Ein Gedicht, das Gott eines Nachts schrieb
Du wirst vielleicht auf einer steinigen Straße gehen, nimm jedoch nicht diese Straße irrtümlicherweise für deinen Pfad. Jetzt befindest du dich auf wankendem Grund, aber es kommt ein ebenes Gelände auf dich zu. Du bist nicht die Straße, auf der du läufst oder entlang stolperst, an der du dich festklammerst, oder von der du wegzukommen im Begriff bist. Du bist mehr als all jene Aspekte deines Lebens, die du auf der Erde als das Du ausmachst oder die jemand als das Du kennzeichnet.
Sofern du auf den Stromschnellen reitest, bedeutet das nicht, dass du die Stromschnellen bist. Sofern du dir ein langsames Boot nimmst, bedeutet das genauso nicht, dass du ein langsames Boot bist. Du befindest dich jenseits all der Teilstücke und Gangarten deines Lebens, wie es soeben zum Vorschein kommt. Du bist absolut umfassender als die Summe der Teile. Du bist Ganzheit.
Du magst ein Tuer sein, und doch bist du ebenfalls ein Empfänger. Du schleuderst dein Leben hinaus, und du fängst es ein. Das Leben ist übermittelbar, und es ist undefinierbar. Du bist größer als jede Definition. Du bist weiter, als das Auge zu sehen vermag.
Du bist ein Gedicht, das Ich eines Nachts geschrieben habe, und du liest dich in dich ein. Du magst dich ja als eine Abhandlung oder technische Erläuterung kennzeichnen, Ich wiederum schrieb dich als ein bedeutsames Gedicht. Du musst zwischen den Zeilen lesen. Du bist auch die Wörter, die nicht geschrieben sind. Ich schrieb ein Gedicht von dir, und doch war es ein Gedicht über Mich, das Ich über das Firmament ausbreitete. Du bist Schöpfung. Hier gibt es keine Abschweifung. Du kommst voller Leben auf das Blatt des Gedichts, was Ich schrieb, und du wirst hochgehalten, damit alle Welt das sehen kann, und doch, die Welt sieht nicht immer her. Sie ist allzu geschäftig.
Ich bin der Tuer, wiederum bin Ich niemals geschäftig. Geschäftigkeit macht Zeit erforderlich, um in ihr geschäftig zu sein, und Ich bin jenseits von Zeit, und du ebenfalls. Wir leben in anderen Dimensionen, selbst indessen Wir dimensionslos sind. Um dimensionslos zu sein, muss es Grenzen geben, und Wir sind jenseits von Grenzen. Wir sind jenseits von Dimensionen. Wir sind jenseits von Gestalten und Größen. Wir sind weit. Wir sind Weite selbst.
Wir werden von dem Treibstoff Liebe betrieben. Was sonst gibt es, mit dem etwas betrieben sein kann? Es macht den Anschein, als liefen wir, Wir sind aber immerzu ruhig. Wir sind unbewegliche Bewegtheit. Wir sind bewegungslos. Liebe läuft nicht umher. Liebe blüht schier. Sie blüht in dir.
Liebe hebt die eingebildeten Grenzziehungen auf. Liebe ist das Fleisch des Lebens. Wer weiß auf welchem Pfad du dich deines Erachtens soeben befindest, du bist auf dem Pfad der Liebe. Du bist auf dem Pfad deiner selbst. Du bist auf der Spur deiner selbst. Du bist der Jäger nach dir selbst. Du stöberst dich selbst auf.
Aus was für einer Schönheit bist du gemacht? Warum, aus Meiner Schönheit natürlich. In Meinem Blickfeld, und in deinem wahren Blickfeld gibt es nichts, was nicht Schönheit ist. Da ist kein Rätselraten. Da ist schlicht Seien, und du bist ein Seinswesen Meiner Liebe. Du füllst die Zwischenräume Meines Herzens. Du bist der Füller aller Herzen, und du bist alle Herzen. Du bist die Verkörperung von Liebe. Aus Meiner Liebe wurdest du gemacht. Es gibt nichts anderes, was du sein kannst, und doch glaubst du Mir nicht recht. Du wirst gar gegen die Auffassung angehen. Du krabbelst im Leben herum und wirst womöglich die Liebe übersehen, die du bist. Man erzählt sich, du habest sie vergessen. Mit Sicherheit hast du Meine Anerkenntnis von dir angefochten. Ich gab keine Abschätzung an. Ich gab der Welt Mich Selbst, und du bist Ich Selbst, Ich Selbst über die Welt verstreut, und gleichwohl erhebst du Einwände und protestierst, indes bist du ebendies, ja selbst dann.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/ein-gedicht-das-gott-eines-nachts-schrieb.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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