HEAVEN # 4982 Die Szene ist vorüber. Rückt voran.
DIE SZENE IST VORÜBER. RÜCKT VORAN.
Gott redete …
Kannst du zugeben, dass es eine Menge gibt, was du nicht verstehst oder gar was du nicht glaubst und für wahr erachtest? Wie lautet der Grund, du habest das zu tun? Die Bewandtnis, über die Ich soeben rede, ist die, wenn du eine Kränkung empfindest. Solche und ähnliche Dinge, wann du Fragen stellen musst, so, als sprächest du zum allmächtigen Himmel: „Wie konnte er bloß so mit mir reden? Woher hat er eine solche Unverschämtheit? Warum ging ich nicht einfach weg? Oder warum leuchtete ich ihm daraufhin nicht heim? Wo ist da mein Stolz?“ Und so weiter und so weiter.
Derartige Fragen drehen sich immerfort im Kreis, und unter ihnen ist schwerlich hervorzukommen.
Lasst Uns einen Moment lang bejahen, dass du ab und an durch die Worte oder Handlungen eines Anderen gereizt wirst. Lasst Uns dies einen Moment lang als Prämisse annehmen. Das wird bei dir nicht immer der Fall sein, dennoch, lasst Uns einmal jetzt im Augenblick sagen, du seist dadurch reizbar, dass du in Rage zu bringen bist.
Von jenem Punkt her wirst du dir vielleicht Folgendes zu verstehen geben können:
„Einerlei wie gereizt ich bei diesem Menschen bin, einerlei wie begründet es ist, dass ich mich verletzt fühle, ich möchte ihm, demjenigen, der mich angegriffen hat, das nicht anlasten. Ich kenne Besseres als Groll behalten, freilich, falls ich mich von diesem Menschen das nächste Mal, wann ich ihm begegne, entziehe, falls ich mich versteife, falls ich kalt dreinblicke, falls ich seinen Augen ausweiche, falls ich nicht Guten Tag sage, falls ich mich auf eine dieser Erwiderungen oder auf etwas wie etwa, dass ich mich umdrehe, um es zu vermeiden, ihn zu erblicken, einlasse, behalte ich einen Groll oder ein Überbleibsel eines Grolls gegen ihn. Falls ich mit dem einen oder anderen dieser Dinge zu tun habe, verschließe ich das Vergehen an Ort und Stelle. Ich mache es untilgbar. Mit Sicherheit mache ich es unvergesslich. Ich lasse es nicht fortgehen.“
Was wäre, falls du eine Draußen-Party in Planung hättest und es zu regnen anfinge, und wenn dir der Regen die ganze Party verdürbe? Grollst du dem Regen ein für alle Mal? Nimmst du dir den Regen zur Brust? Spürst du jedes Mal ein Zwicken in deinem Herzen, wann du den Regen wieder einmal unter den Augen hast? Nimmst du den Regen persönlich?
Ebenso wenig gehe Ich euch an, zu vergeben. Ich bitte euch, es los zu lassen, gleichwie Ich euch bitte, die Vergangenheit los zu lassen, die Vergangenheit die Vergangenheit, und nicht immerfort-während, sein zu lassen. Die Szene ist vorbei. Geht weiter.
Könnt ihr vielleicht so etwas Ähnliches zu euch sagen:
„Dieser Freund, er hatte auf jeden Fall dafür, was er sagte oder tat, den Nerv. Überdies hatte er eine Menge Ahnungslosigkeit. Bin ich wirklich der Meinung, bei ihm die Oberhand gewinnen zu können, indem ich in meiner Unverschämtheit und Ahnungslosigkeit mit der seinigen gleichziehe? Von jetzt ab möchte ich gerne das Vorkommnis los lassen, so wie ich das bei einer Mücke tun würde, die mich gebissen hat.
Ich möchte nicht mehr länger den Gedanken in mir tragen: »Nach alledem ist er nicht mehr mein Freund. Er war mir nicht treu. Er ließ mich im Stich. Er beschimpfte mich. Er kümmert sich nicht um mich. Seine Freundschaft war nicht echt.«
Von jetzt ab möchte ich bedenken, was für ein Freund ich bin, was für ein Mensch ich bin. Ich habe nicht beim Verargen zügig zu sein. Genauso wenig mache ich mich nachrangig, indem ich den Angriff los lasse. Ich kann nach wie vor ein Freund sein. Und falls ich kein Freund mehr sein kann, dann kann ich eine gefällige Bekanntschaft sein und verspüre nicht mehr länger Gefahr oder versteife meinen Rücken, sobald ich jenen Menschen erblicke, nicht mehr. Ich habe nicht hoch und mächtig zu sein. Ich habe nicht irgendwas zu tun oder nicht irgendwas zu sein, was ich nicht bin.“