Eine Regel für das Leben des Lebens
Leere Herzen gibt es nicht. Vergrabene allerdings gibt es, zugedeckte, niedergestampfte, zurückhaltende dumpfe Herzen, stoische Herzen, und prügelnde Herzen, verlegene Herzen, schreiende Herzen, protestierende Herzen, vertrocknete Herzen, aufgebrannte Herzen, erkaltete Herzen, vergessene Herzen. Entsinne dich deines Herzens, und spiele mit ihm. Anstelle von Zeitung lesen - lies dein Herz.
Du hast dein Herz an einer kurzen Leine gehalten. Lasse es aus dem Schraubstock heraus, in dem du es befestigt haben wirst. Setze dein Herz frei, ein Herz der Freude zu sein. Was sollte dich davon abhalten mögen, dein Herz sich selbst finden zu lassen, außer Angst? Für so eine schale Sache wie Angst zurrst du dein Herz fest. Anstatt dein Herz seinem Lauf folgen zu lassen, hast du es – um einer angenommenen Sicherheit halber – beschränkt. Lasse dein Herz gehen. Schränke stattdessen deine Ängste ein.
Wie kann es sein, dass Meine Kinder ihre Herzen beschränken mögen und ihre Ängste wild wuchernd sein lassen? Ihr hattet es falsch herum. Schlagt bei euren Ängsten die Köpfe ab, und lasst, bei Regen oder Sonnenschein, euer Herz aufblühen. Euer Herz anketten ist wie eine Blume hernehmen, die eben im Begriff ist aufzublühen, und auf ihr herumtrampeln; die Blüte sozusagen zu quälen.
Falls du dein Herz, bis zu welchem Ausmaß auch immer, verschlossen hast, wird dein Herz gequält. Du hast es gequält. Nicht deine Erziehung, nicht dein Arbeitgeber, nicht deine Lehrer, nicht hundert Hiebe, die dir ausgeteilt wurden, haben dein Herz gequält. Du bist es, der dein Herz gefangen gehalten hat.
Du wirst sagen, etwas anderes sähest du nun einmal nicht zu tun, als dein Herz einzuengen. Du wirst vielleicht sagen, du wärst ein Narr, wenn du deinem Herzen keine Begrenzungen zuwiesest. So redet dein Geist.
Du weißt, es ist nötig, dein Herz von dem Weg der Schädigung wegzubekommen, und die Manier der Schädigung sind die wie auch immer gearteten Vorkehrungen, die dein Geist deinem Herzen zuweist. Natürlich rede Ich hier nicht von nachsichtiger Schwäche. Kenne den Unterschied zwischen Launen und dem Herzen. Launen sind das, wie du dich womöglich fühlen wirst. Was dein Herz tun möchte, ist lieben. Wie simpel ist das Menschenherz, wenn du aufhören wirst, es vorwärts zu treiben oder zu bremsen. Dein Geist macht, in seinem Verlangen, sich für dich auf die Wacht zu begeben, Anläufe, dein Herz so einzurichten, dass es in das Bett passt, das er für das Herz angefertigt hat. Dein Geist wird dein Herz so groß wie ein Säuglingsbett gemacht haben, unterdessen ein Jeder weiß, dass es dem Bett deines Herzens gilt, die gesamte Welt und das Darüberhinaus zu umschließen.
Dein Herz möchte sich überall selbst verkörpern. Wer bist du, dass du deinem Herzen erzählst, aufzuhören und abzulassen? Gib deinem Geist stattdessen einige Mathematik-Probleme zum Lösen. Nicht dein Herz soll überwältigt werden. Das Festhalten deines Herzens durch den Geist gilt es zu bezwingen. Dein Geist sieht sich nach Profit um. Dein Herz schaut, wie es geben kann.
Lasse dein Herz zur Säuglingsart zurückkehren. Als ein Lächeln anfiel, kam es zum Vorschein. Der Säugling hatte noch keine Regeln gelernt. Sein Lächeln ist ihm noch nicht auferlegt worden.
Ich denke, Ich sollte dir einige Regeln geben, wie Leben leben geht. Die erste Regel ist – lieben. Alle Regeln, die Ich dir gerne geben möchte, sind gleich. Lieben. Es gibt eine Menge zum Lieben, und beginne jetzt, wenn es dir recht ist, mit dem Lieben. Liebe inwendig in deinem Herzen. Liebe selbst das, was du nicht magst. Liebe es trotzdem. Die Menschen, die dich zum Wahnsinn treiben – liebe sie. Liebe sie und sieh, was sich ereignet. Liebe aus deinem Herzen. Liebe hat nicht in Worten zu sein. Liebe muss keine Formalität sein. Liebe hat schlicht zu sein.
Lasse indes viel Liebe frei werden, die du in deinem Herzen hast, voller Sehnen, sich zu lösen, freigelassen zu laufen. Liebe unter der Hand. Verplappere dich nicht über sie. Liebe schlicht, und liebe mehr. Dem Lieben ist kein Ende eigen.
Translated by: theophilPermanent link to this Heavenletter: https://heavenletters.org/eine-regel-fuer-das-leben-des-lebens.html - Thank you for including this when publishing this Heavenletter elsewhere.
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