Pracht liegt in deiner Reichweite

God said:

Gott redete:

Gesegnet seid ihr, die ihr nach Mir forscht, und gesegnet seid ihr, die ihr nicht nach Mir forscht. Gesegnet seid ihr, die Ausschau halten, und gesegnet seid ihr, die wegrennen. Ein Jeder von euch ist ein Ahnungsloser. Einerlei wie aufgeklärt ihr in den Bezugsgrößen der Welt seid, ihr seid arglos. Alle sind unschuldig. Der Clevere ist unschuldig, denn er ist der Auffassung, Klugheit sei ein tolles Meisterstück. Der Naive ist nicht mehr unschuldig als sonst wer, denn der Naive ist sich ebenfalls der Höhen nicht gewahr, die er erklimmt, und dessen nicht, was es bedeutet, ein Kind Gottes zu sein. Niemand weiß mehr als ein Anderer, unbenommen wie viel er scheinbar weiß. Alles ist unter der Sonne neu, sobald du hochschaust.

Niemand trägt einen Harnisch. Ein Unwetter stürmt auf den Begüterten ebenso ein wie auf den Armen. Orkane stürmen auf die Schafe der Welt ein, und nicht anders stürmen sie auf die Wölfe ein. Weder dein Titel noch irgendwas sonst an dir spielt eine Rolle. Ihr seid alle Arglose zur See, angezogen durch eine Gezeitenströmung, welche über euren Gesichtskreis hinauslangt.

Mächtig seid ihr. Kraft habt ihr. Starken Willen habt ihr. Gewahrsein, davon etliches. Ermangelung an Gewahrsein, davon mehr denn etliche.

Majestät liegt innerhalb eurer Reichweite, und ihr tut sie achselzuckend ab. Ihr beschränkt euch selber und schreit, ihr wärt eingekapselt. Ihr wolltet gerne der Schönste von allen sein, und ihr kommt dahinter, dass alles in der Welt flüchtig ist, hoch und runter, hin und her, und dies wird als Dualität ausgegeben. Ihr seid kraft eures Denkens und eurer Wahrnehmung des Lebens auf der Erde einsam, abgeschottet. Ihr hattet eine begrenzte Sicht, Geliebte.

Ihr habt die Welt als flach und das Leben als eng angesehen, unterdessen es ausladend und weit ist, unterdessen ihr weit seid, unterdessen Himmel und Erde weit sind und ihr noch nicht die unübersehbare Weite erkanntet, die euch leichtlich verfügbar ist. Eure Hand hat nicht weit genug hinaus gelangt, und ihr zieht den Schluss, es gebe dort nichts mehr. Zugegen ist nur das, was ihr hier habt oder was ihr euch hier und dort unterschoben habt, und das ist nicht ausreichend, ganz und gar nicht hinlänglich, denn ihr wart darauf aus, Lappalien anzuhäufen und versaht sie mit dem Namen Glück und Vermögen.

Schätze gibt es, die auf euch warten. Sie liegen nicht jenseits eurer Reichweite. Ihr wart zu kniepig und öffnetet dem Himmel eure Hand nicht voll und ganz. Ihr habt die Erde umgegraben und nicht gefunden, wonach ihr forschtet, oder ihr fandet, worauf ihr aus wart und hattet dennoch nach dem Geschmack eurer Seele nicht hinreichend oder nicht weit genug oder nicht nah genug gesucht. Darin kommt eure Unzufriedenheit zu liegen.

Ihr glaubtet im Eigentlichen nicht an die Seele, nicht an eure Seele. Vielleicht glaubt ihr an eine Seele als einer netten Redewendung, gleichwohl seid ihr nicht der Überzeugung, ihr wärt Seele und ihr wärt Seele bar jedweder Umgrenzungslinien. Womöglich nehmt ihr ein Bruchstück der Seele wahr, alldieweil werdet ihr sie alles in allem zu spärlich veranschlagt haben, sie sei euch nicht wirklich zugänglich, oder, sie sei euch wie ein freundlicher Mythos, oder, sie könnte durchaus ein Mythos sein angesichts all des Guten, was sie euch in der Welt, in der ihr lebt, verrichtet hat.

Was sollte eine Seele überhaupt in dieser Welt zu tun haben mögen, fragt ihr. Die Seele muss außer Form gebogen worden sein. Ihr kommt nicht wirklich dahinter, wieso ihr hier seid und wieso eure Seele je den Wunsch gehabt haben sollte, hierher zu kommen, hierher an diesen Ort des Irremachens, und welcher, wie man es auch bezeichnen kann, euch in Konfusion und Leiden umklammert. Falls es eine andere Seite gibt, aus welchem Grunde denn dann 'Sehen ist Glauben', und - gesehen, das habt ihr nicht.

Euch wäre ein Leben in Friede und Harmonie annehmbar. Ihr hättet liebend gerne Liebe, die mehr als ein Strohfeuer ist. Ihr hattet genug Liebe als eine gelegentliche Sache gehabt. Liebe hat euch nicht angeliefert, was sie anpries. Wo ist jene stabil gefestigte Liebe, von der ihr hörtet und die eurem Herzen soeben ausgegangen ist? Was widerfuhr euren Träumen?

Eure Träume sind hier, genau hier, wo ihr sie habt liegenlassen, nach wie vor im Wartestand, dass ihr sie wieder aufnehmt. Streckt eure Hand aus.

Translated by: theophil

 

Your generosity keeps giving by keeping the lights on