Das Begehrte
Manchmal bist du hungrig, doch du weißt nicht, was es genau ist, worauf du hungrig bist. Du könntest an Schokoladenpudding denken. Du magst Schokoladenpudding, aber Schokoladenpudding ist vielleicht nicht das, was dich heute zufriedenstellt. Du könntest an Bananencremetorte denken, aber das ist es auch nicht. Du kannst alle deine Lieblingsdesserts durchgehen, und nicht eines davon könnte dein Verlangen, von dem du beherrscht bist, befriedigen, so dass du sagen könntest: Genau das ist es! Eine Geschmacksrichtung fehlt heute, doch du weißt nicht, welche es sein könnte.
Du kannst vielleicht spüren, dass insgesamt etwas von deinem Leben fehlt, und du verstehst nicht, was es ist. Du fängst an zu fühlen, dass es nichts gibt, was dich zufriedenstellen wird, oder wenn es etwas gäbe, was dir genügen würde, du seinen Namen nicht kennst. Du bist dir unsicher, dass dieses tief und zutiefst verborgene Verlangen besteht, und wenn es existiert, ist es auf dieser Ebene der Existenz vorhanden, und darüber hinaus, besteht es für dich?
Jedoch alles, was du auf dieser Ebene des irdischen Daseins siehst, kommt von irgendwo Tieferem her. Alles Köstliche hier wurde von einem tieferen bzw. höheren Ort als der Erde angebahnt. Das Leben selbst ist nicht wirklich aus Staub gemacht. Es entstammt einem Wesenskern. Es formte sich aus einem Samen, der von Tieferem als dem Erdboden ausging. Achte einmal auf die Gemeinsamkeit, die die englischen Worte Boden und Seele – soil und soul – teilen. Unabhängig davon entspringt es dem subtileren Unsichtbaren, dass all das Sichtbare gesehen werden kann.
Es gibt immer noch mehr, dass du bisher nicht gesehen hast. Eventuell ist es bisher noch nicht ans Licht gekommen, oder du hast es bis jetzt einfach nicht gesehen. Es ist überaus möglich, dass dein namenloses Bedürfnis die unsichtbare Welt finden wird.
Größtenteils, aber nicht immer, ist da ein Sehnen, eine Art Suche, bevor du das findest, wonach du suchst. Manchmal natürlich kannst du gerade über etwas Wunderbares stolpern, was dich begeistert. Immerhin warst du irgendwie Wegbereiter, oder der Weg wurde für dich bereitet. Du erkanntest nicht was du wolltest, bis es für dich stimmig war, woselbst du es sahst. Es könnte, von dir unbemerkt, dort immer gewesen sein.
Was immer du suchst, egal wie deutlich oder undeutlich, dein Streben kommt von innen. Wenn du über einen 5-Karat-Diamant tänzelst, darfst du wissen, dass das gleiche Karat-Gewicht und der gleiche Glanz in dir sind. Innerhalb von dir gibt es eine Diamantenmine von gleicher Brillanz. Du bist das Licht Deines Eigenen Lebens.
Bezüglich deiner bewussten Suche nach einem fundierten Wohlergehen außerhalb von dir in der Welt – wie etwa eine lang andauernde Romanze, eine fabelhafte Karriere, Beifall von der Welt etc. – das alles kannst du wohl in der Welt finden, doch die Schatztruhe des Glücks findest du schon immer in dir liegend.
Hingegen, wenn deine unmittelbaren Träume und Wünsche und selbst das Stillen des Hungers noch nicht erfüllt werden, sollst du nicht denken, dass ausbleibende Realisierung irgendeine Art von Kennzeichen gegen dich bedeutet. Sie kann alles Mögliche bezeichnen – oder auch nicht. Gleichwohl kommt die Sehnsucht aus dem Inneren von dir, und die Antwort liegt genauso in dir. Du verstehst, dass es eine heikle Angelegenheit ist, dein Herz auf dein Begehren eingestellt zu haben, und dann untröstlich zu sein, wenn du feststellst, dass du immer noch mit leeren Händen dastehst.
Dass du dich nach Gold sehnst und alles Gold in dir hast, heißt nicht, dass
du das Gold haben musst, und es jetzt haben musst, und es eingepackt wurde und deinem Wunsch gemäß überbracht wurde. Erkenne den Unterschied zwischen Notwendigkeit, haben zu wollen, absolut haben zu müssen, und am oberen Ende der Skala, zu empfangen.
Denke niemals, dass die Welt dir etwas schuldet. Dein Glück ist unabhängig davon, ob deine Wünsche erfüllt werden, oder ob sie in der Art und Weise deiner Vorstellung entsprechen. Wohl kannst du ein Prinz sein, und doch ist deine Prinzessin noch nicht gekommen. Es ist nicht die Angelegenheit von irgendjemand, den Segen deines Glücks zu verwirklichen. Du bist für dein Glück zuständig, mit oder ohne deine Prinzessin. Alles, was für dein Glück nötig ist, liegt in dir, ob es dir nun die Welt schnell genug oder fürstlich genug oder gar nicht bringt.
Das Begehrte ist nicht der fehlende Schlüssel zu deinem Glück.
Translated by: Axel EhrichPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/das-begehrte.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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