Kommt heraus und spielt
Gott redete …
Ihr haltet die Welt in eurem Handinneren. Ihr seid nicht die Beute der Welt. Ihr seid der Handhaber der Welt. Ihr seid nicht ein Boot ohne Ruder. Egal bei was für einer Strömung, ihr könnt in jede Richtung paddeln, wie es euch ist.
Wenn ihr euch eine Schneise durch den Dschungel schneidet, werdet ihr euch unter Umständen eure Reise als ein Verheddertsein gedacht haben. Nunmehr denkt ihr sie als sich Umrankendes. Denkt an die erstaunlichen Weinreben, die sich von nah und fern zusammengeschart haben, um sich vorne vor dir zu präsentieren.
Es hat den Anschein – das Leben ist für dich geflochten worden. Du und das Leben tauchen an einer perfekten Verbindungsstelle der illusionären Zeit und des illusionären Raumes auf, der eine drehte den anderen um, ein Hefezopf, einfach so hineingestopfterweise. Das Leben hat sich für dich der Situation gewachsen gezeigt. Ein großartiger Austausch und Interaktion ist zugange, und Fäden, dereinst lose, geraten miteinander verschlängelt.
So euch Untiefen unterkommen, manövriert ihr durch sie hindurch, und die seichten Stellen geleiten euch zur Küste. Manchmal könnt ihr über die seichten Stellen hinweg springen.
Das Sesam Öffne Dich des Lebens seid ihr, Geliebte. Ihr öffnet ein Buch eures Lebens, und ihr blättert um. Euer Auge erfasst die Seite. Bislang scheint ihr die Seite flüchtig zu überfliegen, manchmal scheint ihr einen Bock zu schießen, manchmal liegt ihr drüber. Es ist, als befändet ihr euch in einem Turnier des Lebens und als rivalisiertet ihr mit dem Leben. Dem hingegen - das Leben ist euer Landsmann.
Wie stünde es damit, dem Leben die Tür sperrangelweit aufzumachen und es einzulassen? Wie wäre es, dem Leben mit einem Willkommen entgegenzugehen, anstatt es zu vergraulen? Das Leben möchte gerne eure Karotte sein, um euch dorthin zu nehmen, wohin auch immer ihr möchtet. Das Leben hat lange Zeit auf euch gewartet. Es war an eurer Seite, und ihr wendetet eure Augen wahrscheinlich von ihm ab. Vielleicht habt ihr, so ist es letztendlich zu verstehen, gesagt: „Komme später wieder. Behellige mich jetzt nicht. Ich denke nach.“
Und das Leben, welches dir zugedacht, es zu kosten, rinnt dir durch die Finger. Du nimmst von ihm nur ein Schlückchen. Sei ein eifriger Trinker von ihm. Trinke es hinunter. Es ist mehr davon da.
Ein Tag ist ein neutrales Ding. Betrachte ihn als sei er ein Beförderungsmittel, welches am Bürgersteig auf dich wartet. Du steigst ein und sagst an, wohin du möchtest. Du gibst dem Leben die Richtung an. Du bittest es, dorthin zu fahren, wohin dir der Sinn steht.
Du zwingst es nicht. Du gibst einfach eine Richtung bekannt. Mitunter bringt dich das Leben rasch dorthin, und manchmal langsam, hin und wieder kommt es zu Umleitungen und zu Hügeln, die hochzufahren sind, was aber kümmerst du dich darum, du reitest auf dem Leben.
Sofern das Leben ein Pferd ist, so ist es gelegentlich ein bockendes halbwildes Pferd, und ein andermal ein zahmes Pferd. Und stets bist du der Reiter von ihm.
Oder das Leben ist ein hin und her geschwenkter, glitzernder Stab in deiner Hand.
Oder du bist in einem Paddelboot unterwegs, und paddelst.
Wie immer das Leben zutage tritt, lasse dir dieses Leben schmecken, welches heute vor dich tritt. Habe die Fahrt deines Lebens. Koste es aus. Labe dich an ihm. Wieso denn das Leben nicht genießen? Es ist vor dich hin geschafft, um an ihm Gefallen zu finden. Wringe das Nahrhafte aus ihm heraus. Lasse am heutigen Tag das Leben seine Magie auf dich ausüben, derweil du es in deinem Handteller quirlst.
Du und das Leben begegnen einander. Gebt euch die Hand. Keine Not, dort fechtenderweise herauszukommen. Kein Bedarf, sich hinter den Gardinen zu verbergen. Kommt einfach heraus und spielt.
Sei wie die Sonne, welche scheint. Sei wie der Mond, der widerscheint. Sei wie die Sterne. Die Nacht hält die Sterne nicht vom Scheinen ab. Was hält dich ab? Was gibst du statt, dich zu verwehren?
Trinke das Leben hinunter. Du hattest genug, es schlückchenweise zu nehmen. Trinke ex.
Das Leben ist eine Orange, drauf und dran, dass du sie ausdrückst.
Das Leben ist ein Tanz, der bereit ist loszugehen. Du hast dich nicht herzurichten. Du hast kein perfekter Tänzer zu sein, bevor du auf die Tanzfläche heraustrittst. Du hast einfach dort einzutreten und mit dem Tanzen anzufangen.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/kommt-heraus-und-spielt.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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