Unendliches Seinswesen, das du bist

God said:

Es liegt ein voller Tag vor dir. Ganze 24 Stunden. Darauf hat man sich geeinigt. Die Welt ist bemüht, sich mit der Natur zusammenzutun und der Sonne zu folgen. Öfters verfängt sich die Welt in Zement und Dollars. Was haben Zement und Dollars mit Natur zu tun? Und doch versucht die Welt das.

Sie geht es an, die Sonne und die Sterne zu verstehen. Sie betrachtet sie. Die Astronomen sind hinterher, die Liebe der Galaxien kennenzulernen, nicht anders als die Dichter. Es ist ein Streben zuhanden, hinein zu gelangen und der Pracht der Sterne näher zu kommen. Da ist die physische Ebene, und da ist die Ebene, die das Physische weit überragt. Bestimmt ist mehr an den Lieblichkeiten der Natur dran als die Materie, aus der sie gemacht sind. Bestimmt ist mehr an der Poesie dran als die Wörter, aus denen sie gefertigt ist. Es gibt immer etwas mehr, und doch kann das Etwas-Mehr nicht immer festgelegt werden, allerdings kann es empfunden und genossen werden.

Das Physische bietet seine Freuden dar, sofern das Leben allerdings bloß das Physische und nichts mehr als das Physische wäre, wie viel Freude gäbe es sodann? Physische Materie ist nicht endlos. Bei ihr gibt es ein Ende. So sehr ihr auch das Physische untersuchen mögt, es hat seine Grenzen. Dass es Grenzen hat, bedeutet, dass ihm ein Ende zueigen ist. So sehr ihr auch darauf drängt, ein Rätsel zu lösen, sobald ihr es einmal gelöst habt, ist eine Leere da, ein Schlag ins Wasser, und die Freude mindert sich.

Glücklicherweise gibt es die Unendlichkeit, das Etwas-Mehr, was ihr zu erfassen trachtet. Die Sache ist, die Unendlichkeit ist aus ihrer Natur heraus nicht greifbar. Und ebendarin liegt ihre Freude. Sie ist nie-endend. Da ist immer mehr an ihr. Worte greifen da zu kurz. Eine Entdeckung führt zu einer weiteren. Es gibt kein Zuendekommen. Die Unendlichkeit führt keine Schlussbehauptungen aus. Eure Freude an der unendlichen Natur des Lebens ist eine sich zu schaffen machende Freude. Sie neckt euch. Das, was ihr an der Unendlichkeit liebt, entschlüpft euch auch.

Das ist in Ordnung so. Die Unendlichkeit hat sich selbst nicht zu kennen. Die Unendlichkeit ist, wie es die Unendlichkeit macht. Das Karussell der Unendlichkeit geht unentwegt weiter. Es gibt kein Davon-Wegkommen. Und ihr wart ununterbrochen stets auf Karussell-Fahrt. Es gibt weder ein Draufsteigen noch ein Absteigen. Dies ist Unendlichkeit für dich. Dies ist ihre Freude, und das macht sie kurzlebig. Ihr lechzt nach Unendlichkeit, und doch möchtet ihr sie in Teile teilen. Ihr möchtet das, was nicht zergliedert werden kann, zergliedern. Das ist ihre Lieblichkeit und das ist ihre Pein.

Zum Glück habt ihr nicht zu wählen, denn ihr befindet euch im Griff der Unendlichkeit. Sie setzt euch niemals irgendwo ab. Ihr seid Unendlichkeit, im Bemühen, ihre eigene Natur zu erfassen, die ganz ist und hingegen ununterscheidbar ist.

Aus der Nichtsheit kommt alles. Aus der Leere kommt alles. Indes erhebt sich aus der Nichtsheit, der Leere und der Stille, was konkret ist. Die Quelle von Allem ist nicht sichtbar. Die Quelle von Allem ist unauslöschlich, und dennoch nicht zu sehen. Sie kann nicht getilgt werden, noch auch kann sie zu Gesicht gebracht werden, um sie zu tilgen.

Ihr schwimmt in den tiefen Gewässern, zur gleichen Zeit wie ihr oben scheinbar auf einem sich schlängelnden Fluss driftet. Ihr seid auf ein Ziel eingestellt. Ihr habt eure Bestimmung erreicht, selbst wenn ihr nicht einmal genau erkennt, was eure Bestimmung ist. Zugleich, wie könnt ihr bei der Unendlichkeit anlangen, während ihr bereits in der Unendlichkeit eingesessen seid?

Worum geht es, was du über die Wasser des Lebens zu erkennen und zu verstehen hast, unterdessen du das Lied des Lebens bist? Du singst in deinen Tiefen, und du singst in deinen Höhen. Mittlerweile schwimmst du im Ozean deiner selbst, unendliches Seinswesen, das du bist.

Translated by: theophil

 

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