Um der Liebe halber
Liebe ist kein Bemühen. Liebe ist der natürliche Zustand, sobald du ihr stattgibst zu sein.
Höre Folgendes: Liebe hat nicht liebevoll auszusehen. Sie hat nicht wie eine Herde galoppierender Pferde um die Biegung zu kommen. Sie hat nicht auf eine bestimmte Weise auszusehen. Sie hat nicht in hellen Farben zu sein. Sie hat nicht bemerkbar zu sein. Sie hat schier zu sein, und ihr muss stattgegeben sein zu sein.
Lasst Uns einen Augenblick lang sagen, dass deine Brille Liebe sei, dennoch siehst du dich weiter weg nach der Brille um, so wie du bei der Liebe herumposaunst, sie befände sich weit weg. Liebe sitzt genau hier unbemerkt auf deiner Nase, und du schaust anderswohin nach einer Sache, die du bereits hast.
Es mag sein, dass du meinst, Liebe habe da draußen laut, verblüffend oder voller Emotion und Dramatik zu sein. Vielleicht meinst du, Liebe habe mit großen Konsequenzen versehen zu sein. Vielleicht meinst du, Liebe habe die Stufen hinauf zu hüpfen oder wie ein Komet vom Himmel herunter zu fallen.
Die Wahrheit lautet, Liebe kommt von den Sternen, nicht anders wie du von den Sternen kommst. Liebe ist ein gewöhnliches Vorkommnis. Sie hat nicht in Großbuchstaben daherzukommen. Sie kann in kleinen Buchstaben erscheinen. Sie kann gar in tiefer gestellter Schrift oder in unsichtbarer Tinte daherkommen.
Liebe hat kein großes Ereignis zu sein. Liebe ist unereignisreich, da sie der normale Zustand des Seins ist. Es ist nicht außergewöhnlich, zu lieben. Sie ist das Gewöhnlichste in der Welt. Sie ist kein aufgeregter Zustand. Sie ist ziemlich gleichmäßig.
Liebe besteigt keinen großen Schimmel und stürmt nicht um die Welt herum.
Liebe ist derart um sich greifend, dass du sie nicht einmal siehst. Während du im Wald bist, siehst du Bäume. Du bist von ihnen umgeben, indes siehst du nicht den ganzen Wald. Du siehst nur Teile von ihm. Nichtsdestotrotz bist du dir gewahr, dass du dich in dem Wald aufhältst. In was sonst könntest du dich ergehen, unterdessen du in Bäumen untergetaucht bist?
Worin besteht Bemühen bei der Kenntnis, wer du bist? Du hast keine Marschkapellen, keine große, ja nicht einmal eine winzige Parade zu haben. Du hast überhaupt nichts zu haben, ausgenommen ein Gewahrsein dessen, wo du bist. So wie wenn du in der Stadtmitte herumläufst und dir ein köstlicher Duft zufliegt - du weißt nicht, was das für ein Aroma ist oder woher es genau kommt. Es könnte sich um Schokolade handeln. Es könnten Brownies sein. Es könnte sich um Schmelz-Johannisbrot handeln. Es könnte ein kleiner Junge nicht weit von dir sein, dessen Gesicht über und über von Schokolade bedeckt ist.
Sobald es sich auf Liebe beläuft, hast du sie nicht genau festzustellen! Du hast nicht ihre präzise Quelle zu kennen. Du hast nicht zu wissen, wer die Liebe ausgab. Du hast nicht einmal zu kennen, für wen sie im Besonderen bestimmt war.
Nimm in Betracht, dass jedwede Liebe für dich bestimmt ist. Sieh es so, dass du ebenfalls der Botschafter von Liebe bist. Du stellst zu, und du empfängst. Und wenn du entgegennimmst, bist du es, der die Liebe zu dir selbst ausgeliefert hat. Selbst dann wenn dir zehn hüpfende Mädchen im Teenageralter Küsse zublasen, du nimmst die Liebe entgegen, und du bist es, der die Liebe dir selbst übergeben hat. Die Mädchen haben ihre Freude zum Ausdruck gebracht. Du übermittelst sie dir und nimmst sie in Empfang.
Du hättest vorübergehen und sie nicht zur Kenntnis genommen haben können. Du hättest vorbeigehen und gedacht haben können, die Küsse wären für einen anderen Menschen bestimmt, du seist dabei verulkt worden. In jenen Fällen hättest du die Liebe nicht bei dir angeliefert und sie dir nicht übermittelt.
Schaue dich nach Liebe um, während du deiner Wege gehst. Suche nicht nach Veranlassungen für sie. Die Liebe selbst wird ausreichend sein. Sieh dich nicht nach Anlässen um, um Liebe zu geben. Das Leben selbst ist Veranlassung für Liebe.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/um-der-liebe-halber.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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