HEAVEN #480 Er, der dient
ER, DER DIENT
Da und dort ist zu hören: Derjenige, der dem Geringsten von Mir dient, dient Mir am besten.
Das klingt gut, aber es ist bloß halb wahr. Nicht stimmt, dass es einen Geringsten gibt. Doch natürlich, in den Augen der Welt gibt es immer einen Geringsten. Die Welt fordert einen Geringsten an, sodass sie einen mit Mehr heraufbeschwören kann. Der sogenannte Niedrige oder Unglückselige existiert, sodass sich Andere unbeugsamer fühlen können. Sofern jemand unten ist, kannst du nur oben sein.
Da das Selbstwert-Empfinden des Menschen abgestumpft ist, erschafft er in seinen Gedanken einen anderen Gegensatz. Er erschafft ein Niedriger, um sein Image höher zu heben. Demnach, der eine ist scheinbar unten, damit ein anderer scheinbar oben sein kann.
Diejenigen, die unten sind, dienen der Menschheit sehr gut.
Gäbe es keine Bettler, würde dann das Konzept der Freigiebigkeit existieren?
Gäbe es nicht unrechtmäßig, würde dann Rechtmäßigkeit anerkannt?
Gäbe es keine Leprakranken, wo gäbe es Unberührtheit?
Gäbe es kein Zuwenig, wie könnte es dann Viele geben?
Gäbe es das Konzept der Hölle nicht, würde dann den Augen der Welt der Himmel existieren?
Die Welt benutzt Kontrast und Vergleiche, um zu denken, sie kenne sich selbst. In Wirklichkeit ist alles jenseits des Vergleichens angesiedelt.
Und dennoch dient derjenige Mensch aus der Welt, der Mir dienen mag, indem er Jenen dient, die die Welt als die Niedrigsten ansieht, Mir gut, weil er über die Illusion hinausgeht. Nicht mit Zurückschrecken, sondern mit Meiner Vision, der er dient, da er inmitten des Wusts das Gott-gegebene, Mensch-schlagende Herz sieht.
Ihr habt nicht euer Leben aufzugeben und ein anderes aufzunehmen. Ihr habt nicht eure weltlichen Güter wegzugeben und auf ihnen herumzutrampeln. Ihr müsst kein Missionar oder Heiler oder Heiliger werden. Behaltet euer laufendes Leben, doch schaut mit einem umfassenderen Panorama aus ihm heraus.
Wisst, dass ihr allerdings eine Berufung innehabt. Klärt eure Sicht ab. Jeder hat den Ruf, jedem in die Augen zu schauen und dort die Gotthaftigkeit auszumachen. Egal, wie gut verborgen, es ist dir angelegen, sie zu sehen. Lasst Mich durch eure Augen sehen, sodass Ich erblickt zu werden vermag.
Nun also, der sogenannte Niedrigere hatte es des Öfteren ebenfalls schwer damit, im sogenannten Höheren die Seele zu erkennen. Jene sind genauso durch die Oberfläche hingehalten. Vielleicht sehen sie Selbstgefälligkeit und können über diese Oberfläche nicht hinaussehen.
Einen Anderen zu lieben meint, einen Anderen zu sehen. Liebe ist kein Zusatz. Sie ist nicht etwas, was du auf Dauerbetrieb stellst. Du stellst hinsichtlich der Liebe keine Annahmen aus.
Also musst du einen Anderen sehen. Du musst über das Getöse oder die Geringschätzung hinaus sehen. Du musst sehen.
Dasjenige, was du als abscheulich ansiehst, ist deine Beurteilung eines Menschen, eines Menschen, den du als weniger glücklich als dich wahrnimmst. Wie weißt du, dass er das ist? Wie kennst du das Herz eines Anderen und was in ihm enthalten ist? Du kennst nicht einmal dein eigenes Herz.
Zwei Menschen schauen einander an, und jeder denkt, er sei überlegen. Jeder denkt, er wisse mehr, habe mehr gelitten oder mehr bezwungen. Was sind deine Kriterien?
Habe keine. Kriterien sind vorgefasste Ideen. Standards sind gezogene Linien. Ziehe keine Linien.
Jede Seele, die vor dir in Erscheinung tritt, erscheint vor dir auf Mein Geheiß. Jede trägt ein Geschenk für dich von Mir. So wie du einen Apfel von einem Baum pflückst, so pflückst du die Botschaft, die jeder Träger dir überbringt. Strecke dich nach ihr aus. Und dann wird alles umgestaltet. Dann bist du umgestaltet.
Du wartest darauf, dass etwas geschieht. Du wartest auf etwas, um es zu ändern. Es bist du, der geschehen soll. Es bist du, der seinen Gesichtspunkt, was ja deine Art zu schauen darstellt, ändern soll. Schaue heute hoch. Schaue hoch zu Mir, und schaue rüber zu jedermann, dem du begegnest, und anerkenne euer Einssein. Es gibt eigentlich kein Rüberschauen. Es gibt nur nach innen schauen, denn du bist der Seher. Du bist der Entscheider darüber, was du siehst. Sieh größer, und du kommst näher an Meine Sicht. Ich biete dir heute Meine Sicht, damit du sie allen darbieten kannst, die nach ihr dürsten. Und alle auf Erden dürsten nach ihr, denn innerhalb des Rahmens der Unterschiedlichkeit sind alle gleichwertig, sind alle gleicherweise.