In Liebe umschlungen

God said:

Niemand stirbt alleine. Niemand lebt alleine. Wenn jemand in einer Wüste, ohne dass ein anderes Menschenseinswesen um ihn herum ist, stirbt oder lebt, ist er nicht allein, denn Ich bin bei ihm. Niemand hat von Mir weniger. Allen gebe Ich alles Meiner selbst. Dass Etliche sich mehr Unserer Verbundenheit gewahr sind, ist eine andere Sache. Jetzt in dem Augenblick kannst du oder kann sonst jemand sich in Meine Arme der Liebe erheben, oder, falls dir das lieber ist, kannst du in Meine Arme sinken. Du kannst in Meine Arme der Liebe sinken, so wie du in eine Matratze, die mit Daunen gefüllt ist, sinken würdest, oder du kannst dich in Meine Arme der Liebe erheben, so wie du dir die schattigen Plätzchen des Himmels vorstellst. Alles ist eine Metapher, Geliebte, ausgenommen die Realität Unseres Einsseins.

Worte wurden geboren, um Unsere Liebe abzuschildern, die schlicht nicht beschreibbar ist, und gleichwohl traten Worte in Erscheinung, um das zu verkünden, dem bereits zugejubelt worden war.

Tanz, Gesang und Worte wurden geboren, um das Unbeschreibbare zu beschreiben. Tanz, Gesang und Worte wurden wie ein Stempel, der auf die Realität gedrückt wurde, so, als bedürfe die Realität der Bestätigung, so, als ob die Beschreibung von Liebe das anheben könnte, was keine Erhöhung, keine Abschilderung nötig hat, und gleichwohl wollten Herzen beschreiben und Gedichte über Liebe machen. Es gab einen Bedarf, Lob zu singen, und demnach gab es Oden, Opern und Erzählungen über verloren gegangene und über aufgefundene Liebe, so, als würde die eingebildete Absenz von Liebe einen Umriss der Liebe entwerfen und sie kenntlicher machen. Hinfür konnte die Liebe nicht vorherrschender sein, als sie es seit eh und je war.

Liebe ist ewig, wiederum sind Beschreibungen der Liebe endlos, und doch beschreibt keine Beschreibung. Abschilderungen vermögen die Liebe nicht endlich zu machen, denn Liebe ist unendlich. Das Unendliche kann nicht weniger gemacht werden. Es kann nicht in kleine Stücke gebracht werden, freilich können Worte, Gesang und Tanz nicht abgehalten werden, dafür Anläufe zu unternehmen. Es gibt im menschlichen Herzen etwas, was das Unverherrlichbare verherrlichen möchte, so, als könne es etwa eine Möglichkeit geben, das verherrlichend zu erhöhen, was bereits höher als hoch, was weiter als weit ist. Gleichwohl existiert die Nachfrage, zum Ausdruck zu bringen, was unausdrückbar ist, was schier angedeutet oder worauf bloß hingedeutet werden kann.

Mithin hebt der Mensch, so wie er seine Augen zu Mir hochhebt, Worte, Musik und Tanz zu Mir hoch als Dargebote für Applaus. Der Mensch möchte für Mich mit den Händen klatschen. Er möchte das Unausdrückbare zum Ausdruck bringen.

Indes wickelt sich der gleiche Mensch in die unrichtige Geisteshaltung auf, dass er allein sterben oder jemals allein sein könne. Der gleiche Mensch sieht Schönheit, und der gleiche Mensch fällt aus Angst auf die Knie, die ingesamt im Land Werbung betrieben hatte. Ihr meint ja gerne, niemand kaufe sich gerne in die Angst ein, und doch hat das der Mensch getan, und er bezahlt ein hohes Lösegeld dafür. Für die Schwachheit der Angst gibt er die Stärke des Friedens auf. In der Angst gab der Mensch in der Tat sein Erbe für eine Ferkelei an Suppe auf.

Derweilen bin Ich bei euch. Derweilen habt ihr Mich eh und je. In Liebe und in Angst – Ich BIN, und Ich BIN bei euch. Es gibt keinen Todesschatten, das begreift ihr. Es gibt nur Licht. Wo Ich BIN, und wo ihr SEID, ist Licht. Angst ist respekteinflößend. Licht und Liebe sind echt, und sie sind bezaubernd, gleichwohl wählt sich der Mensch die Angst unschwerer aus. Er fasst sie am Kragen, als wäre sie wahr, und scheut das Licht, als wäre es nicht echt.

Ist es möglich, dass der Mensch in der Angst Trost findet? Ist es möglich, dass der Mensch in der Ansicht Trost findet, er sei abgedriftet und irgendwo alleine? Ist es möglich, dass der Mensch mehr Sicherheit in der Angst findet als in Mir? Falls das der Fall ist, hat der Mensch Mich noch nicht gefunden, selbst unterdessen Ich ganz entschieden das Fundament von ihm darstelle. Ich halte Mich nicht verborgen. Es stimmt, Ich kann mit den Augen nicht gesehen werden, und doch kann Ich erkannt werden. Wieso sollte jemand die Angst wählen mögen, während er sich unablässig von Liebe umfangen weiß?

Translated by: theophil

 

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