupt ist der gleiche Mann wie ohne die Krone. Ein König ist König mit oder ohne eine Krone. Obschon eine Krone einen Mann zu einem König erheben kann, erschafft sie den Mann nicht. Eine Krone ist lediglich ein Symbol.
Zum wenigsten ist eine Krone ein allgemein verständliches Symbol. Doch was ist das Gewinnen und Verlieren von Symbolen?
Du bist gut darin, das Konzept der Niederlage zu akzeptieren, doch nicht so gut darin, die Dinge spielend zu schaffen. Konkurriere weniger.
Lass deine Motivation inwendig sein. Renne aus purer Liebe dafür.
Das Leben gilt es nicht zu gewinnen, nicht zu erzielen, nicht zu überwinden. Das Leben ist zu leben, unterdessen ihr vorangeht. Stellt nicht mehr länger diese willkürlichen Pegel auf. Sie richten euch nicht nach vorne aus. Sie halten euch zurück. Auch dann, wenn du gewinnst, bist du an einer misslichen Stelle.
Du hast eine derartige Vorstellungsgabe, dass du denkst, Gewinnen (oder Verlieren) bringe einen Unterschied ein, doch sind sie keine Erde-verändernden Wandlungen. Sie sind überhaupt keine Änderungen! Sie sind schlicht Schilder, die auf dir angebracht werden. Bringe sie nicht auf dir an.
Gewinnen und Verlieren sind beides irrige Namen. Sie sind unbedeutend. Gewinn oder Verlust rührt nicht an deiner Wahrheit.
Befindest du dich als erster in der Reihe, dann heißt das bloß, du bist der erste in der Reihe. Wenn du dort der letzte bist, heißt das bloß, du bist dort der letzte. Dreh die Reihe herum, und der erste wird der letzte, und der letzte wird der erste.
Bist du ein Schüler, so bist du ein Schüler. Noten machten dich zu keinem Schüler.
Wenn du naturblond bist, bist du naturblond. Billigung machte dich nicht blond. Missbilligung auch nicht.
Das was du bist, bist du ungeachtet der Rangkarten. Was du bist, passt nicht in eine Rangkarte. Wieso dann Tabellen führen?
Kannst du mit dir an dem einen Tag nicht genauso gut Vergnügen haben wie an einem anderen?
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/was-du-nicht-bist.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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