der Mythos von dir selbst

God said:

Gott redete ...

Manchmal bist du eine kleine Uferschnecke, die im Sand des Ozeans verborgen ist.

Du bist weichschalig. Einerlei, was für eine Rüstung du dir selbst zugelegt haben magst, einerlei, welche Distanz du hältst, einerlei, in welches Loch du dich eingräbst, du bist ein weicher Leckerbissen Gottes. Keine Verstellung ist gut genug. Ihr seid sterbliche unsterbliche Seinswesen, und jeder weiß das, und ihr wisst es ebenfalls. Und ihr gebt andere Dinge vor. Die Welt schafft euch unreale Voraussetzungen.

Im einen Augenblick seht ihr euch selbst als eine Macht in der Welt. Ihr schwadroniert. Im nächsten Augenblick fühlt ihr euch verärgert, und ihr wankt. Ihr dreht in dieser universellen Charade eine Pirouette, in dieser sich wiederholenden Show der Shows. Und all das läuft darauf hinaus, die Wahrheit von euch zu verbergen, die ein jeder kennt.

Ihr plappert, damit ihr nichts sagen werdet.

Ihr hört zufällig.

Zwei Einspielungen sind gleichzeitig in eurem Gemüt ununterbrochen zu Gange. Oder drei oder vier. Das Wahre, das Fastwahre, das Halbwahre, das Falsche, das gestammelte Falsche, das erinnerte Falsche, das ungefesselte Falsche. Ihr setzt viele Energie ein, um weiterzumachen. Es ist schwer, derart viele Überhänge um sich zu tragen.

Wie wundervoll, die Brise der Wahrheit auf deiner Haut zu spüren! Wie wundervoll, sie einzuatmen! Wie wundervoll, das Als-Ob abzuschütteln! Wie wundervoll, vom Falschen frei zu sein und sich als die reine schlichte Wahrheit von dir zu erheben!

Ich schmücke dich nicht aus. Ich baue dich nicht auf. Ich täusche dich nicht vor. Ich erhöhe dich nicht. Du bist bereits erhöht. Du bist ein Seinswesen vom Himmel. Du bist der gleiche wie jeder sonst, denn sie sind gleichfalls verherrlichte Seinswesen. All die Drangsal, die du siehst, ist nichts als die Bemäntelung.

Was würde deinem Dafürhalten nach passieren, falls du dein Licht scheinen ließest? Was Entsetzliches würde geschehen? Meinst du, du würdest verschwinden?

Du würdest nicht verschwinden. Du würdest zum Vorschein kommen. Du würdest leuchten. Du würdest du sein, das Du, wie es leuchtet. Dennoch fürchtest du den Tag, an dem du dich erhebst. Du befürchtest, es weise sich als Auflösung aus, dieses Demaskieren von dir. Unverbürgte Angst, denn du würdest dich nicht zersetzen. DU bist unauflösbar.

Allein der unwahre, dich umgebende Mythos von dir würde sich zersetzen. Alles, was du bist, würde bleiben. Einzig das Zerzauste würde entfallen. Wie fest du an zerfetzten Lumpen festhältst, die du der leuchtenden Wahrheit von dir vorziehst!

Du hast Angst, entblößt zu werden.

Dann sagst du, du wissest nicht, wie deine Seele zu entblößen ist. Du hast es lange nicht gemacht.

Deine Seele entblößen ist nicht das gleiche wie die Geschichte deines Lebens erzählen. Deine Seele entblößen ist nicht das Erzählen der tiefen dunklen Geheimnisse. Es ist das Erzählen der Schönheit. Es ist das Bezeichnen der Schönheit selbst. Aus einer Höhle in deinem Herzen entströmt das Licht der Wahrheit und entflammt die Landschaft. Entkleide dich der Ausflüchte, und du erscheinst in deiner leuchtenden Pracht.

Sei still. Lege dein Ohr an die Stelle und höre auf deine Wahrheit. Sie ist nicht verborgen. Sie sieht es gerne, sich selbst zu enthüllen, die Wahrheit von dir. Die Wahrheit sagt zu dir: „Du bist nicht diese kleine Unbedeutendheit, die du vorgegeben hast. Du bist nicht zu diesem ephemeren Körper deinerseits verbannt. Der Körper hat am wenigsten mit dir zu tun. Noch auch tritt deine Seele in Worten in Erscheinung. Worte sagen nicht viel. Worte, die deinigen und diejenigen Anderer, haben die Wahrheit von dir über eine lange Zeit hinweg begrenzt.“

Wie demnach gelangst du zu der Wahrheit von dir?

Du lässt die Unwahrheit hinter dir.

Beginne damit, indem du aufeinmal stille bist. Beobachte.

Und während du sprichst, sage nur Worte, die wahr sind. Das meint, sie sind mit deinem inneren Herzen abgestimmt. Das meint, sie sind für dich wahr. Wenn du nur Worte sagst, die wahr sind, hebst du dich weder selbst hoch, noch setzt du dich, ebenso keinen Anderen, herab. Es ist nicht deine Wahrheit, die verurteilt. Es ist nicht deine Wahrheit, die versucht, jemanden zu verbessern oder dich zu ändern. Du hast dich nicht zu ändern. Alles, was du zu tun hast, ist, das Unwahre wegzulassen. Alles, was du zu tun hast, ist, in Mein Herz hervorzutreten und zu erkennen, dass hier die Wahrheit von dir zugegen ist.

Du hast in die Augen der Menschen, die du siehst, zu schauen. Lasse deine Augen auf dem Licht, das enthüllt ist, verweilen. Licht ist nicht in der Kleidung oder in der Körpergestalt, nicht in der Haarfarbe, im Auto oder im Pferd geoffenbart. Einzig Augen enthüllen Licht. Die Augen Anderer werden deine eigenen entzünden. Dies nun ist ein großes Geheimnis, das Ich euch überreiche. Schaut in die Augen. Hört auf, irgendwo anders hinzuschauen. Seht hinein. Schaut nicht drüber hinweg. Lasst eure Augen auf dem Licht nieder. Blickt nicht kurz auf. Späht. Schaut nicht weg. Schaut. Augen rufen nach euch. Lasst in einer Extase der Wiedererkennung Augen aufeinandertreffen. Ihr habt umgangen. Schaut tief in Augen. Schaut tief genug und ihr werdet sehen, wie Ich euch anschaue.

Translated by: theophil