Jetzt bist du wach

God said:

Für dich ist nichts zum Lernen da, außer zu sein Wer du bist und dich als das Schöne Seinswesen zu begreifen, das du bist. Du kannst all die Schritte dazwischen auslassen, sobald du bei der Selbst-Einsicht anlangst. Natürlich geht es hier um ein Wissen jenseits des Intellekts. Du könntest dir Einsteins Theorien einprägen, das bedeutet freilich nicht, dass du sie kannst und verstehst.

Im Erkennen Wer du bist, weißt du es in deinen Knochen, du weißt es in deinem Herzen, du weißt es in deinem Leben. Hier handelt es sich nicht einfach um einen liebenswerten Gedanken, den Ich euch zureiche.

Ihr erfasst es fast. Um euch herum ist ein Ring voller Licht. Ihr seht es. Ihr spürt es. Ihr seid es.

Niemand hat euch darauf hinzuweisen, wo ihr steht. Menschenmassen könnten euch auf das Licht rund um euch herum hinweisen, sofern ihr es nicht aus euch selbst heraus erblickt, könnt ihr es allerdings bloß mutmaßen. Ich rede nicht von einer Idee von Wer ihr seid. Ich rede von eurem vollen Erleben von Wer ihr seid.

Es ist eine drollige Sache, denn sobald ihr erkennt, habt ihr nicht zu erkennen! Ihr seid damit vertraut, ohne daran zu denken. Es ist so ähnlich, wie wenn man von einem Schwarzweiß-Film zu einem tobenden Technicolor-Film übergeht. Es ist so ähnlich, wie wenn ihr euch in einem Schwimmbassin hinten im Garten befindet und hernach erkennt, dass ihr im Tiefsten Ozean seid. Ihr seid da. Ihr seid, wo ihr seid. Mehr ist da nicht dran.

Es ist so ähnlich, als wärt ihr in eurer Küche, und dann, das Nächste, was ihr wisst, ist, ihr seid in eurem Wohnzimmer oder Esszimmer. Du, der gleiche, bist irgendwo anders. Deine Augen sind die gleichen, und doch siehst du anders. Du hast dich in einen anderen Roman oder in ein nicht-fiktives Buch befördert, das du nicht mehr aus der Hand legen kannst. Du weißt nicht, wie das Buch in deine Hände gelangte, und doch tat es das. Deine Hände sind die gleichen, das Buch aber, das du liest, ist anders. Du wurdest, danach sieht es aus, von einem Kino zu einem anderen transportiert. Du blickst auf eine andere Leinwand. Du spielst in einem anderen Leben die Hauptrolle. Und doch bist du die gleiche Person, die du gewöhnlich warst, mit der Ausnahme, du befindest dich an einem anderen Ort, demnach bist du nicht der gleiche, der du angestammterweise warst.

Du siehst gleich aus. Du kannst dich genauso kneifen. Und doch hast du eine ganz neue Weise des Seins betreten. Gut, nicht wirklich eine ganz neue Weise des Seins, vielmehr eine ganz neue Weise des Sehens. Ohne einen Augenarzt hast du eine neue Brille manifestiert. Es ist eine Zauberbrille. Durch sie sehen ist wie im Nu zum Himmel fliegen. Im Handumdrehen ist die gesamte Welt verwandelt. Der Wandel liegt in deinem Sehen. Das ist Vergegenwärtigung.

Man nennt es Selbst-Erkenntnis, denn niemand verrichtet es für dich. Du gelangst selbst zu ihm. Und gleichwohl war es eh und je da.

Vielleicht bist du vierzig Tage oder vierzig Jahre oder vierzig Lebenszeiten lang in einer Wüste herumgestreift, und hier, direkt vor dir, liegt eine Oase. Nein, nicht direkt vor dir. Du bist bereits bei der Oase. Du befindest dich im Schatten oder im Licht von ihr. Deine alte Lebensweise liegt hinter dir. Du funkelst sozusagen ganz neu, indes bist du gleichzeitig der gleiche, bloß erlebst du insgesamt die Verschiedenheit in der Welt. Du kannst dich oder sonstwas kaum wiedererkennen, da alles hell und klar ist. In einem Gemälde – da wäre die Welt vergoldet.

Ein gänzlich neuer Horizont hat sich dir eröffnet. Er war immer da. Bloß siehst du ihn jetzt, unterdessen du ihn früher nicht sahst. Du warst am Schlafen, und jetzt bist du erwacht.

Translated by: theophil

 

Your generosity keeps giving by keeping the lights on