HEAVEN #193 Einfachheit
EINFACHHEIT
Die Einfachheit der Ehrlichkeit. Die Natur ist ehrlich. In ihr existiert kein Verleugnen. Sie ist was ist. Es gibt kein Verhehlen. Eine Ulme versucht nicht, eine Eiche zu sein. Kälte gibt nicht vor, sie sei es nicht. Die Natur bejaht ihre Brisen und Stürme, und sie liebt was immer ist und was immer sie tut. Die Natur gibt sich den vollsten Ausdruck. Sie drückt Mich aus.
Und du bist Teil der Natur. Du magst probieren, etwas anderes zu sein, aber du bist Natur, und du bist ein Ausdruck von ihr. Das bedeutet, du bist ein Ausdruck von Mir.
Du hast dich, vielleicht, vor dir selbst verborgen gehalten, oder du hast versucht, beachtet zu werden. Die Natur verbirgt sich nicht, ebenso zieht sie keine Aufmerksamkeit auf sich. Sie ist schier sie selber. Natur ist seiend. Du bist seiend.
Die Natur bläst sich selbst nicht auf. Genauso wenig lässt sie die Luft von sich ab. Die Natur denkt nicht daran, wie sie aussieht oder was man über sie denkt. Die Aufmerksamkeit der Natur liegt auf Mir, und ihr Ausdruck ist von Mir. Aus diesem Grunde drückt sich die Natur selbst aus.
Die Natur versucht nicht, in Erwartungen hinein zu passen. Sie versucht nicht, dir zu gefallen. Die Natur hemmt sich nicht selbst. Die Natur kennt kein Hemmen. Die Natur kennt Zum Ausdruck Bringen.
Der Winter lässt sich nicht an, sich als Sommer durchgehen zu lassen. Der Sommer versucht nicht, Winter zu sein. Eine rote Blume versucht nicht, rosa oder weiß oder gelb zu sein. Eine rote Blume blüht in ihrer Röte. Wir können es nicht Stolz nennen, aber Identität und Wahrheit. Wir können es mehr als Akzeptanz nennen. Sie hat keinen Bedarf, zu akzeptieren, weil sie schlicht das ist, was sie ist. Sie kennt nichts anderes. Darüber gibt es keine Debatte. Kein Bescheid ist zu geben. Eine Blume blüht, und das ist es. Sie lässt ihre Blüte fallen, um sich zu einer weiteren Jahreszeit zu sammeln.
Die Natur kennt Freiheit. Sie hat die Freiheit, sie selbst zu sein.
Denke jedoch nicht, die Natur sei selbstbezogen. Sie spielt ihren Part. Sie interagiert. Sie geht nicht vor sich selbst her. Sie kommt zum Vorschein, wenn es ihr ansteht, zum Vorschein zu kommen. Sie wartet auch nicht müßig an der Seitenlinie. Sie lässt ihre Stärke antreten. Sie macht sich bereit, indem sie ihre Wahrheit aufnimmt. Die Natur, die mit sich selbst ihren Anfang nimmt, ist nicht minder, als wenn sie blüht. In der Natur gibt es keine Unzufriedenheit. Die Gezeiten, die anheben, und die Gezeiten, die abebben, haben das gleiche Glück. Die Flut und die Ebbe haben die gleiche Freude. Sie enthüllen sich selbst. Sie offenbaren sich selbst. Sie zeigen sich Mir. Sie bewegen sich für Mich, und sie stehen für Mich still.
Stillstehen ist allerdings immer Bereitsein. Stillstehen ist schlicht der Augenblick vor einer Handlung. Es ist ein stimmiger Zusammenhalt. Und es ist da eine Aktion hinter der Bereitetheit und schier bevor sie dahin zurückkehrt, wieder in ihrem Bereitsein zu ruhen.
Die Natur ist nicht selbst-bewusst. Sie hat keine Verlegenheit. Sie ist zu sehr Meiner gewahr, als dass sie sich selbst Aufmerksamkeit zollte. Zum Ausdruck Bringen ist nicht Aufmerksamkeit Schenken. Zum Ausdruck Bringen ist Seien.
Die Natur sagt nicht: „Ich blühe jetzt.“ Sie blüht. Die Natur sagt nicht: „Schau auf mich.“ Und doch kannst du nicht anders, als auf sie zu schauen, da sie sie sich selbst und Mir treu ist. Und das Natürliche im Leben zieht dich an, weil du dem gleich bist. Du bist mit der Natur so vertraut. Sie kennt dich gut. Und du weißt um ihre Gesellschaft.
Du bist eine heitere Blume auf Erden.
Wachse dort. Wachse zu Mir. Schaue hoch. Lange zur Sonne. Walze mit der Natur. Sei rosawangig. Erhelle deine Augen. Schließe sie des Nachts. Handle und ruhe. Schlafe und erwache. Was kommt zuerst? Wie kannst du das wissen? Sie kommen miteinander. Das eine ist nicht ohne das andere.
Ich aber schlafe nie. Und dennoch bin Ich bei dir, während du schläfst. Und Ich bin wach bei dir, während du erwachst. Ich bin glücklich, bei der Vollheit von dir zu sein. Ich schwimme mit Freude in dem Vergnügen, das du Mir bist, denn Mein ist die Natur von dir. Du bist Meine Natur. Ich bin die deine.