HEAVEN #442 Sei zufriedener
SEI ZUFRIEDENER
Worauf ist das meiste deines Denkens konzentriert? Zu viel auf dich selbst, und darauf, was du nicht erzielt hast. Zu viel auf dich selbst, und darauf, was dir als fehlend erscheint. Von dieser Plattform her gehen deine Gedanken in die Welt hinaus, und dort siehst du deine Fragmentierung.
Verbringe weniger Zeit mit deinen Sorgen und deinem Weh. Sie werden fabriziert.
Du denkst, es gebe weiße Stellen, und du habest sie aufzufüllen. Mit Bestimmtheit, du hast sie nicht mit weiterer Leere oder Beschwerde zu füllen. Lasse sie unbelegt, das ist allerdings nicht leer. Fülle sie mit einer Voransicht von Mr.
Nicht jeder Augenblick soll nicht mit dem voll sein, was man als Erfolg bezeichnet. Jeder Augenblick soll das sein, was er ist. Du kennst den Unterschied zwischen Misserfolg und Erfolg nicht. Das sind menschengemachte Begriffe. Sie sind nicht die Meinigen. Scheue das Konzept.
Im Leben, da unternimmst du einen Gang. Ein Schritt vor dem anderen. Das ist Erfolg, dein Gehen. Worauf dein Fuß zu einem bestimmten Zeitpunkt tritt, ist beiläufig. Mache das Beiläufige nicht monumental.
Höre mit dem Bemühen auf, etwas zu erreichen. Erreichen ist Anhäufen, oder der Versuch dazu. Manchmal denkst du, der Wert von dir bestehe in der einen oder anderen Leistung. Leistung ist nicht viel. Sie ist eine vorbeigehende Grille. Leistung ist nicht das Kennzeichen deines Lebens. Dasjenige, was erfolgt oder was nicht erfolgt, ist nicht-indikativ.
Setze für dich selbst keine unansehnlichen Ziele.
Setze deine Vision hoch an. Lasse die Ziele für sich selbst sorgen. Deine Vision hoch ansetzen ist nicht der Ausdruck für Vollbringung. Errungenschaft ist ein dümmliches Spiel, das du spielst. Du kletterst in den Punkten hoch, oder nicht. Notiere dir keine Spielstände. Besser, du lebst das Leben, wie es kommt, unterdessen du über das Spielfeld läufst
Es mag sein, das Spielfeld ist voller Blumen und Gras, oder es ist steinig. Das allerdings ist bloß das Terrain, über das du läufst. Das bist nicht du.
Du bist reines Licht, das über das Terrain geht. Setze dich nicht so sehr mit dem Terrain gleich. Setze dich mit dem Einen gleich, für den du gehst, mit dem Einen, auf den du zugehst, mit dem Einen, Der mit dir geht.
Was unter den Füßen ist, ist nicht stabil. Es ändert sich von Augenblick zu Augenblick. Du aber bist solide. Das innewohnende Du kennt nichts anderes als Größe. Deswegen spürst du so oft Bestürzung. Du denkst, das, was du bereits bist, sei unerreichbar, und demnach ruderst du mit den Armen, und demnach weinst du.
Wie kannst du erlangen, was bereits dein ist? Du greifst nach dem, was du bereits im Griff hast. Du machst dein Leben schwierig, weil du greifst. Du versuchst wie der Polizist zu sein, der den Verkehr regelt. Er hebt seine Hand mit den Handschuhen, und der Verkehr hält an, oder er fährt weiter. Du kannst deine Hand zum Halten oder zum Fahren hochhalten, das Leben aber beherzigt deine Befehle nicht.
Sei zufriedener. Sobald deine Beachtung weniger auf dir zu liegen kommt, bist du zufriedener. Rufe das Leben zu dir her, doch befehlige es nicht herum. Stoße es nicht weg. Bringe das Leben nicht dazu, dass es dir einen Gefallen erweist. Lass es sein, was es ist. Bald genug wird es etwas anderes sein.
Dein Leben ist ein Buch, das du liest. Ein Kapitel ist zuende, ein anderes beginnt, und alles ist ineinander verschlungen. Es sind deine Augen, die über die Seiten wandern. Die Seiten kommen mit deinen Augen zum Leben. Deine Augen lesen und dein Geist übersetzt.
Zum einen Zeitpunkt liest du ein Buch, das dir gefällt. Ein anderes Mal macht das das gleiche Buch nicht. Bleibe einfach dabei und blättere die Seiten um, und sieh, was passiert. Was deines Erachtens nicht passieren sollte, muss es nicht.
Auf diese Weise frustrierst du dich selbst. Du denkst, die nächste Seite müsse das enthalten, was du sagst, freilich muss sie nur das enthalten, was sie enthält.
Sei ein objektiver Leser deines Lebens, kein Einwände erhebender.

