HEAVEN #9 Der schlichte jüngste Sohn
DER SCHLICHTE JÜNGSTE SOHN
Gott sprach ....
Meine Kinder, glaubt an euch selbst.
Das ist das Gleiche, als sagte Ich: Glaubt an die Botschaften, die ihr von Mir empfangt. Glaubt an euer Hörvermögen. Glaubt an die Impulse, die ihr empfangt. Lauscht dem Trommelschlag eures Herzens.
Euer Herz besteht nicht aus alten Gewohnheiten. Alte Gewohnheiten sind dein Geist, die zum Körper hin telegraphiert werden. Das Herz ist immerfort neu.
Das Herz wird dir sagen, wann nach links zu gehen und wann nach rechts zu gehen ist. Das Herz wird dir sagen, wann zu wenden ist. Das Herz wird nicht warten. Das Herz muss darüber nicht nachdenken. Wir sprechen hier nicht von Marotten; es geht um die Herzensleitung.
Etwas fühlt sich richtig an, etwas anderes nicht. Nicht das Gewissen, in dem du unterwiesen wurdest und das du dir angeeignet hast; darum geht es nicht. Es ist eher so, als hieltest du einen Finger auf einen Wasserstrahl. Das Wasser fließt nicht gerade heraus, wenn du den Finger am Wasserhahn hast. Nimm deinen Finger weg, und das Wasser perlt frei heraus. Du musst nicht daran denken, den Unterschied zu kennen. Lass die Impulse durch dich hindurch perlen, und es wird keinen Zeitraffer und keine Ungewissheit geben.
Es wird kein Sich Wundern einstellen. Es wird schier Empfangen geben. Es wird Hören geben.
In den alten Geschichten ging der Sohn auf seine Reise, kam an seinem Ziel an. Er hatte keine vorgezeichnete Karte. Aber er machte sich auf die Reise, und er blieb unentwegt dabei. Er traf diesen und jenen, und unterwegs hatte er sich selbst zu helfen. Er fand seine Prinzessin und seinen Schatz. Er kannte die Lage des Landes nicht. Er wusste nicht, wo der Schatz zu liegen kam, doch machte er sich ohne Verzug auf die Reise und war seinem Herzen treu.
Entlang des Weges kam ihm Hilfe zu. Manchmal bekam er einen guten Rat. Dann und wann einen schlechten. Er musste lernen, stets auf die Wahrheit hinter den Ratschlägen der Worte zu hören. Er musste seinem Herzen glauben, und musste ihm glauben, um auf es zu hören.
Wahr ist, Ich leitete seine Reise, und sein Bestimmungsort war gewährleistet. Und seine Reise war das Lauschen auf sein Herz und der Eintritt in ein goldenes Gefilde, in dem alle Schätze liegen. Seine Reise war eine Reise. Eine Reise ist ein Loslassen und ein Eintreten in Neuheiten.
Für seine Reise hatte er alles, was er brauchte. Er hatte sein Herz aus Gold und das Winken seines Ziels. Des öfteren ist es in den Erzählungen der schlichte jüngste Sohn, der den Schatz findet. Die älteren Söhne wissen zu viel, und deswegen kommen sie schlecht dabei weg. Sie hatten vorgefasste Auffassungen und gingen in die falsche Richtung. Sie machten sich auf den Weg, um zu bezwingen, und nicht um zu entdecken. Doch der jüngste Sohn, der der Welt gegenüber neuer war, hatte ein reines unschuldiges Herz, und seine Augen grüßen die Welt. Der unschuldige Sohn hat es noch nicht gelernt, seinem reinen Herzen zu misstrauen oder es besser als es zu wissen.
In den Augen der Welt wurde er öfters als schlicht, ignorant, naiv, töricht und lächerlich angesehen. Der ältere Sohn wurde in den Bewandtnissen der Welt als weise betrachtet, und die Welt vertraute ihm und nicht dem unschuldigen Sohn. Der ältere Sohn war selbstsicher. Der jüngere vertraute seiner Reise.
Die älteren Söhne in den Erzählungen symbolisieren die Welt, und die Welt symbolisiert den Intellekt. Die schlichte Jugend symbolisiert das Herz. Demnach sind diese Erzählungen Erzählungen des Geistes und des Herzens.
Der Intellekt wird dich nicht dorthin bringen, wohin du möchtest. Der Intellekt ist ein Umweg. Er hält dich ab.
Das Herz wird dich dorthin bringen, wo du bereits entlang gehst.
Versuche nicht, dein Herz zu überlisten.
Und halte die Aufmerksamkeit deines Herzens nicht an kleinen Dingen fest, was es zu essen und an Kleidung zu tragen gibt. Dein Herz möchte höhere Bescheide geben. Es möchte seine Reise. Es möchte unterwegs nicht allzu lange anhalten, denn deine Reise ist auf sich selbst aus.