HEAVEN #183 Augen und Herz
AUGEN UND HERZ
Deine Augen sind die Fenster, aus denen du hinausschaust. Deine Augen sind nicht objektiv. Deine Augen beschwören Dinge herauf. Deine Augen blitzen Bilder, gemäß ihrer eigenen Befangenheit. Du bekommst vor der Zeit zu Gesicht.
Zwei verschiedene Zusammenstellungen von Augen sehen den gleichen Gegenstand und sehen ihn verschieden. Zwei sehen den gleichen Film, und jeder sieht ihn anders als sein Gegenüber, vielleicht gar gegensätzlich, vielleicht so, als hätten sie nicht denselben Film gesehen. Was gesehen wird, ist für Interpretation offen. Das gleiche mit dem Hören. Ich möchte jetzt über das Sehen reden.
Der Akt des Sehens kommt irgendwoher. Das Objekt betritt deine Augen nicht. Deine Augen betreten das Objekt. Du hast Doppelbelichtung. Reinige deine Linsen. Das bedeutet, deine Augen weit aufzumachen. So wie dein Herz müssen sich deine Augen ohne Angst und somit mit der Fähigkeit zu sehen öffnen, genauso wie das Herz sich ohne Angst und somit mit der Fähigkeit zu lieben zu öffnen hat. Augen und Herz arbeiten zusammen. So wie deine Augen sich öffnen, so wird es dein Herz tun.
Öfters siehst du nicht, was vor dir liegt. Du siehst ein Vor-Bild. Du siehst, was du glaubst, du werdest es sehen oder was du befürchtest, du werdest es sehen. Auf dem Gebäude deiner vergangenen Eindrücke ziehst du Schlussfolgerungen, bevor die Objekte in Erscheinung treten, und sodann siehst du nie, was vor dir ist. Du baust dich selbst auf.
Der gleiche Gegenstand wird als gut oder schlecht gesehen, abhängig davon, welche Augen sehen und woher die Augen kommen. In deinem Kopf hast du ein Extra-Set an Augen namens Geist. Der Geist steuert deine offenen Augen. Du weißt, was Ich sage, stimmt. Du hast innen einen Anweiser, der nur soundsoviel Licht hereinlässt. Dieser Anweiser oder Zurückhalter von Sicht nimmt zu früh ein Bild auf, es ist unvollständig, oder von einem Winkel her, wo garantiert ist, dich nicht klar sehen zu lassen. Der Geist ist gewieft. Er schützt dich, wo kein Schutz vonnöten ist.
Lasst uns das ein wenig herumdrehen und anschauen, wie du dich erblickt hast, erblickt worden zu sein. Vor etlicher Zeit wurdest du auf eine bestimmte Weise gesehen, die dich vielleicht nicht würdigte, und nun sehen deine Augen Andere, die dich auf die gleiche Weise anschauen. Du bandst deine Vergangenheit an deine Gegenwart. Deine vergangene Wahrnehmung mag akkurat gewesen sein oder auch nicht, auf jeden Fall ist es inakkurat und beschränkend, sie in die Gegenwart hineinzutragen. Vielleicht möchtest du gar unter Beweis stellen, dass deine frühere Wahrnehmung akkurat war. Aha, du hattest recht! Schau dir an, wie du unterschätzt wirst, siehst du?
Deine Verantwortung heißt nun, dir stattzugeben, anders gesehen zu werden. Erweise dich als falsch. Erweise, dass die Welt anders auf dich reagieren kann, als sie es getan hat, oder als du denkst, sie habe es getan. Du hast der Welt gesagt, wie sie dich zu sehen hat. Lasse es nun der Welt zu, dich zu sehen. Verändere deine Bild von dir selbst so, dass Andere anfangen zu sehen.
Das meint nicht, dass du eine Riesenmenge Gewicht darauf legst, wie die Welt dich sieht, oder dass deine Freude im Leben gemäß der Welt auf und ab geht. Nein, du legst Gewicht auf das Beleuchten der Welt. Hebe dich hoch, sodass Andere hochgehoben werden können. Ziehe dich nicht zu einer kleineren Größe herunter, denn das zieht Andere mit dir gleichfalls herunter. Hilf Anderen, größer zu sehen. Hilf Anderen, die Wahrheit zu sehen. Weite deine Sicht, und weite diejenige der Anderen ebenso. Du musst das. Das ist es, was du heute tun musst und tust. Sieh anders. Sieh hinter dasjenige, was dir zuvor geschehen war.
Fasse ins Auge, was Ich geschaffen habe. Starte von dorther. Lasse das wahre Du gesehen und bekannt werden. Lasse dich locker. Erwache zu dir. Wirf Mein Licht vor dich, sodass Andere dich und infolgedessen sich selbst sehen.