Wie kann ein erstrebenswerter Wunsch nicht in Erfüllung gehen?

God said:

Gott redete ...

Auf alles ist eine Erwiderung vorhanden. Es kann sein, es ist nicht die, die du dir wünschst, immerhin ist es die Antwort, die du bekommst. Du wirst jene Entgegnung vielleicht nicht gerne hören mögen, dennoch ist sie deine Antwort. Du wolltest gerne eine andere. Und du lechzt zu wissen, warum gerade jene Entgegnung. Warum ein Nein auf ein süßes Trachten deines Herzens, und du möchtest wissen warum, so, als ob Gott die Antwort auch darauf zu geben hätte, warum es dir eben danach ist, was du möchtest.

Sobald dein sehnlicher Herzenswunsch nicht erfüllt wird, ist alles dahin. Nimm eine Weile in Betracht - einerlei wie herzzerreißend dir die Antwort ist, die Antwort, die du erhalten hast, ist die richtige. Wie kann das sein, fragst du dich und fragst du dich aber und abermals.

Es ist ganz sicher und eindeutig nicht die richtige Antwort. Mit Sicherheit, Verständnis hast du dafür nicht. Wie kannst du verstehen, weswegen um alles in der Welt deine wahre Liebe nicht zu dir hin gelangte?

Ich stelle die Frage: Wie um alles in der Welt kannst du dir das erklären können? Das ergibt keinen Sinn.

Was aber, falls alles, was im Leben vorkommt oder nicht vorkommt, recht so ist? Für dich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, zu begreifen, wie das zutreffend sein kann. Was aber, falls es wahr wäre? So dies wahr wäre und du die besagte Möglichkeit hinnehmen könntest, so wäre dein Leiden geringer. Dein Leiden wäre gehörig weniger. Dein Leiden wäre nicht-existent. Wie kann dies sein, fragst du dich, was hingegen, falls das stimmt?

Die Antwort könnte lauten, dass dir erspart bliebe, was für dich erheblich mehr Unglücklichsein hätte bedeuten können. Derzeit bist du dir sicher, dass ein bestimmter Mensch deine wahre Liebe ist, und doch, später kannst du sehen (oder du wirst es nicht sehen), dass du und er nicht füreinander bestimmt waren, und dass es zu noch ferneren Tränen gekommen wäre, die du unstillbar zu vergießen gehabt hättest. Wie viele Male an einem Tag wird auf der Erde ein Traum Wirklichkeit, und er ist nicht der Traum, der er deinem Dafürhalten nach gewesen war.

Und danach fragst du ein weiteres Mal: Wie kann sich ein derart guter, ein dermaßen würdiger, hoch gehaltener Traum deinerseits nicht verwirklichen? Du fragst, wie das sein kann. Du fragst: Warum. Du bittest um eine Begründung.

Ja, noch mehr – wie kann es recht so sein, dass dein Geliebter von dem Körper abgelassen hat und du niemals mehr auch nur die Gelegenheit hast, dich umzusehen, was denn hätte sein können?

Noch heftiger – wie kann dir ein Kind geboren werden, und dein Kind geht aus der Welt und du bleibst beraubt zurück. Und du fragst neuerlich: Warum, warum ich? Warum mein Baby? Und das Fragen hält an.

Ich möchte dich fragen: Nach menschlichen Gesichtspunkten – wie kann dir irgendwas davon einen Sinn ergeben? Aus dem menschlichen Blickwinkel her – was Gutes kannst du aus einem Herzeleid der besagten Art entkommen sehen?

Der vermeintliche Tod mag für deine Entfaltung gut sein. Er mag für die Entwicklung des Kindes sein. Er mag für die Evolution der Welt sein. Es kann sein, dass du ein ahnungsloser Zuschauer bist. All das wird für dich schlechterdings unmöglich nachzuvollziehen sein. Aber, Geliebte, kommt bis hierhin. Kommt bis hierhin: Was geschieht, das ist nicht als Bestrafung zugedacht.

Mit Sicherheit malt ihr euch Mich nicht aus, wie Ich, hier oben im Himmel, nach Möglichkeiten sinne, eurem Herzen wehzutun. Mit Sicherheit malt ihr kein Bild von Mir im Himmel oben, wie Ich Mir ganz entzückt die Hände reibe, und dabei, wie ein Schurke in einem alten Film, Meinen Schnurrbart zwirble?

Mit Sicherheit schaue Ich auf ein ausladenderes Bild, als ihr zu sehen vermögt. Aus Meinem Blickwinkel her gesehen nimmt alles Gestalt an.

Ihr vermögt nicht zu begreifen, und dies ist es, was ihr wohl bis hin zu dem Punkt zu verstehen habt, dass ihr hinnehmen könnt, dass dies jenseits eures Verstehens liegt, und dass ihr nicht mehr länger dagegen angehen möchtet.

Wie kann es sein, dass du etwa eine dermaßen fleißige Angestellte bist, dass du zu jedem gut bist, und danach, da hast du bei der Arbeit einen herben, einen bitteren Tag. Es gibt die Redewendung: Das ist nichts Besonderes ['All in a day's work.']. Oder manchmal heißt es auch: 'All in a hard day's work'.

Und im Französischen gibt es den Ausdruck: C'est la vie. Dies ist das Leben. So ist das Leben.

Worin dein Herzeleid auch zu liegen kommen mag, gelange zu dem Punkt, wo du mit dem Kopf schüttelst, wo du dich erhebst, wo du weitergehst, gelange zu dem Punkt, wo du die Vergangenheit vergangen sein lässt und wo du herausfindest, was das Leben für dich nunmehr bereithält, und wo du das Leben lebst.

Translated by: theophil

 

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