HEAVEN #1760 Die Vorstellung von Zeit und Raum
DIE VORSTELLUNG VON ZEIT UND RAUM
Es gibt nichts weit weg, und es gibt nichts nahebei. Ohne das Denkbild von Zeit und Raum – wo kann da Zeit und Raum existieren? Eine Vorstellung ist eine fehlgeleitete Idee. Sie ist ein Phantom.
Ihr seid Mein Gedanke, aber nicht Meine Vorstellung. Ein Gedanke, den Ich habe, kann keine Vorstellung sein, denn Mein Gedanke und die Wahrheit sind Eins.
Eure Gedanken manifestieren sich gleichfalls. In der Arena der Vorstellung von Zeit und Raum werden eure Gedanken früher oder später vor euch in Erscheinung treten. Das soll nicht sagen, dass alles, was vor euch auftritt, euer Gedanke ist. In dieser fragmentierten Erscheinlichkeit, in der ihr lebt, sind ebenfalls Gedanken anderer Menschen ausgewiesen.
Ganz bestimmt wirken sich Gedanken anderer Menschen auf euch aus. Die Stimmung eines Anderen beeinflusst euch. Die Handlungen eines Anderen. Und dennoch, da ist kein „Du“ zugegen. Es handelt sich bloß um eine Vorstellung, die in dem Land namens Erde viel Zuspruch erhält. Die Trennung, die ihr erlebt, kann bloß eine Vorstellung sein. Ohne die Vorstellung von Trennung gäbe es kein „Du“. Und deswegen gäbe es kein „Ich“, wie ihr Mich jetzt seht. Einssein kann bloß Einssein sein. Es kann kein Zwei-sein sein. Der Verständlichkeit halber – im Grunde der Übereinstimmung halber – sagen Wir Wir und Uns und Du und Dein. Das alles ist aber Als Ob.
Die gesamte Erfahrung im Gefilde der Erde ist Als Ob. Nichts ist, wie es scheint. Selbst der Boden unter euren Füßen ist nicht, wie er erscheint. Selbst der Himmel oben. Selbst die Galaxien und das Darüberhinaus.
Unterdessen euch das Ego auf Erden gerne groß gemacht wissen möchte, rührt es nicht an den Saum der Größe, die ihr seid. Das Ego möchte euch wie einen Ballon aufblasen, während ihr euch bereits über das hinaus erstreckt, was das Ego herbeizuzaubern vermag. Stellt euch vor, wie ein König einen Prinzen umbenennt! Stellt euch vor, wie ein König jemanden, der bereits König ist, umbenennt. Hier geht es entschieden um etwas Nachträgliches nach dem Fakt. Das Ego ist derart überflüssig, dass es euch glauben machen möchte, ihr brauchtet es, wie es euch ins Ohr flüstert.
Was ist das Ego anderes als eine Vorstellung? Es existiert nicht. Es ist eine unechte Vorderseite. Genauso wenig existiert euer Körper. Würdet ihr weinen, sofern ihr nicht dächtet, ihr hättet einen Körper? Ohne einen Körper würdet ihr nicht einmal wissen, dass es etwas gibt, um das man weinen kann. Ohne einen Körper würdet ihr weder Freude noch Schmerz kennen. Das bedeutet nicht, Freude gibt es nicht. Das bedeutet, es gibt alleinig Freude. Es gibt kein Wort für den Zustand der Freude, wo schier Freude existiert. Wörter treffen Unterscheidungen, und an der Freude ist nichts, was zu unterscheiden ist, währenddessen sie alles ist. Das am nächsten stehende Wort für Freude ist Liebe. Gibt es in einem permanenten Zustand der Liebe etwas Anderes, was ihr erkennen könntet? Oder euch vorstellen könntet? Wieso solltet ihr euch gestört fühlen mögen?
Wahrheit bleibt zurück, sobald die Vorstellungen sich verflüchtigen. Die einzige Wahrheit ist Liebe. Eure wahre Existenz ist Liebe. Ihr könntet genauso gut jetzt beginnen, das zu sein, was ihr bereits seid. Das ist die einzige Sache, die es zu tun gibt.
Ihr werdet einverstanden sein, dass ihr Meine Liebe seid, oder nicht? Ihr habt nicht mehr das Empfinden, dass Ich über euch zu Gericht sitze, oder? Wenn Ich das wahre Licht von euch erblicke, was gäbe es da für Mich zum Urteilen? Ich beurteile euch nicht als fehlerhaft. Ihr habt genug Aburteilungen, um die Welt damit aufzufüllen. Ihr braucht die Meinigen nicht. Ganz bestimmt pflichtet ihr bei, dass die Welt voller Urteile ist. Urteilen ist wie das Tiefgeschoss mit Sonderangeboten aufseiten der Welt. Ihr könnt dort alles finden, und praktisch kostet es nichts. Ausgenommen, ihr bezahlt einen hohen Preis dafür, ob ihr nun derjenige seid, der beurteilt, oder derjenige, der beurteilt wird. Schnäppchen sind öfters keine Schnäppchen. Ganz sicher ist Urteilen kein gutes Geschäft.
Und mithin seid ihr, Meine Geliebten, ohne alles, ausgenommen die Liebe. Es gibt für euch nichts anderes zu haben, und nichts anderes zu sein.

