Durch wessen Augen blickst du soeben? - Heavenletter # 6087 - 25. Juli 2017
Gott redete ...
Durch wessen Augen blickst du jetzt?
Du fragst dich, wie es kommt, dass diese Frage, durch Wessen Augen du blickst, in die Gleichung tritt?
Du wachtest eines Morgens auf und wurdest dir gewahr, dass die Augen, durch die du schautest, nicht die deinen waren. Du blicktest aus ihnen heraus, wiewohl waren sie nicht die deinen.
Nun, es war dir etwas Gewöhnliches, immer infragestellend zu sein, immer zu versuchen dir von etwas einen Reim zu machen, zu versuchen irgendwohin zu kommen. Es war, als wärest du zum Himmel hin gelaufen, und als seist du jetzt am Lauf los! vorbeigegangen. Ist das möglich? Nun, als du ja nun hier bist, hast du dich selber, so wie du dich gekannt hast, hinter dir gelassen. Das Du, welches du deinem Dafürhalten nach stets warst, hat sich aus dem Staub gemacht.
Nun, so du dich zu Mir erhoben hast, Wer kannst du da anderes sein als Mein Allmächtiges Selbst? Ist dies die Bedeutung von Einssein – dass du dich nicht mehr länger irgendwo auffinden kannst? Du scheinst verschwunden zu sein. Zunächst kannst du ohne Weiteres mit der Erfahrung befasst sein, du habest etwas Kostbares verloren, denn wo bloß sind deine Eigenarten hin?
Unter Umständen bedauerst du es, dass dein kleines Selbst weg ist. Wie bei der Kindheit, wie beim Spielzeug-Land - „Sobald du einmal ihre Grenzen überschreitest, sind sie niemals mehr aufzufinden.“
Was von dir übrig ist, fragt: „Wer ist dieses Eine Selbst jetzt, über welches sich mein Empfinden leidenschaftslos, sachlich und unparteiisch gibt?“
Womöglich hast du das Gefühl, als seist du dir ein Fremder geworden. Es ist, als habest du dich eingetauscht und Weitweg-heit bekommen anstelle von rundum tosendem Glücklichsein. Du verspürst einen Zustand von Nicht-Existenz. Im Einssein, wo kann es da Erscheinungsbildlichkeit geben, falls denn Einssein überhaupt ist?
Zunächst verspürst du womöglich deinen neuen Bewusstseinszustand als absent. Wo ist die goldene Gans, die du vorhersahst? Du erwartetest etwas. Ach, jetzt sieht es danach aus, als sei dein Herz abrupt entfernt und nicht ersetzt worden.
Sagt Mir nicht, ihr Lieben, ihr vermisstet die Verheerungen der Emotionen und das ganze Durcheinander, was mit ihnen einhergeht? Ihr seid auf ebenem Kiel, nicht mehr auf einem schwankenden Boot.
Ihr habt damit gerechnet, ungestüme Liebe zu spüren zu bekommen. Ihr wundert euch nun – hat sich gar die Liebe selber verstopft, ist sie unbefangen geworden und auf Distanz? Kann es sein, dass Selbst-Erkennen sich nicht mehr wie begeisterter Überschwang anfühlt?
Sowie du nicht mehr länger Gegensätzlichkeiten erlebst, verspürst du alsdann nicht das Nahesein, mit dem du gerechnet hast, vielmehr eher Weitwegsein, und empfindest dein Selbst anscheinend eher am Treiben, denn zutiefst am Auftreten und Vorkommen. Du bist nicht mehr länger im Schlamm versunken. Anstatt starke und tiefe Gefühle zu haben, fühlst du dich zur Seite genommen.
Ja, du kannst zu dir selber sprechen: „Sicher doch, wilde Emotionen habe ich nicht erwartet, oder - tat ich das?“
Durchaus, ja das tatst du.
Wenn du auf einem Gipfel bist, bist du ganz einfach auf einem Gipfel. Du hast große Schritte genommen und getan, und jetzt holst du nicht mehr mit den Schritten aus. Du kletterst keinen Berg mehr hoch. Nun bist du fürwahr oberhalb der Welt.
Du bist Zuhause. Es war einmal, da warst du Auf Der Heimreise, und hattest eine Menge, um darüber Nachhause zu schreiben. Nun ist der Kuchen aus dem Ofen heraus.
Die Welt ist nicht mehr länger deine persönliche Welt. Du hattest Ekstase vorausgesehen. Gleichmäßigkeit ist nicht Aufregung – sie ist Gelassenheit. Stille ist nicht das gleiche wie Karussellfahren.
Nun, so du jenseits der Welt bist, was bleibt dir da über, es zu erstreben und zu begehren? Dies ist die Bedeutung von jener Verlangenslosigkeit, von der du vernommen hast. Es ist nicht so, dass du deine persönlichen Wünsche beiseitezulegen hattest. Du hattest nicht irgendetwas zu tun. Es spielte sich ohne einen Entscheid ab. Es kam zusammen mit dem Territorium. Du hast jetzt eine umfassendere Sicht.
Jetzt existierst du nicht mehr für dich selber. Es gibt nicht mehr länger zwei Realitäten, eine von der Welt, und eine Gottes. So du Hier bist, bist du Hier. Du suchst nicht mehr nach dir selber, weil du jetzt bereits gefunden bist. Jetzt, da stößt du auf dich Selber en passant.
Übersetzt von Theophil