HEAVEN #174 Engelsflügel
ENGELSFLÜGEL
Du spürst, dass du zu Meinen Füßen liegst. Du hast deine Unwissenheit aufgegeben und Meine Liebe und Weisheit gewählt. Zu Meinen Füßen liegen (natürlich habe Ich keine) heißt, du möchtest all die Vergangenheit hinter dir lassen und nunmehr als Mein Gefolgsmann mit Mir zusammen sein. Du möchtest nichts mit dir nehmen außer dich selbst. Es bist du selbst, den du vor Mich hin bringst, kein Bild von dir, nicht ein aufgeblasenes Du, sondern du. Das ist dein Dargebot an Mich.
Du sagst: „Ich stehe vor Dir, Mein Gott, so wie Du mich gemacht hast. Ich stehe vor Dir, Mein Gott, in der Einfachheit, in der Du mich gemacht hast. Ich stehe vor Dir als ein Vogel, der fertig ist zum Abflug. Ich warte nur auf ein Signal von Dir.“
„Zu Meinen Füßen“ meint, dass du größer dastehst als je zuvor. Du bist bar der Vergangenheit, und der Illusion entkleidet. Du bist in dem stillen Augenblick, direkt bevor du einen Atemzug nimmst. Alles ist in Bereitetheit und schlussendlich hast du deine Bereitetheit aufgefunden.
„Mein lieber Gott, ich warte auf Dein Signal.“
Und dann, während du still wartest, nimmst du wahr, dass dein gesamtes Leben ein Signal war. Dir wurde zum Zeitpunkt der Schöpfung gemeldet, und es existiert keine Gebotsabgabe, dessentwegen es zu warten gilt.
„Aber, lieber Gott, wie weiß ich, was Dein Wille ist und in welche Richtung ich gehen soll, außer ich höre das von Dir?“
Ich sage dir, du hast es gehört. Es wurde dir vor langer Zeit zugeflüstert.
Das Signal lautet, dass du losfliegen mögest. Das ist der Piepser, der lange zuvor eingestellt wurde und der jetzt losgeht.
„Aber, mein lieber Gott, ich weiß nicht wie fliegen geht. Ich brauche Dich, mich darin anzuleiten.“
Wie fliegt ihr, Meine Engel? Ihr hebt eure Flügel und es geht mit euch los. Ihr fliegt, indem ihr euch nicht mehr länger vom Fliegen zurückhaltet. Ihr haltet euch nicht länger zurück, denn ihr wart immer ein fliegendes Seinswesen. Anstatt zu fliegen, ranntet ihr fort. Ihr hattet Angst, eure Engelshaftigkeit anzuerkennen. Und nun seid ihr fertig, das Paratsein eurer Flügel zur Kenntnis zu nehmen und loszufliegen.
Eine Windströmung wird euch zur Hilfe kommen. Ihr werdet fliegen, bevor ihr merkt, dass ihr fliegt. Ihr fragt, wie fliegen geht, unterdessen eure Füße bereits vom Boden abgehoben haben. Ihr habt Angst zu sehen. In dem Augenblick, wo ihr seht, fürchtet ihr, ihr würdet eure unschuldige Befähigung zu fliegen verlieren. Ihr habt keine Befähigung zu verlieren. Sie ist die Meine.
Erfreut euch daran, über dem Boden zu sein. Freut euch an eurer neueren, umfassenderen Perspektive. Freut euch an der Entfernung davon, was eures Erachtens derart eminent war, und erfreut euch an der Präsenz dessen, was eures Erachtens so weit entfernt war.
Freut euch an der Bewegung des Fluges. Freut euch, hoch über euch selbst zu sein. Erfreut euch am Seien.
Ich hob euch schon vor langer Zeit über den Boden. Beginnt das nun zu erkennen.
Eure Flügel, die ihr schlagt, vermelden Meinen Armen, euch über die Berge und Meere zu tragen. Ihr seid sanft in Meinen Armen. Ihr wart nie sonstwo. Das ist unmöglich.
Was freilich möglich war, ist, dass ihr es nicht gesehen habt. Ah, ja, das war möglich. Jetzt allerdings beginnt ihr zu sehen, und ihr beginnt zu sehen, dass ihr nicht da seid, wo ihr dachtet. Ihr dachtet, der Horizont sei weit von euch entfernt, unerreichbar, der Horizont etwas, was von euch fort gleitet, je näher ihr zu ihm hin gelangt.
Doch jetzt seht ihr, dass der Horizont euer Pfad ist. Er ist euer Flugplan. Ihr befindet euch satt auf einem Horizont von spektakulärer Farbe und spektakulärem Licht. Ihr vermischt euch. Ihr seid nicht fern von ihm. Ihr fliegt auf dem Horizont. Nichts ist da je behaftet gewesen. Alles ist die Bewegung des Fluges, nicht des Fluges von, sondern des Fluges zu. Ihr schwebt zu Mir. Ihr seid immer zu Mir geschwebt. Bereits in Meinen Armen - seid ihr zu Mir geschwebt.

