Deine Herzenssaiten
Was ist Betrübnis anderes als ein Strammziehen deiner Herzenssaiten? Die Sprache beschreibt gelegentlich Spannung als sich in etwas verbeißen. Betrübnis ist eine Kontraktion deines Herzens. Sie ist dein Herz, welches du straffziehst, so, als sei dein Herz der Bogen eines Pfeils, bei dem du in Begriff stehst, ihn los zu lassen, den du allerdings nie los schießt. Du ziehst dein Herz unaufhörlich straff, so, als gelte es, das Leben unausgesetzt oder ohne Ablösung gespannt und nervenaufreibend zu machen.
Die Sprache gibt euch ebenfalls zu verstehen, euch zu entspannen.
Dein Herz ist wie eine Geigensaite.
Du ziehst dein Herz zu sehr an, und verwirrst es völlig.
Dein Herz ist mit Angst in Schranken gehalten. Was für eine entsetzliche Sache würde passieren, wenn du alle deine errichtete Spannung löstest und dein ungleichmäßig pochendes Herz aus der Angespanntheit entflechten würdest?
Freiheit würde sich abspielen.
Du hast allzu viel Luft in dein Herz hinein geatmet, gleichsam als sei es ein Ballon. Lasse einige Luft heraus, sodass dein Herz ein entwicklungsfähiges Herz, und nicht ein eng gequetschtes Herz sein kann.
Du weißt nicht einmal, wovor du Angst hast. Deine Furcht ist bar aller Grenzziehungen generalisiert. Sie ist eine unbekannte, eine einen übermannende Furcht, welche dich schartig hinterlässt. Gezackte Angst presst sich auf dich, knechtet dich, drängt dich zurück. Furcht ist wie ein Druckverband, den du zu eng anlegst.
Du bist wie ein Läufer, der anscheinend mit dem Laufen nicht aufhören kann. Selbst im Schlaf bewegen sich deine Beine heftig.
Womöglich hast du Angst, du würdest zu Fall gebracht werden, solltest du nicht zu straff gezogen sein. Womöglich hast du Angst, du werdest zusammenbrechen, du würdest einen Rückfall erleiden, sobald es bei deiner Anspannung zu einem Ausfall kommt. Natürlich ist diese Entspannung genau das, was vonnöten ist.
Was fängt Anspannung, als dein langlebiger Gefährte, an?
Schütte kühlendes Wasser über deine angespannte Belastetheit. Verschaffe dir eine Auszeit.
Vielleicht hast du das Empfinden, du begegnest dem Leben frontal, derweil du im Grunde genommen vom Leben wegläufst. Sofern dein Leben ein Paket wäre, könnten Wir sagen, du packst es zu eng.
Atmetet, Geliebte, atmet. Atmet Friede ein, und atmet Angespanntheit aus, schlicht so wie ihr es beim Schwimmen mit zwei Bewegungen zu tun habt. Siedelt euch in schrankenloser Freiheit an. Ihr seid nicht auf Gespanntheit eingeengt. Ihr seid frei, in Frieden zu sein. Tunkt die Ruder eures Herzens in den See ein, und zieht sie ganz leicht aus dem See heraus.
Atmet durch, und lasst es heraus.
Wir kommen zurück auf: „Lasse los, lasse los.“ Geliebte, ihr werdet eher, was euch nicht lieb ist, festhalten. Tut ihr nicht just dies, so ihr die Saiten derart straff aufzieht? Wer sagt euch an, dies zu tun? Ich sage euch, euch zurückzulegen und zu gleiten. Hört mit dem Bemühen auf. Fische kämpfen nur, wenn man sie eingefangen hat. In was für einem Netz seid ihr gefangen? Und ihr seid kein Vogel im Käfig.
An euch ist es, locker zu sein. Lasst die wogende See über euch brausen. Lasst diesen Berg an Widerstand los, den ihr bei euch habt, so als sei Widerstand eure Verteidigung. Löst tätliches Angegriffensein aus eurem Leben heraus, Übergriffe wider euch, die ihr euch im Vorher überdenkt. Ihr braucht nicht abgestützt, nicht festbestimmt und überdreht zu sein. Setzt euch von der Angst frei. Lasst Angst los. Der Angst gehört es nicht, euer Meister zu sein. Unbezeichnete Angst ist euch nicht dienlich. Sie dient niemandem. Befreit euch von Hörigkeit gegenüber anonymer Angst. Angst ist furchteinflößend. Lasst sie los. Ein für alle Mal, lasst Angst los.
Ihr hattet von der Angst hinreichend viel gehabt. Ihr habt euch bei ihr allzu gut angedockt. Seid durch mit Angst. Löst die Knoten, die ihr geknüpft habt. Bindet sie auf. Verschafft euch Bilder von euch, wie ihr all diese nutzlosen Knoten aufbindet. Spürt, wie sich der Zugriff der Angst auf euch lockert. Seid nicht mehr länger furchtsam.
Befreit euch selber. Sagt der Angst Adieu. Verbannt sie aus eurem Königreich. Dies ist euer Leben. Euer Leben gehört rechtmäßigerweise zu euch – nicht furchtvollerweise. Ihr seid selbst-bestimmend. Ihr gehört nicht an die Gepflogenheit von Angst gebunden. Kehrt der Angst den Rücken. Sie beschützt euch nicht. Sie unterhöhlt euch. Angst ist zu eurem Schaden. Pflegt nicht mehr länger mit Angst Umgang. Da, da, jetzt, unterwerft euch nicht mehr der Angst. Verjagt sie, Ihr bedürft ihrer nicht. Ihr habt Mich.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/deine-herzenssaiten.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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