In Gottes Gegenwart

God said:

Gott redete …

Ja, du bist in Meiner Gegenwart, denn es gibt nichts sonst als ausgesprochen jetzt soeben. Erinnern und Vorhersagen sind, nebst jetzt soeben, schier geringfügig. Sie sind Gedanken bar jeder Substanz. Sie sind Gedanken, die vom Kurs abgekommen sind.

Die illusorische Gegenwart ist mehr wie der Ort, bar eines Gedankens daran. Die Gegenwart wird als lebendig bezeichnet, als voller Leben, als spontan, als just hier, als abgestimmt, als ungewahres Gewahrsein sozusagen, keine Rückblende, kein Denken ans Voraus und kein Denken zurück. Sie ist so eine Art in schwebender Erwartung gehaltene Lebendigkeit. Sie ist mehr wie in der Spalte sein, mehr wie der reichhaltige Raum zwischen zwei Gedanken, zwischen zwei Wörtern, zwei Sätzen, zwei Welten. Der Ausdruck „in dem Moment“ besagt dies nicht so recht, denn es gibt keinen Moment. Da ist der Strom des Lebens, in dem ihr seid, das Beschaffensein des Lebens, in dem ihr unsterblich aufgehoben seid, Geliebte. Ihr steht nicht auf der Schwelle, freilich in ihr, nicht draußen. Leben in Erinnerung ist nicht leben. Es ist erinnern. Nach vorne blicken vermag einen Bestimmungsort festzulegen. Nach vorne blicken schafft Träume, welche wahr werden, und, ja gewiss, in dem Augenblick eures Traumes seid ihr in eurem Traum präsent. Ihr seid vielleicht über das gewöhnliche Leben hinaus geschritten, oder ihr stellt vielleicht bloß eine Einkaufsliste zusammen.

Denkt nicht, Ich würde gewöhnliches Leben heruntermachen, Geliebte. Ein Gutteil eures Lebens wird darin zugebracht. Ich rede davon, präsent zu sein.

Betrachtet folgendes: Aus eurem üblichen Gewahrsein heraus könnt ihr körperlich bloß an einer Stelle zu einer Zeit sein. Ihr könnt nicht gleichzeitig in New York und in San Francisco sein. Ihr seid im einen oder im anderen. Ihr könnt selbstverständlich im Transit sein, gleichwohl, wenn ihr durchdenkt, wohin ihr geht und wo ihr gewesen seid, gerät euer Gewahrsein verzettelt. Im Transit, da seid ihr zwischen zwei Punkten, wenn ihr allerdings über das Davor und das Hinterher nachdenkt, seid ihr nicht ganz genau im Transitbereich. Wenn ihr denkt „Ich bin hier“, seid ihr nicht hier. Ihr seid sonstwo. Es ist mehr so, als wärt ihr gedankenversunken. Wo seid ihr überhaupt?

Sobald es sich auf nicht-existente Zeit beläuft, könnt ihr desgleichen nicht in zwei Zeiten sein. Ihr könnt nicht euch voraus sein wie auch just hier sein, noch auch könnt ihr nach euch und desgleichen hier sein. Sofern ihr in der Zukunft oder in der Vergangenheit seid, seid ihr nicht hier. Ihr könntet genauso gut auf dienstfrei sein.

Es ist wie beim Angeln. Wenn ihr die Angelschnur nach hinten werft, ist sie nicht im Wasser. Sie ist am Ufer hinter euch. Wenn ihr sie nach vorne werft, kann sie auf dem Land landen und ist nicht im Wasser. Wenn du einen Fisch fangen möchtest, hat deine Leine ins Wasser hinein geworfen zu werden.

Denken an Wasser ist Denken an Wasser. Es ist nicht Wasser. Seht das Leben als das Wasser an. Wenn du im Wasser bist, bist du nass. Wenn du außerhalb des Wassers bist, bist du an Land, nicht auf See. An Leben denken ist nicht es leben. Es ist über es nachdenken.

Um das Leben zu leben, versenkst du dich in ihm, und demnach ist es mehr wie ein Zustand des Nicht-Denkens. Du schwimmst, aber du denkst nicht: „Ich schwimme“. Du schwimmst einfach. Aus-dem-Moment-heraus-sein ist der Ort, wo Angst und Rage, Sorgen und Qual sich ihren Weg hinein bahnen. In dem sogenannten Moment seid ihr außerhalb von Sorgen und alledem. Sie existieren ganz einfach nicht. Sie können nicht existieren.

Während du nicht im Wasser schwimmst, denkst du ans Hineinkommen. Oder während du im Wasser schwimmst, denkst du unter Umständen ans Herauskommen.

Im Wasser da sein ist schwimmen mit Mir. Es ist - das Wasser selber sein, mit der Sonne, die auf ihm glitzert. Du bewegst dich durch das Wasser, gleichwohl ist es, als wärest du still bewegungslos, denn du bist, in jenem Moment, feste bei Mir.

Translated by: theophil

 

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