Das Sonnenlicht ist so hell

God said:

Es kommt im Leben eine Zeit, wann du all das, was du bist, und all das, wozu du imstande bist, anerkennend bestätigst. Zur selben Zeit, wie du dich in die Höhe schwingst, berühren deine Füße den Boden, und du siehst, wie du nicht mehr länger an der Wichtigkeit festhältst, wie du es einstmals tatst. Du bist stärker als eh und je, und dennoch existierst du nicht. Du bist eine Chiffre. Du weißt nicht, wo du bist oder gar dass du bist. Im Laufe der Betätigung, dich selbst zu entdecken, kommst du dahinter, dass du dich aus dem Staub gemacht hast. Du bist irgendwohin weggeflogen, du weißt nicht wohin. Du hast niemals existiert. Du hast dich geirrt. Du hast bloß gedacht, du existierest.

Die Erkenntnis, dass du nicht bist, kann verdutzend sein. Du dachtest, du seist auf dem Wege, erhöht zu werden, und du findest, dass du verschwunden bist. Diese große Erleuchtung war ein Weltrealitäts-Test. Wieso, du bist überhaupt nicht. Von dir ist nichts über. Du bist dir selbst unsichtbar. Du kannst dich nirgendwo verorten.

Sodann muss es so sein, dass du überall bist. Wie kannst du überall und gleichzeitig nirgendwo sein? Wie kannst du zur selben Zeit nichts und alles sein?

Das Sonnenlicht ist derart hell, dass du nicht zu sehen bist. Die Sonne ist in deinen Augen. Du bist mehr, als du jemals dachtest, zu sein, und dennoch bist du überhaupt nichts.

War die Idee von Erleuchtung ein Schwindel, der an dir verübt wurde?

Warst du die ganze Zeit über nichts?

Du kannst dich nicht finden. Du möchtest gerne zu den Sternen hochschauen und dich selbst sehen, und doch siehst du dich in den Sternen nicht. Du begrüßt die Sterne, hingegen wo und was bist du?

Warst du immer? Hast du immer existiert? Alles, was du dachtest, du seist es – war es ein unrichtiges Bild? Wurden dir Streiche gespielt? Hast du dir Streiche gespielt?

Wenn du Photoalben durchblätterst, fragst du dich, wer diese Person ist, die scheint, derart voll von sich selbst zu sein. Es war einmal - es ist derjenige, der du dachtest, du seist es. Ein Körper umgeben von anderen Körpern.

Eine entsetzliche Sache ist passiert. Du kannst dich nicht sehen. Du beläufst dich auf nichts. Du kannst ebenfalls keinen Anderen sehen. Du bist von der Sonne geblendet, oder ist es so, dass du geblendet warst, bevor du dachtest, du könnest sehen? Hast du ferngesehen? Einst warst du ein TV-Star, und jetzt ist das Du, das Du, an das du geglaubt hast, genau vor deinen ureigenen Augen verschwunden.

Du siehst deine Hände, wie sie abwesend tippen, jedoch wessen Hände tippen da hinweg? Was tun die Hände hier, wie sie sich da bewegen, wie sie hin und her pendeln, mit der Tastatur in eine Beziehung tretend? Sie sind ebenso viel Du, wie die Tastatur Du ist. Alles ist entschwunden. Die gesamte Welt ist entschwunden, als du es tatst. Wird sie jemals wieder aufgefunden werden? Wirst du sie jemals wieder finden?

Du wartest auf etwas, dass es in Erscheinung tritt.

So wie es derzeit darum steht, kannst du nicht einmal Mich sehen, Mich spüren. Du spürst eine Leere. Du spürst womöglich gar, dass du in der Tinte stehen gelassen worden seist.

Diese über lange Zeit ausposaunte Erleuchtung bedarf es, sich an sie zu gewöhnen. Natürlich braucht sie das. Die ganze Welt fließt mit dir auf ihr weg. Du bist unortbar. Nichts ist verortbar, und wo bist du oder sonstwer, um überhaupt die Welt oder irgendwas zu lokalisieren?

Du fühlst dich, wie sich Rip Van Winkle gefühlt haben muss. Du gingst zu Bett. Du denkst, es sei der nächste Morgen, an dem du dich wach machst, und gleichwohl entdeckst du, dass es – in irdischer Zeit – Jahre und Jahre gewesen sind. In deinem Falle waren es Äonen.

Du hast davon gehört, um dich zu finden, habest du dich zu verlieren. Dir ist es, als hättest du dich verloren, und doch, du befindest dich nirgendwo, um gefunden zu werden.

Du fragst dich: „Wo bin ich? Kann man mich finden? Oder bin ich für immer verschollen? Falls ich in Gottes Umarmung weile, wann werde ich die Wärme Seiner Umarmung spüren? Bin ich fernerhin dazu imstande?“

Es sieht danach aus, dass du für immer verschollen gegangen bist, und dass du niemals mehr gefunden werden wirst. Warum hast du irgendwo gefunden zu werden, unterdessen du BIST?

Translated by: theophil

 

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