Eine Metapher vom Tagesanbruch
Gott redete …
Was Ich BIN, das SEID ihr. Dies sind nicht einfach Worte, die Ich ausspreche. Ich habe keine Warteschlange, Geliebte. Ich liebe alle, und Ich rede zu allen, denn in Meinem Blickwinkel, da ist Einer, zu dem Ich rede. Du und Ich sind Eins, und all jene anderen Formen, die deinem Glauben nach Andere sind, sind Eins, und Ich rede zu ihnen ebenso. Ich bin in Einssein eingetaucht. Wohin Ich auch gehe - Einssein. Im Grunde genommen gehe Ich nirgendwohin. Ich bin im Einssein eingesessen. Ich sinke tief in das Einssein hinein, was besagen soll, dass Ich Mich zum Einssein hochhebe, selbst obschon Ich Mich nicht im Hergang des Hochhebens befinde. Ich erhöhe Mich dank des Seiens.
Du befindest dich ebenfalls nicht in dem Vorgang des Anstiegs. Du bist im Verlauf des Innewerdens. Das Ansteigen für sich genommen ist nicht etwas, was du zu erlernen hast oder worin du unterwiesen gehörst. Betrachte Aufstieg gleichsam wie den Zug, in dem du unterwegs bist. Du denkst einfach, du befindest dich in einem Zug, der unter einem anderen Namen läuft, vielleicht als – Anstalten Machend Liebe zu Handhaben, oder: Sich Bemühend um Liebe, oder: Auf der Suche nach Liebe. Geliebte, ihr seid nach dem auf der Suche, was ihr bereits seid. Ihr seid Mein Selbst.
Ihr befindet euch auf einem Kreuzfahrtschiff, und ihr seid nach wie vor noch der Meinung, das Schiff sei angedockt. Hier, ihr seid am Segeln, am Segeln, am Segeln, derweilen ihr euch einbildet, ihr wärt an Land vertäut. Ihr sehnt euch, dass das Schiff in die Fahrt kommt, alldieweil ihr bereits am Bestimmungsort seid. Ich bin eure Bestimmung. Der Himmel ist eure Bestimmung. Einssein ist euer Anlaufhafen.
Es ist nicht kraft des Willens, dass ihr zu dem aufwacht, Wo ihr bereits seid, oder, falls es euch lieber ist, es so auszudrücken – zum Einsein. Einssein mag ja simpel sein, freilich ist es reichhaltig. Einssein ist ein tiefer Brunnen. Einssein ist die äußerste Höhe. Ihr nähert euch jetzt soeben dem Horizont, Geliebte. O, ihr seid dermaßen nahe am Horizont eures Gewahrseins. Nicht kraft des Willens, erkennt ihr eure Selbst-Erkenntnis. Selbst-Erkenntnis ist kein erzwungener Akt. Ihr könnt sie nicht veranlassen. Selbst-Erkenntnis ist nicht etwas, was ihr in die Existenz hinein hämmern könnt – in euer Gewahren ihrer Existenz. Sie ist bereits ein fait accompli, allerdings, ihr habt ein Erhabenes Verlangen nach ihr. Lasst das Verlangen den Kompass sein, den ihr einstellt. Lasst euer Begehren zu eurem Ansinnen werden, und danach könnt ihr eure Absicht los lassen. Ihr lasst die Intention ihre Arbeit tun. Selbst-Erkenntnis ist nicht etwas, was ihr veranlasst. Sie ist etwas, was ihr sich zutragen lasst. Geliebte, es gibt keine Notwendigkeit oder keinen Grund, es dermaßen schwer zu probieren.
Betrachtet euer sehnliches Bestreben nach eingestandener Erkenntnis dessen, was bereits ist, als euer GPS. Ihr habt es einfach einzuschalten.
Sobald es sich auf Selbst-Erkenntnis beläuft, welches der natürliche Lauf der Begebenheiten ist, so regelt ihr sie nicht. Sie ist nicht auf eure Anweisung hin, ebenso wenig ist euer Gewahrsein direkt auf eure Anweisung hin. Sobald ihr einmal euer GPS eingeschaltet habt, hört ihr ganz locker zu. Es ist mehr so wie mit ihm mitgehen, hübsch und leicht.
Euer aufblühendes Gewahren ist unumgänglich. Es wird sich mit euch begeben oder nicht mit euch. Es wird sich begeben, sobald es sich begibt. Es ist wie ein Morgenrot. Wenn ihr am Morgen früh genug auf seid, seht ihr, was man eine Ahnung eines Tagesanbruchs nennen könnte. Der vollausgewachsene Tagesanbruch wird tagaus tagein eintreten, freilich drängt ihr ihn nicht. Ihr könnt ihn nicht hetzen. Das Morgenrot dämmert, so es dämmert. Es dämmert gemäß seines eigenen Zeitverlaufs. Und dann, dann plötzlich erscheint die voll entfaltete Morgenröte vor euch, und ihr könnt von ihr Fotos machen.
Diese Metapher vom Morgenrot greift allerdings zu kurz, da der Tagesanbruch rasch vorüber ist und der Morgen vor euch liegt.
Sobald die Selbst-Erkenntnis weit offen aufgesprungen ist, bleibt sie. Sie ist stets bei euch. Und gleichwohl, derweil Ich dies jetzt bedenke, jene Metapher vom Tagesanbruch funktioniert und funktioniert ganz gut, denn Bewusstsein nimmt zu, und es wächst, so lange bis dein kleines Selbst nicht einmal mehr ein Bedacht ist, und ihr Liebe, maßlos hüpfende Liebe seid.
Du und Ich sind immerfort enge Partner. Neuerdings könnt ihr es wissen.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/eine-metapher-vom-tagesanbruch.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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