Liebe und Freigabe
Aus den Korridoren deines Herzens heraus nimmt Liebe in Anspruch. Liebe strömt schön, natürlich, und ist bloß dann auf Start und Stopp, wenn ihr eine Blockade zukommt. Was kann eine Blockade sein? Was sonst kann Liebe unterbrechen als die eine oder andere Einmischung vonseiten des Geistes?
Liebe ist nicht angelegt, so zu sein, wie wenn du den Finger auf eine heiße Herdplatte legst. Du bist nicht bestimmt, dich zu verletzen, sobald du Liebe schenkst. Deine Liebe, die nicht erwidert bleibt, gehört nicht unterbrochen, wie es ein Klaps tut. Du hast fehl verstanden, was sich abspielte. Du hast dir selber eine unzutreffende Geschichte erzählt. Du hast dir selber gesagt, sorgsam zu sein, da deine Liebe nicht andauernd wertgeschätzt werde. Du hast diese Geschichte sehr zügig eingekauft. Du hattest nicht einmal Wörter zu kennen, um jene Geschichte aufzunehmen. „Sei bedacht mit der Liebe“ war, was du dir zueigen machtest. „Sieh dich vor, wem und wo und wann du Liebe aus deinem Herzen schenkst.“
Du nahmst Liebe als eine persönliche Sache. Du nahmst die Befähigung oder Nichtbefähigung von jemandem, Liebe zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort zu verschenken, als einen Affront dir gegenüber. Persönliche Liebe ist eine Sache. Liebe eine andere.
Ein kleines Kind hat einen Teddybär. Dieser eine Teddybär ist der seine. Es liebt ihn. Es hat jenen Teddy zu haben. Kein anderer wird ihm genügen.
Steht es nicht so mit der persönlichen Liebe in der Welt? Keine andere Liebe wird hinreichen, außer diejenige, die du als deine eigene und als diejenige von niemandem sonst ergriffen hast. Sobald jemand seine oder ihre Liebe nicht auf dich konzentriert hat, handle es sich nun um Mutter oder Vater, um Schwester oder Bruder, um den Spielkamerad und so fort, hast du deine Liebe zurückgezogen, sie ein wenig vereist, hast du ihr angeordnet, sie habe sich selbst inwendig in dir in Enttäuschung oder in eine Schwachstelle, die du hast, zu kehren. Du neigst dazu, deine Liebe mit derjenigen eines Anderen durcheinander zu bringen.
Du vermagst Liebe auszuschicken, die nicht persönlich ist. Du kannst Liebe von weither aussenden. Du wirst dich nicht an jemanden kuscheln, der sich bei dir nicht ankuscheln möchte, gleichwohl ist an Liebe weitaus mehr dran als körperliche Präsenz. Deine Liebe ist auf dich angewiesen und auf niemanden sonst.
Ich rate nicht an, dass du für jemanden eine Fackel trägst, der deine Fackel der Liebe nicht möchte. Ich schlage vor, dass du deine dereinst eingenommene Liebe nicht in Verbitterung, Gehässigkeit oder Unannehmlichkeiten kehrst. Liebe geht nieder, wo sie niedergeht, und, bisweilen ist die Liebe eines Anderen, selbst inmitten des Sonnenlichts deiner Liebe, davongeflogen. Verbleibe nach wie vor in Liebe, nicht in einem Schwitzkasten von Liebe, freilich in einer Liebe wie ein schöner Stern am Himmel. Sende Liebe. Wahrlich, was sonst gibt es denn zum Verschicken? Schier deine Liebe. Nicht Bekenntnisse deiner Liebe sondern Liebe selbst, Liebe, die in deinem Herzen natürlich ist, sie zu geben.
Mitunter wirst du, wenn dir das nicht zugereicht wird, was du als einen guten Anteil von Liebe, der dir zustehe, bestimmst, wütend, feindselig oder gar rachedurstig. Liebe ist nicht Ansprüche stellen. Du sagst, du liebst, und dennoch stampfst du auf, sobald dein Bild persönlicher Liebe nicht Wirklichkeit wird oder Wirklichkeit bleibt. Nehmt euren Fuß vom Pedal, Geliebte. Macht es euch geruhsam und leicht mit Liebe. Lasst die Gewogenheit eines Anderen für euch sein oder nicht sein. Was ist, ist. Ihr könnt nicht in Existenz peitschen, was nicht ist.
Lasst euren Halt an der Liebe los. Ihr könnt Liebe nicht an den Fesseln packen und versuchen, sie bei euch komme was da wolle zu behalten. Liebe wird gegeben. Sie kann euch nicht geschuldet werden. Was ihr zu tun habt, ist Liebe ausgeben. Die Liebe eines Anderen ist kein Kuhkalb, das ihr mit einem Seil einfangt.
In der Welt möchte ein Jeder eine besondere Liebe. Jeder möchte eine besondere Liebe sein. Jeder möchte jemandem oder allen etwas bedeuten. Geliebte, nehmt euch vor, Liebe zu sein, und nicht Wehtun. Seid willens zu lieben, und seid willens, los zu lassen. Liebt und lasst frei. Liebt und setzt frei. Sofern ihr an einer Liebe festhalten wollt, habt ihr sie los zu lassen.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/liebe-und-freigabe.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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