Stehe auf! Erhebe dich!
Stille Ausgeglichenheit kommt der Gottesehrerbietung am nächsten. Erstrebe, ruhig zu sein. Stille meint, mit dem Leben spielend fertig zu werden. Was auch immer eintritt, laufe weiterhin vorwärts.
Du hast keine Quote an Aufgebrachtsein nötig. Du kannst ohne es auskommen. Du bist kein Soldat, der im Leben mit einem Schwert daherkommt. Du bist nicht gerüstet, um vormeintliche Feinde zu bezwingen.
So wie es steht, erblickst du Affronts gegen dein Ego. Ich wollte gerade gegen deine Würde sagen, jedoch können Wir frank und frei Ego sagen. Von deinem Standpunkt aus hat das Leben etwas Falsches getan. Du hast das Gefühl, dass es, wenn es dich hoch gehalten hätte, dies oder das nicht getan hätte.
Sobald du das Gefühl hast, dass das Leben dich nicht gütig gestimmt habe, musst du dich in der Folge selbst gütig stimmen. Besser noch – ziehe dir nicht die Nachfrage nach einem Besänftigen zu. Habe zuvorderst Gleichmut.
Das Leben ist nicht angelegt, dich niederzustrecken. Es ist nicht angelegt, prekär zu sein. Es ist bestimmt, zu sein, was es ist.
Wie du das Leben nimmst, das ist eine andere Geschichte. Manchmal nimmst du das Leben am Genick und schüttelst es. Du sagst zu ihm: „Wie konntest du bloß? Wie konntest du das tun? Wie konntest du dies eintreten lassen? Dazu hattest du kein Recht.“
Das Leben läuft nach seinen eigenen Regeln, nicht nach den deinen. Deine Regeln sind Proteste. Besser, du lüftest beim Leben deinen Hut und gehst unablässig weiter. Das Leben streckt dich nicht nieder. Du schlägst dich selber nieder. Gerate mit dem Leben nicht in Handgreiflichkeiten. Das Leben hat ein jedes Recht, Leben zu sein. Es schikaniert dich nicht. Vielleicht verfolgst du das Leben. Du wirst es vielleicht rechts und links niedermachen. Du wirst vielleicht mit dem Fuß auf ihm herumtrampeln. „Wie konntest du mir dies antun?“
Das Leben tut dir überhaupt nichts. Das Leben ist, so wie es das Leben eben macht. Sei dem Leben gegenüber nicht streitlustig. Falls die Liebe ein Kellner ist, der dir eine Speise bringt, die du dir nicht ausgesucht hast, sei gütig und geneigt. Vielleicht wurde sogar kein Fehler begangen.
Zur selben Zeit, wie dir das Leben etwas zu bringen scheint, was du nicht bestellt hast, gibt es jenen Aspekt, wo du das Leben zu dir her bringst. Du bist zu einem Büffettisch gegangen und irgendwie hast du dir selber etwas drauf getan. Du hast deinen eigenen Teller vollgemacht. Du wolltest das nicht tun, sagst du. Du würdest dir selber nicht das andienen, was du nicht magst, und, dennoch, es ist durchaus möglich, dass du das getan hast. Du kannst es nicht rauskriegen, weil niemand das bestellen würde, was dich heimsucht, demhingegen, vielleicht lag der Irrtum auf deiner Seite. Vielleicht hast du einen Gedanken ausgesandt, und er kam wie ein Bumerang zu dir zurück. Die Verwünschung, die du jemand zukommen ließt, landete bei dir. Hinwiederum, nichts davon ist herauszubekommen. Du kannst dich nicht ständig der Logik der Welt bedienen. Du kannst dir nicht immer aus den Karten, die dir das Leben zuteilt, einen Reim machen. Du wirst dir vielleicht eine Karte angerissen haben. Du wolltest das nie. Dennoch hast du jene Karte irgendwo in der Vergangenheit als die deine gekennzeichnet.
Ob du nun die Beteiligungen des Lebens erfasst oder nicht, es ist dir nunmehr angelegen, voranzugehen. Du kannst den Protest von der gleichen Stelle her fortsetzen. Du hast einen Schritt zu tun. Du hast es los zu lassen. Die einzige Möglichkeit, das rückgängig zu machen, was dir das Leben scheinbar ausgehändigt hat, ist weitergehen. Ziehe deine Schultern zurück und gehe voran. Steige eine Stufe höher. Erschaffe etwas Neues. Erschaffe neues Gedankengut.
Falls du wüsstest, falls du ganz tief innen wüsstest, dass du Mein geliebtes Kind bist, wie lange würdest du hernach wettern und schmähen? Wie lange würdest du mit der Faust drohen? Wie lange würde es brauchen, zu lieben, was bereits hinter dir liegt, voranzugehen und Aufgebrachtheit und Zwist hinter dir zu lassen? Wir gehen gemeinsam. Was dich auch heimsuchen mag, Wir gehen gemeinsam. Bestrafe dich nicht selbst dafür, was dich heimgesucht hat. Die Epoche der Selbstbestrafung ist vorüber. Stehe auf. Erhebe dich.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/stehe-auf-erhebe-dich.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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