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Heavenletter # 1953 Das Make-up kommt ab

Gott redete …

Wenn jemand ein Schauspieler auf der Bühne ist, egal welche Rolle er spielt, lastest du sie ihm nicht an. Er kann den ärgsten Schuft auf der Welt geben, sobald das Stück freilich vorbei, das Kostüm abgelegt ist, kehrt er zurück, ein liebenswerter Hans zu sein, und du erfreust dich an ihm. Er war eine kurze Weile auf der Bühne, und spielte eine schwerfällige wenig-gemochte Rolle. Es war bloß ein Part, den er eine Zeitlang spielte. Er sprach vor, und bekam die Rolle. Eine Rolle dauert nicht für immer. Jede Wahl hat ein Ende. Eine durchgespielte Rolle ist nie andauernd. Sie kann das nicht sein, denn Stücke kommen zu einem Ende.

Das Make-up kommt ab. Einerlei was für einen grässlichen Part jemand spielte, es war eine zeitweilige Rolle. Einer, der dieses Mal ein Schurke ist, kann beim nächsten Mal den Helden geben. Eine Rolle ist nicht fixiert. Ein Schauspieler ist von den Rollen, die er spielt, gesondert.

Ihr könnt den Schurken ausbuhen und dem Helden zujubeln, und dennoch wird der ganze Rummel verblassen. Beim letzten Ruf vor den Vorhang treten gute Kerle und schlimme Kerle gemeinsam vor, und alle werden gleichermaßen bejubelt. Alle spielten ihre Partien und spielten sie gut, und jetzt ist das Stück vorüber, und jeder geht nachhause.

Die Einkünfte der Schauspieler hängen nicht von der Rolle ab, die sie spielen. Helden werden nicht besser entgolten als Schurken. Die Lebensführung ihrer Rolle ist nicht die Basis, aufgrund derer sie bezahlt werden. Und, wenden Wir Uns von dem kurz befristeten Bühnenstück ab und schauen auf die Welt der Menschen, wie sie sich selber in der Welt selbst inszenieren.

Da in der Welt Bewertung existiert, kommt es zu der Idee, Schurken müssten bestraft werden, und die Strafe habe schrecklich und langewährend auszufallen. Ihr werdet wider Jene, die schlimme Taten begangen haben, Benachteiligendes aussprechen mögen, und Jene anlächeln, die gute Taten ausführten. Ihr behandelt unterschiedlich. Ihr möchtet dieses Unterschiedensein. Es fühlt sich euch richtig an. Es ist bloß fair, ist euer Gefühl. Eurem Empfinden nach wäre es für jemanden ungerecht, mit etwas durchzukommen, und, dass nie auf ihn gezeigt und er nicht verurteilt würde. Ihr lastet ihm die Rolle an, die er eine kurze Zeit lang auf der Bühne des Lebens spielte.

Geliebte, sofern ihr denn beurteilen müsst - ihr seid nicht imstande, fair zu bewerten, weil ihr nicht genug wisst. Punktezahlen haben nicht ausgeglichen zu werden. Aufgrund der irregeleiteten Vorstellung, Punktestände müssten gleich herauskommen, finden Bitterkeit, Rache, Neid, Kontrolle usw. Eingang. Ihr könnt gar von Bestrafung und Belohnung besessen sein, und geht um jener plündern. Ihr lasst den Richterhammer ungeheuer oft heruntersausen. Man könnte gar sagen, dass ihr jede Minute urteilt.

Tragt im Sinn, das Leben bewerten ist nicht das gleiche wie Leben leben. Leben veranlagen ist nicht das gleiche wie Leben leben. Bewerten ist der Arglosigkeit entgegengesetzt, Geliebte. Und Bewerten ist Freude entgegengesetzt. Wie immer ihr urteilt, so, dass ihr euch selber hoch ansetzt und einen anderen niedrig, oder euch niedrig und einen anderen hoch, da ist keine Freude zugegen. Es mag einen Moment lang Befriedigung oder Selbstgefälligkeit vorhanden sein, aber Freude? Nicht wirklich.

Ihr gelangt eventuell zu dem Punkt, wo ihr sagt, dass in der Welt Menschen mit entsetzlichem Verhalten davonkommen, und seufzt und sprecht: „Aber wartet nur, sie werden nicht für immer davonkommen. Pein und Strafe werden ihnen zugemessen werden. Früher oder später werden sie das Ihre bekommen. Gott wird dies versehen. Gott wird ihnen ihre richtigen Nachtische zukommen lassen. Gott wird sich ihrer annehmen.“

Geliebte, Ich möchte Mich ihrer annehmen, aber nicht in der Weise, wie ihr es meint. Ich werde sie nicht aufs Abstellgleis stellen. Ich werde sie, nicht anders wie euch, willkommen heißen. Womöglich mögt ihr das überhaupt nicht. Sowie ihr freilich in den Himmel kommt, werdet ihr an der Stelle nichts einwenden. Ihr werdet überhaupt nichts dagegen haben, dass jeder unbeschadet im Himmel Eingang findet. Ihr werdet dem nicht einmal einen Gedanken widmen. Sobald Freude im Überfluss das Gegebene ist, wer macht sich denn dann etwas aus Vergangenheit?