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Nimm keine Geiseln - Heavenletter # 5922 - 10. Februar 2017

Gott redete ...

Wenn du außerordentlich mächtig sein willst - eine der mächtigsten Dinge, die du tun kannst, ist loslassen. Eine Sache, die loszulassen ist, ist das eingebildete Bedürfnis nach Macht über jemand anderen.

Nimm dich zurück. Werde weich. Lass Widerstand los. Das ist das, was Gandhi machte. Er verletzte nicht. War er nicht stark in seinem Loslassen von Spannung? Er wollte nicht Spannung in ihm selbst verstärken. Er wollte nicht für Spannung in anderen, und somit auf der Welt, kämpfen.

Er suchte nach einem Verschmelzen der eingenommenen Positionen. Er verstand. Er beharrte auf seinem Traum, aber er kämpfte nicht, ebenso wenig machte er Zugeständnisse. Er war weder ein Eiferer, noch hatte er weiche Knie. Aber die Nation, die darauf beharrte, eine andere Nationen zu besitzen und sie sich unterwürfig zu halten, diese Nation wurde in die Knie gezwungen. Nebenbei bemerkt, der Mann, der nach Frieden strebte und ihn auch fand, endete erschossen von jemandem, der ihn überhaupt nicht kannte. Gewiss kann die Welt mehr Zärtlichkeit gebrauchen.

Du bist dir bewusst, dass das eine Art von Ablassen ist, die in verschiedenen Kampfsportarten stattfindet. Der Zweck dieses Ablassens besteht nicht darin, sich hervorzutun, ein Argument anzubringen oder zu beweisen, dass man Recht hat. Wenn der sogenannte Gegner nichts hat, wogegen er stoßen kann, dann hat er nichts, wogegen er kämpfen kann, und ihr beide seid dem Frieden näher, denn ihr habt gemeinsam einen Kampf abgewendet.

Wir sprechen nicht davon, gegen jemanden zu gewinnen.

Manchmal ist es mutig, dass du aufhörst. Nun gehst du weg, um dich auszuruhen. Das ist in keiner Weise eine Niederlage. Es ist deine Fäuste senken.

Du musst diese Änderung deiner Haltung nicht ankündigen. Das arbeitet auf den subtileren Ebenen. Nimm deine Fäuste herunter. Ob du laute Worte sprichst oder nicht, du sagst: „Lass uns eine Pause von all diesem Lärmen machen.“

In einer Situation, in der du verärgert bist, mache eine Pause von deinem Ärger. Du kannst den Vorteil für dich ersehen. Du bittest nicht um Erlaubnis für einen Waffenstillstand. Du gewährst einen Waffenstillstand.

Ich möchte dir noch einmal sagen, dass Loslassen einer der mächtigsten Pfeile in deinem Köcher ist. Natürlich ist es überhaupt kein Pfeil in deinem Köcher. Es ist ein Segen, den du darbietest.

Vielleicht hast du diese Geschichte der Wahrheit, von der Ich spreche, erfahren. Vielleicht warst du rigide und nachtragend gegenüber jemandem, der dich gekränkt hat. Du konntest diese Kränkung nicht verwinden und wandtest dich von deinem einstmaligen Freund ab. Vielleicht sind zwanzig Jahre vergangen, bis er wieder in deiner Nachbarschaft war. Du fandest heraus, dass dein Herz erleichtert war, als du ihn sahst, ein Lächeln trat auf dein Gesicht und ein Lächeln trat auf sein Gesicht und ihr umarmtet euch wie lange verschollene Freunde, die ihr ja auch in der Tat wart. Keiner von euch konnte sich mehr an den Grund für die große Kluft zwischen euch erinnern. Und nun, wie dumm fühlst du dich dafür, dass du jemals deinem Freund den Rücken zugekehrt hast wegen irgendeiner dummen Sache, die so unbedeutend ist, dass du dir nicht einmal mehr zu denken vermagst, was den Bruch verursacht hat. Ihr wurdet wieder Freunde, was auch immer der Stein des Anstoßes gewesen sein mag.

Bevor ihr euch wieder getroffen habt, hattest du die Kränkung vergessen. Das ist ein anderer Ausdruck dafür, dass du die Kränkung vergeben hast. Eher, Meine Geliebten, möchte Ich die Kränkung als die eure bezeichnen, und ihr seid es, die locker gelassen habt. Ihr habt euch selbst vergeben.

Es gibt viele Geschichten, die zugleich in der Welt und in der Romanliteratur wahr sind, in denen sich verhärtete Gefühle lösten. Sanftmut trat an die Stelle von Zorn, und die Vergangenheit spielte keine Rolle mehr. Sie wurde losgelassen.

Kannst du dir vorstellen, dass wenn du im Himmel wieder mit der Familie und den Freunden vereinigt bist, dass sich dann irgendjemand von euch darauf besinnen wird, an irgendeiner Spur von Unmut festzuhalten? Unmut vergeht von selbst. Wo bleibst du, wenn du die vermeintliche Ursache des Herzschmerzes nicht mehr kennst?

Was auch immer jemand gesagt oder getan hat, die Quelle der Feinseligkeit rührt stets von etwas in dir her. Du hast auf etwas reagiert, das deinem Inneren entstieg. Es gibt für dich keinen guten Grund, schnell beleidigt zu sein, außer du sagst zu dir selbst, dass deine Ehre auf dem Spiel stand. Du sahst einen Splitter in deinem eigenen Auge. Aber zum Glück können zerbrochene Freundschaften, anders als Humpty Dumpty*, das Ei, das von der Wand herabfiel und zerbrach und nicht mehr zusammengesetzt werden konnte, wieder gekittet werden, je eher desto besser.

Nimm keine Geiseln.

*Humpty Dumpty ist eine Figur aus einem britischen Kinderreim. Er ist ein menschenähnliches Ei, Anm.d.Ü.