Ein guter Bürger des Lebens
Gott redete …
Was, um Himmels willen, hat dich davon überzeugt, dass du der Richter und die Jury des Lebens bist? Lebe dein Leben, indessen gilt es dir nicht, ein geweihter Kritiker des Lebens zu sein. Was wäre denn, wenn du ein Guter Bürger des Lebens und mit dir und dem Leben liebenswürdig wärest? Lasse das Leben seine Kehren und Wenden ausführen. Es ist mehr am Leben in der Welt dran als dein Nachbessern.
Hier nun, was Ich aus deinem Herzen und deinem Geist vernommen habe:
„Danke Dir, Gott, für dieses Experiment – für diese Wellen des Lebens, so sie sich zu mir kehren. Diese Wellen sind nicht mein. Sie laufen an mir vorüber. Sie sind Endlos, diese Momente in der Zeit, welche ab und an wider mich zu verstoßen scheinen. Es siehst so aus, dass meine Hinsicht auf das Leben aus Denkgepflogenheiten zusammengestellt ist.
Manchmal zögere ich, das Leben entgegenzunehmen. Ich messe es stattdessen. Ich sehe das Leben geradezu nicht als Heilig. Allzu oft schien es mir, als habe das Leben kein Recht, hierhin und dorthin zu gehen und mich dabei mitzunehmen, gleichsam als wäre ich ein mimosenhaftes Herz und eine butterweiche Seele. Ich bin ein Beweger des Lebens, gleichwohl bin ich persönlich nicht Herr und Meister des Lebens, selbst schon als ich, in der letztlichen Betrachtung, Dich sagen höre, dass ich, so wie Du, der Bewohner Allen Lebens bin.
Wenn ich, dieses Individuum demgemäß wie ich mich selber wahrnehme, doch bloß gegen diese Fata Morgana von Zeit anzukommen imstande wäre, wenn ich mir selber sozusagen einen Vollstreckungsaufschub verschaffen könnte. Zur Zeit stampfe ich herum, nehme mich als zerbrechlich und verletzlich wahr, derweil die Wahrheit lautet, dass mir nichts Missliches geschehen kann. Ich bin Endlos. Ich bin Ewig. All diese Zeitweiligkeit, von der ich überzeugt bin, beeinflusst mich so viel und so oft, wie ich ihr dieses stattgebe. Sie ist eine Theorie, die ich mit mir herumtrage, während ich, als Reines Seinswesen, nichts bei mir habe. Ich habe kein Besitztum.
Reines Seien hat keine Besitztümer. Reines Seien hat keine Taschen, keine Verwirrung. Mein Reines Seien wird durch Liebe getragen, und das ist es, was Du, Gott, vorträgst, dass ich es sei. Es ist Alles. Ich bin ein dringlicher Fall Liebe. Ich bin Unbegrenzt Ewige Dauer von Liebe. Ich bin nichts Minderes, und es existiert nichts, was mehr ist als Endlosigkeit und Ewigkeit, die Du mir als meine ureigene Essenz beimisst.
Als Dein Geschenk, das Du mir gibst, scheine ich eingehüllt in allerhand Verpackungen, dem hingegen bist Du das Geschenk, das Du mir schenkst. Ich scheine überkreuz zu sein, dennoch bin ich nicht überkreuz. Ich bin Dir ergeben, Dir, dem Gott des Einsseins. Unter Umständen sieht es danach aus, ich würde von dannen ziehen, indessen ist ein Weggehen von Dir schlechterdings nicht existent. Deine Hand ist standhaft in meinem Herzen, Unabhängig davon, was ich womöglich an anderweitigen Äußerungen von mir gebe. Es gibt etwas anderes nicht. Das gab es niemals.
In meinem Leben als ein Menschenwesen spiele ich eher allerhand Streiche mit mir selber. Streiche sind Tricks und bedeuten in Wirklichkeit nichts. Sie sind Gebilde der Einbildungskraft. Sie sind herrenlose Gedanken, die herumrennen und nichts heißen. Du bist Alles, Gott, und irgendwo in den großen Nischen meines Geistes begreife ich, dass ich ebenfalls Alles bin, und nachgerade kein Ding existiert. Es sind keine Dinge vorhanden. Es gibt einzig Herzen und Seelen. All dem dies und all dem das zum Trotz, tragen wir, Deine Kinder, dieselbe Macht und dieselbe Herrlichkeit wie Du bei uns. Dies erscheint ein Ding der Unmöglichkeit, denn mein Geist lässt sich dahingehend hören, das könne nicht sein, unterdessen Dein Herz inwendig in mir mir zu verstehen gibt, dass es ausschließlich so sein könne.
Freilich, ich begreife es vage, dass gar nichts anders ist. Es gibt kein Anders. Anders ist bloß ein Stück zum Spielen auf einer Bühne gewesen. Ein Stück mag ja echt erscheinen, dennoch ist es eine Inszenierung, mit dem Namen Theaterstück, und kommt auf einer Bühne zum Auftritt. Meint dies demnach, dass das Leben Inszeniert Ist? Ist es so, dass das Leben ein vorübergehender Moment ist, gemacht, um eine Zeitlang real auszuschauen, und dass es in Wirklichkeit mit der Essenz von Wer ich Bin nichts zu tun hat?
Ich bin ziemlich voll mit Mir Nichts Anmerken Lassen. Ich spreche: 'Licht an, Action, Kameras!'
Es muss so sein, dass ich im Moment versuche, Abwegigkeit zu verteidigen. Ich schreie 'Wolf', derweil der Wahre Schrei Liebe lautet und nichts als Liebe. Ich mache Anstalten, meine zusammengestellten ausgedachten Geschichten in zahlreichen Versionen zu erzählen. Eine jede Version ist eine Lebenszeit. Eine jede Lebenszeit ist eine fiktive Geschichte, unabhängig davon, wie viele Menschen an Fiktion als Realität glauben, derweilen Fiktion nichts anderes ist als ein für einen Augenblick lang So-Tun-als-Ob. Illusion ist Illusion. Trügerische Illusion kann nicht echt sein, ich habe fürderhin die Dinge durcheinandergebracht und bin allzu lange umhergeschweift, eine allzu lange Weile, Gott.“
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/ein-guter-buerger-des-lebens.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
Your generosity keeps giving by keeping the lights on

