Unschuld in der Welt

God said:

Vom allerersten Anfang der Heavenletters an habe Ich dir gesagt, dass du niemandem etwas schuldest, und dass dir niemand etwas schuldet. Niemand ist ein Eigner von irgendwem, genauso wenig wird jemand durch jemanden in Besitz gehalten. Du bist frei. Dies bedeutet freier Wille.

Falls in der Welt ein Anderer oder Andere dich zu besitzen scheinen, läuft deren Empfinden von Eigentümerschaft, einerlei wie sie es sehen oder wie du es siehst, mit deinem Einvernehmen einher. Das ist schwer zu glauben.

Egal worum es geht, du bist dein eigenes leuchtendes Licht. Wenn du in Besitz genommen bist, hast du dich irgendwo im Verlaufe dessen damit zusammengetan. Es mag ja nicht dein bewusster Willensentscheid gewesen sein, und doch, irgendwo, irgendwann, gabst du dein Einverständnis. Eine Abmachung wurde getroffen.

Ihr könnt Abmachungen rückgängig machen, Geliebte. Falls euch Rückgängigmachen von Abmachungen schwerfällt, könnt ihr anfangen, eure eigene Anhaftung an die Anhaftung des Anderen in den Blick zu nehmen.

Der Vorzug davon, nicht in Besitz zu nehmen oder nicht angeeignet zu sein, liegt darin, Anhaftung los zu lassen. Ihr lasst anhaften los, und ihr lasst es los, von einem Anderen in Beschlag genommen zu werden. Das meint: ihr seid selber euer eigener Souverän.

Ihr könnt sagen: „Wie ist es denn, wenn ich im Gefängnis sitze? Wie steht es dann mit dieser deiner Theorie, Gott?“

Es ist das gleiche, ihr Lieben. Ihr habt im Verlaufe der Angelegenheiten Entscheidungen getroffen, die euch dorthin führten, wo ihr seid.

„Wie ist es denn, wenn ich das Verbrechen nicht begangen habe, Gott?“

Das ist schwerer, dennoch, irgendwo im Verlauf habt ihr stillschweigend die eine oder andere Billigung ausgesprochen. Vor der Geburt, nach der Geburt, irgendwo unterwegs: Ihr seid unschuldig. Selbst wenn du jemand bist, der einen Banküberfall verübte, bist du desgleichen unschuldig. Verstehst du das? Selbst wenn du die Tat begingst, bist du unschuldig. Du hast nachgerade gehörig arglos zu sein, einen Banküberfall zu verüben und festgenommen zu werden. Alle sind arglos. Wir ziehen Unschuld nicht in Zweifel. Alle Meine Kinder sind arglos.

Wenn du gekidnappt wirst, bist du unschuldig. Wenn du ein Gestrauchelter bist und gekidnappt wirst, bist du unschuldig. Wenn du ein Säugling bist, der gekidnappt wird, bist du unschuldig. Alles scheint wahllos, ist es aber nicht. Etwas Unauslotbares wird durchgespielt. Ihr könnt es nicht begreifen. Ihr vermögt es nicht mehr zu erfassen, als ihr es zu erfassen vermögt, dass euer Magen voll ist und dass Andere hungern. Was könnt ihr begreifen, ihr Lieben?

Zur Unschuld gibt es keinen Gegensatz. Schuld ist nicht der Gegensatz von Unschuld. Schuld ist etwas, in dem steckt, dass es in Anwendung gebracht wird. Schuld wird auf einen Anderen oder auf dich selber in Ansatz gebracht, ja, es ist schlechterdings so, dass alles, dessen jemand schuldig sein kann, darin besteht, ein Menschenseinswesen zu sein. Menschenwesen machen manchmal Fehler. Die Tinte, die verspritzte, war ein Fehler. Das falschgeschriebene Wort war ein Irrtum. Der Mord an einem anderen Menschen war ein Vergehen. Alles, was nicht Liebe selber ist, ist ein Irrtum.

Der Lehrer, der mit dem Kind schimpft, das die Tinte verkleckert oder ein Wort falsch geschrieben hat, begeht ebenfalls einen Irrtum. Jemand, der ein Urteil fällt, begeht einen Fehler.

Die Welt wird gerne sagen, etliche Irrtümer seien größer als andere, denn der Welt geht es alles in allem darum, eine Sache mit einer anderen in ein Verhältnis zu setzen. Die ganze Welt ist relativ. Dies macht es zur Welt.

Zum Zwecke Unserer Erörterung an diesem Morgen – ein Irrtum ist ein Irrtum. Für jeden Irrtum gibt es Nachhall, dennoch ist ein Irrtum ein Irrtum, und Irrtümer werden begangen. Lasst Irrtümer Irrtümer sein, und wägt sie nicht derart gescheit ab.

Die Welt aber ist kein Irrtum. Du bist kein Irrtum. Du kannst dich jeder Lage gewachsen zeigen, egal worum es sich dabei handelt. Etliche unter euch haben sich gewachsen gezeigt. Tatsache ist, Jeder hat sich gewachsen gezeigt. Niemand bleibt in der Welt der gleiche. Die Welt handelt insgesamt von Wandel. Derjenige, der einen Mord begeht, kann ein Heiliger werden. Ein ausgewiesener Heiliger kann ins Wanken geraten. Alles ist in der Welt möglich.

Extreme Gutheit ist möglich. Äußerste Gutheit ist nicht nur möglich, sie ist ein Alltagsvorkommnis.

Die Welt dreht sich nicht um Gerechtigkeit. Sie dreht sich indessen um Gutheit.

Translated by: theophil

 

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