Auf Gottes Erden

God said:

Gott redete …

Wenn du es dir durch den Kopf gehen lässt – selbst das Weltliche ist dir ein Schatz. Wie würdest du doch Gewissheiten entbehren, die derzeit Teil deines Lebens sind. Ein Licht einschalten. Deine Schuhe anziehen. Dir deinen Zeh stoßen! All diese kleinen Dinge sind deinem Herzen ein Kleinod. All die Dinge würdest du vermissen, Dinge, die in deinem Leben momentan eintönig alltäglich zu sein scheinen, die dir indes kostbarer sind, als du je gedacht hattest.

Was für Fotos würdest du gerne aufnehmen? Was für eine kleine Wasserpfütze? Ein Lächeln, eine Meile [Name eines länderübergreifenden Projektes 'One Smile, One Mile': Land und Leute kennenlernen, und dies in vergnüglicher Weise; Anm.d.Übers.].

Dein Geist würde Fotos machen, und du bewahrst all die Aufnahmen in einem Album deines Geistes auf.

Was für Klangaufnahmen würdest du machen? Welchem Klang, den du täglich vernimmst, mangelt es an einer erhöhten Bedeutung für dich? Der Türglocke, dem Telefon, einer lieben Stimme.

Welche Düfte rühren dein Herz? Flieder, Veilchen, Bartnelke?

Was schmeckt dir? Wenn du nur drei Geschmacksrichtungen haben könntest, welche wären es? Süß, sauer, salzig? Welche Geschmacksrichtung wäre dir jetzt soeben am liebsten? Bedenke das, du kannst aufstehen, zum Kühlschrank gehen und dir die Kostprobe und den Geschmack herholen, den du dir gerne in den Mund schaffen möchtest.

Nach welcher Berührung ist es dir am meisten? Wessen Hand? Was für eine Brise? Welche Wassertemperatur?

Erzähle Mir nicht, dass du das Leben nicht magst, die Minimalausstattung des Lebens, die langen Zeiträume, die kurzen Zeiträume, die blanken Räume. Erzähle Mir nicht, dass du nicht an das Leben, so wie es ist, angeheftet seist, selbst mitten in Tränen. Was für eine Begabung ist es, mit dem Leben in einer Liebesbeziehung zu stehen, Tränen und Sehnsüchten zum Trotz? Ah, Sehnsüchte sind überhaupt ein geschätzter Teil des Lebens.

Du könntest meinen, du möchtest nie mehr ein lautes langes Bellen eines Hundes oder das nervende Miauen einer Katze zu hören bekommen, aber, oh, ja, wie du dir den sonderlichen Vorrang herbeiwünschen würdest, einen Klang und Laut noch einmal hören zu mögen. Der Gedanke, nie einen Klang zu hören, einen Laut, bei dem du nicht einmal mitkriegst, wie köstlich er dir ist, ist bereits zu viel, um ihn überhaupt zu denken.

Du bist etwa jedes Mal genervt, wann du deine Schlüssel nicht findest, dennoch, die Jagd nach deinen Schlüsseln hält ein merkliches Vergnügen für dich inne. Und die Freude am Wiederfinden der Schlüssel ist allzu wundervoll, um sie zu missen.

Demnach stelle Ich, kurz gesagt, euch gegenüber heraus, dass ihr, dem, was ihr denken oder sagen könntet zum Trotz, nicht des Lebens überdrüssig seid. Ihr habt ein Liebesverhältnis mit dem Leben. Womöglich belasst ihr es bei guten Worten. Ihr könnt sagen, wie gelangweilt und blasiert ihr euch beim Leben fühlt, dennoch liegen die Dinge nicht so, nicht, wenn ihr es herunterkocht.

Ihr könnt vortragen, ihr wolltet es in eurem Leben niemals mehr mit einer Erkältung zu tun haben, gleichwohl habt ihr, gar in dem vermeintlichen Elend eines Schnupfens, eine gewisse Zuneigung zu ihm. Eine Lust. Ihr könnt sagen, ihr wolltet euch niemals mehr kratzen oder eure Zähne putzen oder eure Zehennägel schneiden, und doch, ihr seid an ein jedes Jota des Lebens in der Welt angehängt. Die Quintessenz davon ist die, dass ihr an dem Leben in der Welt Vergnügen findet, selbst in jenen Augenblicken, wann ihr euch am sichersten seid, euch sei es kein Vergnügen.

Genießt die Rosenknospen, derweilen ihr es tut. Nehmt große Atemzüge. Genießt das Leben, den Geschmack von ihm, die Pracht von ihm.

Kommt zu Sinnen, Geliebte. Dieses Leben in dieser Welt nur zum Schein ist gesegnet und ist schön, und ihr seid in ihm in Dienst genommen. Ihr wisst darum, ihr liebt den Laut von Regentropfen. Ihr liebt es, zu schwitzen, und ihr liebt es, zu frösteln. Bedenkt das! Ihr seid auf Gottes Erde auf Gottes Geheiß hin am Leben. Ihr seid froh darüber, zu dieser Zeit in der Historie am Leben zu sein. Es hat niemals ein anderes Leben gegeben als dieses eine von euch. Und, wisst ihr was, es wird niemals ein anderes geben, was so recht wie das eure ist. Heil der bekrönenden Herrlichkeit hier. Der Held, der bist du.

Translated by: theophil

 

Your generosity keeps giving by keeping the lights on