Raum- und zeitlos

God said:

So wie die Meeresgezeiten in Gang gesetzt wurden, so wurdet ihr in Bewegung gesetzt. Ihr seid in laufendem Zustand angelandet, Geliebte. Obschon es in Wahrheit kein Zuvor und Hinterher gibt, in den Bezügen der Welt gab es ein vor dir und ein hinter dir. Du hast nicht bei der Geburt den Reigen eröffnet. Du kommst bei der Geburt an. Im Tod, da verabschiedest du dich nicht nach irgendwohin. Dein Körper bleibt auf der Strecke. Du setzt schlicht deinen Weg fort. Du unterliegst keiner Stockung. Du bist ewig. In Wahrheit gab es weder ein vor dir noch ein nach dir, zumal, du gehst dir selbst voran und du gehst dir hinterher.

Zeit ist eine zweckmäßige Manier, um über Dinge zu reden. Raum ist das ebenfalls. Tatsächlich wird der Raum in der Welt als solide betrachtet. Jemand, der nicht als solide erachtet wird, den betrachtet man vielleicht als umnebelt. Du bist weder altertümlich noch benommen, denn beides existiert nicht. Natürlich wirft es auf der Erde den einen oder anderen Nutzen ab, verankert zu sein, in wessen Deutung freilich bist du verankert oder unverankert, oder rechtzeitig oder unzeitgemäß? In Meinem Buch bist du zeit- und raumlos. Du kannst das eine ohne das andere nicht haben. In Wahrheit gibt es beide nicht. Es gibt keine Richtung, in die zu gehen wäre, und es gibt keine Zeit, um in ihre Richtung zu gehen, falls dir dies möglich wäre.

Demnach sind alle Worte, die du benutzt, Metaphern. Sie sind „als ob“-Wörter. Gäbe es Zeit, so wäre dies und das so und so. Gäbe es Raum, so würdet ihr ihn bewohnen, indes gibt es keinen Raum, daher denkt und nehmt ihr schier wahr, dass ihr eine Welt bevölkert, die ihr anfassen könnt. In der Welt ist es ratsam, in Fühlung zu bleiben.

Bleibt mit Mir in Fühlung, Geliebte, denn Ich bin eure Solidität. Eine andere gibt es nicht. Alles Sonstige ist ein Trugbild. Alles, was euch eure Sinne erzählt, ist eine Fata Morgana. Euer Körper ist eine Illusion. Alles ist ein Trugbild, ausgenommen das Einssein.

Der Apfel, den du isst, ist ein Trugbild.

Selbstverständlich bedürft ihr in der äußeren Welt, in der ihr lebt, das Trugbild eines Apfels, um das Trugbild eures Magens zu füllen, sodass ihr das Trugbild von Zeit und Raum weiter zu betreiben vermögt. Ich sage nicht, das sei etwas Schlechtes. Ihr befindet euch in der Welt, und ihr sprecht die Sprache des Landes, in dem ihr euch aufhaltet. Ihr seid in dem Land, das man als Erde, das man als die Welt, oder als Berg und Strom, Hügel und Tal bezeichnet, und ihr lebt unter einem Himmel, der sonnig oder bewölkt ist. Ihr seid derart durch die Illusion der Welt verhangen. Klar, sie erscheint real. Wie könnte sie das auch nicht? Jeder handelt so, als wäre die Welt real. Jeder kann sehen und anfassen und alle körperlichen Sinne nutzen. Was für eine Art Gott kann da herumlaufen und äußern, die Welt sei unreal? Entschuldigt mal, ihr Lieben, findet ihr selber nicht die Welt des Öfteren unreal? Was nicht passieren kann, passiert. Was, in weltlichen Bezügen, passieren sollte, passiert nicht. Alles steht in einer Welt auf dem Kopf, welche in Wahrheit keine Zeit oder keinen Raum innehat, und dennoch ist, in dieser unmöglichen Welt, Wahrheit zugegen. Ihr seid Wahrheit, und Ich bin Wahrheit. Und die Wahrheit der Wahrheit ist Eins. Zu Zweien ist nicht Wahrheit. Einssein ist alleinig.

Es gibt keinen Platz für Raum, und es gibt keine Zeit für Zeit, denn Ewigkeit und Unendlichkeit bieten der Schwerkraft die Stirn. Ihr könnt nicht beides haben, Zeit und Ewigkeit. Ihr könnt nicht beides haben, Raum und Unendlichkeit. Nachgerade, worin denn besteht eure Wahl?

Lebt in der umherziehenden Welt von Zeit und Raum, und bleibt in Fühlung damit, woher ihr kamt. Bleibt mit dem Zuhause in Verbindung. Seid stets dessen eingedenk, woher ihr kamt, und wo ihr euch letztlich aufhaltet. Dieses Stückchen Raum, auf dem ihr dem Anschein nach lebt, ist eine Episode, eine eingebildete Episode, eine Episode, über die eine wechselseitige Übereinstimmung herrscht, die eine ziemliche Weile zu währen scheint, und die in Wahrheit nicht einmal so lange dauert, was ihr eine halbe Minute nennen könntet.

Translated by: theophil

 

Your generosity keeps giving by keeping the lights on