HEAVEN #2683 Mit göttlicher Zwecksetzung
MIT GÖTTLICHER ZWECKSETZUNG
Um Frieden zu haben, muss man ehrlich sein. Geh davon aus, Frieden ist nicht Frieden. Es ist gut - ihr wollt euren Idealen gleichkommen, aber ein Anspruch, euren Idealen gleichkommen zu mögen, ist weit davon entfernt, sie zu leben. Ich weiß, ihr wollt euch liebevoll fühlen, und ihr fühlt euch nicht immer liebevoll. Deswegen müsst ihr dann und wann eure Zähne zusammenbeißen. Ich weiß, es ist für euch nicht einfach. Ihr wollt euch nicht verstellen. Ihr wollt nicht so tun als ob, wo es doch nicht so ist, und dennoch wollt ihr nichts anderes in eurem Herzen als Liebe. Und deswegen trommelt ihr die Liebe ein und versucht, Gelassenheit aufrechtzuerhalten, oder, Wir würden sagen, ihr täuscht vor.
Vielleicht sagt ihr zu euch, dass ihr eure wahren Gefühle maskieren müsst. Bestimmt, manchmal macht es Sinn, schier höflich zu sein. Du rennst nicht überall herum und erzählst jedem, was dich aufregt. Bestimmt, ihr wollt auf dem Marktplatz und vor dem Gericht im Leben Aufmerksamkeit, und dennoch, ihr könnt nicht jederzeit eure Gefühle herunterstopfen, sie herunterschlucken, als würden sie nicht existieren. Nicht für immer könnt ihr das.
Ihr wärt vollkommen glücklich, das zu überwinden, was euch weh tut, sofern ihr es könntet. In der Zwischenzeit möchtet ihr euch eure Gefühle verkneifen. Ist es nicht ein Gesetz der Physik, dass Dampf expandiert? Dass er nicht fortwährend verschlossen bleiben kann?
Eure Gefühle können somit nicht in Flaschen abgefüllt werden. Trotz eurer guten Absichten werden eure Gefühle herausbersten – in Tränen vielleicht, oder in Ärger oder in Worten, die ihr später gerne nicht ausgesprochen haben möchtet.
Vielleicht wird es gut sein, eine Zeit zu bestimmen und herzunehmen, vielleicht einmal die Woche, wo du und deine nahen Angehörigen sich treffen, um freundschaftlich zu erörtern, was du fühlst, und was deine geliebten Nahestehenden vielleicht auch fühlen. Ein derartiges regelmäßiges Treffen stellt einen Rahmen auf, wo in aller Freundschaft eure Gefühle und Nachfragen Zuwendung erhalten. Ein derart anberaumtes Treffen nimmt den Stachel heraus. Es ist freundlich und unbeschwert. Keine Konfrontation. Ein Treffen, das bestätigt, dass ihr beide verletzliche menschliche Wesen, und dass ihr dann und wann einer Frustration unterworfen seid. Es ist ein Treffen, das eine Offenheit und das Entströmen reiner Herzen zulässt.
Es wird nicht zu einer Frage, wer oder was recht hat, sondern, was vor sich geht.
Was für etwas Wunderbares ein derartiges Treffen am Arbeitsplatz wäre. Der Unternehmer und der Angestellte treffen sich, eins zu eins, ganz persönlich, um zu erörtern, was jeder für den anderen tun kann. Eine derartige Besprechung anerkennt, dass es Nachfragen gibt, die befriedigt werden können. Sie anerkennt den Wert der offenen sicheren Kommunikation. Bei derartigen Meetings werden sich die Beschäftigten wie auch die Arbeitgeber nicht beklagen. Es gäbe gar keinen Bedarf an Sich-Beklagen. Es gäbe kein Reden hinter dem Rücken eines anderen.
Denk darüber nach, wie es wäre, wenn es anstelle von Eltern-Lehrer-Konferenzen Schüler-Lehrer-Konferenzen gäbe, eins zu eins, ganz persönlich. Was wäre, wenn der Lehrer den Schüler fragte: „Was kann ich tun, um unser Klassenzimmer für dich ansprechend zu machen? Was kann ich für dich tun? Sag es mir bitte, und ich werde es tun.“ Welchen Bedarf an Ausbrüchen sollte es sodann im Klassenzimmer noch geben? Welchen Bedarf an Ausbrüchen überhaupt gäbe es da noch? Wer sollte sie wollen?
Etwas Schlichtes, ein Arrangement, wo sich zwei fühlende Wesen treffen, um zu schauen, wie die Dinge laufen, und was getan werden kann, um sie zu verbessern. Zwei Menschen, die mit einem gemeinsamen Ziel aufeinander zugehen. Sie sind nicht mehr länger in die Rollen des Lehrers und des Schülers hineingestopft. Der Lehrer kontrolliert den Schüler nicht, und der Schüler hat kein Bedürfnis zu rebellieren. Zwei fürsorgliche Individuen treffen aufeinander. Sie drücken sich aus. Vielleicht lachen sie. Sie atmen besser ein und aus, denn zwei Herzen treffen sich mit einem göttlichen Zweck.

