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Ein Feld mit Gänseblümchen - Heavenletter # 5608 – 2. April 2016

A Field of Daisies

Gott redete …

Du kannst nur bedauern, wenn die Zeit die Herrschaft über dich hat. Indem du zögerst, mag es für dich den Anschein haben, dass der Zeitpunkt einer Entscheidung für etwas Wunderbares vorübergegangen ist. Vor Überraschung hieltest du den Atem an, und dann setzte Bedauern ein. Lasse das Bedauern. Hat das Bedauern auf dem Marktplatz der Welt irgendeinen Wert?

Du könntest an einem Feld mit Gänseblümchen vorübergehen, ohne dass du eines pflückst. Oder du pflückst einen ganzen Strauß, und die Gänseblümchen verwelken zu früh. Oder sie verwelken später. Verwelken ist immer zu früh. Und so welkt dein Herz. Du weinst um die vergangenen Gänseblümchen. Jedoch waren die Gänseblümchen für dich da. Du wurdest mit der Gegenwart der Gänseblümchen und vielleicht mit einer verlorenen Liebe beschenkt.

Was für ein wunderbarer Moment ist es, Blumen zu pflücken und sie zu pflegen. Was für eine Gabe ist ein Feld mit Gänseblümchen für dich. Dir präsentiert sich selbst ein Gänseblümchenfeld.

Gänseblümchen haben es gern wenn du sie anschaust. Sie nicken dir zu wenn du vorbeigehst. Gänseblümchen bedauern nicht dein Vorbeigehen, oder das du sie pflückst oder nicht pflückst. Gänseblümchen verschwenden ihr Leben nicht mit Bedauern. Sie sind Gänseblümchen und wissen es besser. Ihnen drängt sich wegen ihrer Zeitweiligkeit kein Bedauern auf. Sie geben sich preis. Sie geben einfach nicht auf. Sie erfreuen sich am Leben, so wie es kommt.

Gänseblümchen wiegen sich in der Brise so weit wie sie können. Natürlich können ihre Blütenblätter und Samen durch den Wind irgendwohin geblasen werden.

Wenn ein ganzes Feld voller Gänseblümchen abgemäht würde, würden sich die Gänseblümchen nicht beklagen. Sie würden nicht heiser rufen: „Niemals wieder!“

Gänseblümchen wissen, dass das Leben immer irgendwohin unterwegs ist und dass das Leben wunderschön ist, von welcher Seite der Wind auch weht.

Und wenn Schnee ein Gänseblümchenfeld bedeckt, dann stimmen die Gänseblümchen damit überein: „Ah, wir denken an die liebende Hand die unser Feld mit Schnee bedeckt, um uns warm zu halten während wir schlafen.“

Lasse die Idee fallen, dass das Leben an dir vorbeigegangen ist oder dass du am Leben vorbeigegangen bist. Was du tust oder nicht tust, ist das Leben selbst. Woher hast du die Idee, dass du im Leben zu kurz gekommen bist? Wer sagt das? Du sagst das. Es ist besser, wie ein Gänseblümchen zu sein.

Wenn du einen Weg genommen hättest, der sich von deinem tatsächlich gegangenen Weg unterschieden hätte, wem könntest du jetzt nachtrauern? Was gewinnst du, wenn du das Leben dass du lebst anfechtest? Du lebst Leben, und was du lebst - ist das Leben. Du bist es der/die sagt, das Leben sei gut oder schlecht verbracht. Wer bist du, dich selbst auf eine Reue nach der anderen zu verweisen? Wer sagte dir, das Leben an die zweite Stelle zu setzen? Bedauern und Reue sind nichts anders als eine Änderung deiner Meinung. Du musst deine Meinung nicht ändern. Oder wenn doch, Wennschon!

Ich sage: „Liebe das Leben. Liebe es für immer und ewig.“ Was kümmert es dich, dass der Rabe sprach: „Nie wieder.“ *

Du bist ein Besucher des Lebens in der Welt. Du lernst, indem du vorwärts gehst. Danke dem Leben. Sage deinem Leben laut oder leise: „Vielen Dank!“ Wer bist du, dass du zum Leben sagst: „Nein danke.“ Genieße stattdessen das Leben.

Höre wie das Leben selbst ausruft: „Nimm mich in Anspruch. Nimm mich in Anspruch. Komm, hole mich für immer zu dir!“

Wäre das Leben ein Baum, könntest du hören wie er dir zuruft:

„Komm unter meine Blätter. Höre wie sie rauschen. Sieh das Sonnenlicht an, wie es durch meine Blätter schimmert. Berühre meine Rinde. Setze dich nieder und lehne dich gegen meinen Stamm. Gerade jetzt. Und dann gehe für eine Weile...für immer und ewig weiter zu deinem nächsten Plätzchen unter der Sonne.“

*Der Verweis auf den Raben stammt von dem amerikanischen Dichter Edgar Allan Poe (1809-1849), der ein gereimtes Gedicht über seine verlorene Liebe, Leonore, und einen Raben schrieb, der an seine Tür klopft. Der berühmte Refrain lautet: „Sprach der Rabe: Nie wieder!“

Übersetzung von Axel Ehrich