Heavenletter # 2397 Stelle dir die Sonne vor
Gott redete …
Betrachte Beschwernisse und Probleme wie einen Frühlingsfrost. Der Frühling überwindet die Fröste, und Päonien blühen auf. Der Frühling lässt sich niemals entmutigen. Es kann bei ihm bloß Unterbrüche geben. Er ist sich seines Triumphes über den Winter gewiss. Für den Frühling ist Überleben nicht hinreichend. Er muss begleitet sein mit dem Erblühen der Lilien, welche, Trompeten gleich, ihren Ruf erschallen lassen: „Der Mai ist gekommen.“
Was euch an Schnee auch zudecken mag, er wird nicht halten. Er wird nicht überleben. Und ihr triumphiert. Ihr überdauert ihn. Die Kälte des Winters wandelt sich in die Sonne des Frühlings. Der Winter gerät in den Frühling hinein umgestaltet. Der Winter gibt dem Frühling einfach den Schubs, den er braucht, um sich selber zu präsentieren. Die Winterkälte veranlasst die Frühlingsblumen, dass sie umso schöner blühen, in der Wahrnehmung wie in der Tatsächlichkeit. Die Kälte ist für den Kontrast nicht nötig. Sie steht dem Frühling bei, der unumgänglich auf sie folgt.
Ich preise nicht die Kaltfronten des Winters. Ich besinge die Riten des Frühlings. Und Ich rufe euch auf eine freundliche Weise ins Gedächtnis, dass der Frühling stets kommt. Er tritt dem Winter auf die Fersen, und er kommt heran einerlei wie oder was, just so wie du an Meiner Türschwelle auftrittst, einerlei wie oder was. Heil der Unumgänglichkeit des Frühlings. Heil der Unumgänglichkeit von dir als ein glorioses spirituelles Seinswesen.
Es ist nicht so, dass du über etwas den Sieg davonträgst. Es ist so, dass du deinem Kurs folgst, und dass du ankommst. Ich vermute einmal, Wir können dies als Sieg bezeichnen, und doch war es kein Wettlauf. Und falls man es als einen Wettlauf sehen könnte, ist es ein aufgetakeltes Wettrennen. Ihr werdet immer als erstes eintreffen. Tatsächlich gibt es keine Verlierer, Geliebte. Es gibt bloß niederwärts gerichtetes Denken.
Oh, schöne Seelen, möge es sein, dass ihr euch mit Gewissheit klar seid, dass der Frühling immer lebensprühend und der Winter schier eine Anhäufung von Schnee ist, der weggeschaufelt werden wird, oder der ohne eigenes Zutun und mit der Zusage der Sonnenstrahlen am Schmelzen sein wird. Frühling ist immer jetzt, Geliebte. Der Schnee schmilzt in den Frühling hinein, und die Ströme des Lebens sind am Überlaufen, der Liebe gleich, welche in euer Herz hineinströmt.
Und mithin liebt nunmehr die Erde, die sich selber wie ein Schneeball aufrollt und einen Hügel namens Leben hinunterrollt, die sich selber in den Tag und in die Nacht und in die Jahreszeiten hinein rollt, wo sie schier andere Gewänder angelegt hat.
Und du bist ein wirbelnder Derwisch, der sich im Tempo zu den Erdenwandlungen im Kreise dreht und das Drehen nicht bemerkt, und dem entsprechend drehen sich eure Chakren im Kreise, so die Erde, und so sind die scheinbaren Umdrehungen der Sonne vorhanden, und so kommt es zu einer Menge Mahlgut für die Mühle der umherwandernden Zeit.
Stelle dir die Erde innendrin in ihrer Kruste wie einen schnellwachsenden Riesenbaum vor. Und du bist die Wurzeln dieses Riesenbaums, und bist die Zweige, die sich seit eh und je zum Himmel hoch recken, immerwachsend, immergrün, ununterbochen zum Himmel hochragend.
Stellt euch die Sonne vor, wie sie auf diese ländliche Szene scheint. Stellt euch die Strahlen der Sonne vor, wie sie diesen wachsenden Baum nähren. Stellt euch die Wolken wie Segelschiffe vor, die den Bäumen zuwinken. Stellt euch den Regen vor, der auf den Durst der Bäume eingeht. Stellt euch den Himmel vor, wie er aufgeht und ein Bild von der Welt freigibt, welches bloß Wenige gesehen haben, und den Baum, der nunmehr größer heranwachsen wird. Er wächst die ganze Strecke zum Himmel und bereitet sich dort sein Zuhause, lässt sich ein für alle Mal nieder, setzt sich hin, legt seine Füße hoch, entspannt sich, liest die Zeitung, raucht eine Pfeife, unterhält sich mit all den Engeln, die ihm Tee und Gebäck servieren, und Ich komme herein und setze Mich ebenfalls hin, und die Erde und Ich sind gesellig, voller Behagen beim Reden wie beim Stillesein, alte Freunde, die um der alten Zeiten halber gerne zusammen sind, derweilen Wir aus den Fenstern des Himmels herausblicken und den schönen, zeitlosen Frühling sehen, wie er erblüht, Blüten auf einer Erde, wie sie all die Seinswesen von innenher beleuchten, die es für wahr halten und glauben, sie bewohnten die Erde, und die noch nicht mitbekommen haben, dass sie im Himmel sind.

