HEAVEN #3305 Im Gold der Sonne
IM GOLD DER SONNE
Wie gern würdet ihr Augen haben, die überall Schönheit sehen? Sofern Schönheit nicht als Schönheit rundum bekannt ist, ist etwas derart anrührend, dass es in euren Augen schön wird. Mit Liebe betrachtet ist alles schön, so wie ihr es Mir seid. Ein rauchender Schornstein, ein stehen gelassener Schuh, eine jaulende Katze.
Falls alles, was ihr vor euch seht, ein Gemälde wäre, das in Gold eingerahmt ist und in einem Museum hängt, würdet ihr das nicht bewundern?
Wir könnten sagen, Ich bin der Künstler, Der alles malte, was ihr auf der Erde seht. Alles, was Ich malte, ist im Gold der Sonne eingerahmt. Viele laufen durch das Museum des Lebens und sehen die Schönheit, und andere laufen durch und haben keine Augen zum Sehen.
Hier ist ein Spiegel der Liebe, in dem ihr euch widergespiegelt seht. Geliebte, es seid ihr selbst, die ihr euch laufend erblickt. Wenn ihr Schönes oder Hässliches seht, seid ihr es selbst, die ihr erblickt. Ihr würdet nicht so viel daraus machen, sofern ihr es nicht wärt. Es seid ihr selbst, die ihr schön oder hässlich findet. Eure Emotionen haben die Farbe herbeigezogen, die ihr seht. Für euch ist eine Maus nicht schön, und ihr schreit. Einem Anderen ist die Maus ein geliebtes Haustier. Ihr seid von der Gnade all dessen abhängig, was ihr aus dem, was ihr seht, macht.
Es ist voll und ganz begreifbar, dass ihr gegen diejenigen Sturm lauft, die euch misshandeln. Eure Sicht besteht aus Wut und Ärger.
Ich weiß, das ist schwer zu begreifen, wiewohl, liebt den Missbrauchenden.
„Den Missbrauchenden lieben?“, sagst du.
Ich sage: „Wütet zum wenigsten nicht gegen den Rasenden.“
Richtet eure Aufmerksamkeit irgendwo anders hin. Richtet sie auf die Liebe und Pflege für die unschuldigen Tiere. Empörung brennt euch auf. Empörung ist ein Selbst-Angriff. Betrachtet Empörung nicht als tugendhaft.
Wenn Ich davon rede, den Missbrauchenden zu lieben, stößt das auf taube Ohren. Vielleicht erhebt ihr Einspruch. Vielleicht stellt ihr die Frage: „Wie kann ich das, unterdessen ich den Missbrauchenden verabscheue?“
Ich sage zu euch: Sofern du das musst, dann verabscheue den Missbrauchenden. Freunde dich gleichzeitig mit ihm an. Er begeht einen grässlichen Irrtum, und gleichwohl ist seine Sicht von der deinen verschieden. Er kann nur von dorther sehen, woher er es sieht.
Auch du kannst bloß von dorther sehen, woher du siehst. Wie viel Glück hast du bei der Sicht, die du hast. Und du weißt, es gibt höher oben auf der Leiter weitere Sprossen, die dafür da sind, dass du sie hochkletterst und dass du von dort aus siehst. Der Missbrauchende kennt das nicht. Wie gesegnet du bist.
Mögest du den brutalen Menschen mental nicht mehr verprügeln, als du das körperlich tust. Es bist du, der den Ton deines Lebens angibt, ob er nun auf Friede oder auf Empörung lautet. Falls dein Leben den Friedenston zum Erklingen bringt, hast du ihn dir ausgesucht. Falls ihm der Ton der Empörung zueigen ist, hast du ihn auch ausgewählt. Der Ton deines Lebens wurde dir nicht unterschoben.
Bloß der Machtlose übt Macht über Andere aus, und er übt sie nur über Jene aus, die machtloser als er sind. Kein Glück hat derjenige Missbräuchliche, der nicht auf jemand mit der gleichen Größe wie er einzuhacken vermag.
Du hast einem Missbrauchenden nicht über den Kopf zu streicheln. Noch hast du ihn dadurch, wie du auf ihn schaust, im Gegenzug zu verletzen. Von wem gehen schmutzige Blicke aus? Von wem kommt das Empfinden der Überlegenheit? Lasse sie nicht von dir herrühren. Sobald es dir unterkommt, dass du jemanden herumkommandierst, erniedrigst du dich selbst. Du, der Mitempfinden auszustrahlen vermag, kann zum wenigsten nicht spöttisch dreingrinsen.
Es geht nicht um die Frage, dass du einen Verletzenden vor sich selbst rettest. Es geht um die Angelegenheit, dich selbst nicht mit Ranggedanken zu missbrauchen.
Wir stellen für denjenigen, der Andere verletzt, keine Entschuldigungen aus. Er darf das nicht tun. Ihm soll das nicht statthaft sein. Noch auch ist es dir statthaft, ihn in deinem Herzen im Gegenzug zu verletzen. Du, der du weiteres Verwunden nicht mehr fortsetzen möchtest, musst dich nicht gezwungen sehen, den Verwundenden in deinem Herzen zu verwunden.
Es gibt die Möglichkeit, dass der Verletzende dir in deinem Bedürfnis, dich selbst zu erheben, dienlich ist. Im Leben, Geliebte, ist der Verletzende der eine auf der Wippe, und du der andere. Wie miteinander verbunden ihr doch seid. Kommt von der Wippe runter, Geliebte, und hebt eure Gedanken höher.
Geliebte, von euch, denen viel dargereicht wurde, wird mehr erbeten. Umfassenderes Verstehen wird von euch erbeten.

