Please read the Guidelines that have been chosen to keep this forum soaring high!

Die Brille, die du trägst - Heavenletter # 5612 – 6. April 2016

The Glasses You Wear

Alles Gegenwärtige, so wie es dir erscheint, einerlei wie sehr es dir vielleicht unangenehm ist, egal wie entsetzt, verärgert, ins Mark getroffen, leidtragend, verzweifelt, untröstlich und überfordert du sein magst, ist dennoch eine perfekte Darbietung des Lebens – wenn du nur sehen könntest … Wenn du nur sehen könntest.

Kein noch so großer Künstler könnte eine großartigere Darbietung dieser Szene vor dir machen. Eine Szene an sich, aus ihrem Kontext gegriffen, ist gleichwohl ein Porträt, das aus dem Leben geschnitzt ist. In deinen Augen ist es wahr, doch so, wie du es siehst oder irgendwann sehen wirst, während du auf Erden wandelst, ist es nicht wahr. Trennung scheint Teil deines Bildes zu sein. Es ist ein anschauliches Bild, das du in Händen hältst. Es ist das, was du siehst und mit dir herumträgst, aber es ist nicht wahr. Vieles vom Leben ist so, wie du es siehst, nicht wahr.

Du trägst eine Brille, die deiner Sicht nicht dienlich ist. Selbst wenn es seine alte Brille sein mag, aus der du herausgewachsen bist, blinzelst du vielleicht immer noch durch sie. Es gibt einen viel größeren Kontext des Lebens, weit jenseits des Ungehobelten und Rohen des Lebens, für das du das Leben halten magst.

Natürlich reagierst du auf das Leben dementsprechend, wie du es siehst. Du siehst es nach deinem besten Vermögen. Eines Tages wirst du weitsichtiger sein. Du wirst eine größere Vision und Bedeutung der Ereignisse erkennen jenseits dessen, was du gegenwärtig als tragisch ansiehst.

Wo du früher einmal geweint hast, wirst du anfangen, Dimensionen wahrzunehmen, von denen du früher nicht hättest träumen können. Falls du von ihnen geträumt oder eine Ahnung gehabt haben solltest, hättest du dich von ihnen auch nicht aufmuntern lassen, weil du überzeugt gewesen wärst, dass deine Trauerzeit nicht vorbei wäre und vielleicht nie jemals zu Ende sein würde.

Aus Angst davor, frühere Interpretationen aufzugeben, habt ihr weggeschaut und es vorgezogen, gegenüber der Gegenwart unehrlich zu sein. In der Vergangenheit habt ihr euch aus einem unangebrachten Loyalitätssinn heraus hinter der Vergangenheit zusammengeschart. Jetzt wächst eure Loyalität zur Gegenwart hin.

Eine Rose ist nicht der Vergangenheit verhaftet. Du fängst an zu akzeptieren, dass du eine nicht verhaftete Rose bist. Du fängst an, dich vor dem Leben, so wie es sich präsentiert, niederzubeugen. Du siehst, dass das Leben andauernd und bereitwillig vor dir ist und nicht länger in der Art, wie du es in der Vergangenheit gesehen hast.

Die Trauerzeit ist vorbei. Ob du bereit bist oder nicht, das Leben hat dir mehr zu bieten und du hast dem Leben mehr zu bieten. Das Leben befand sich nicht im Stillstand. Du hast dich dem Leben widersetzt.

Wo auch immer du dich im Leben findest, es liegt an dir weiterzugehen. Das Leben, wie gering du es auch schätzen magst, ist wunderschön, und du befindest dich an einem wunderschönen Platz in deinem Leben. Akzeptiere, dass das Leben unparteiisch ist und voranschreitet, und so musst auch du voranschreiten.

Glaube nicht, dass ich respektlos gegenüber dem bin, was du als einen unverdienten Verlust ansiehst. Selbst wenn dein dunkles Bild vom Leben wahr wäre – was es nicht ist - , selbst wenn es das wäre, läge es immer noch an dir, im Leben voranzuschreiten und zu einem größeren Bild hin zu wachsen. Du bist nicht hier im Leben, um dich in Kämmerchen der Verzweiflung zu vergraben und dort zu verstecken.

Ehre nun deine vergangenen Freuden, indem du dich vorwärtsbewegst, um über das hinüberzublicken, was du als eine Klippe ansiehst, und zu erschauen, was jenseits liegen mag. Die Vergangenheit mag Diamanten und Rubine für dich vorbereitet haben. Du wirst den Trübsal überwinden.

Mache dir jetzt das Leben zunutze. Das Leben ruft dich. Gehe direkt darauf zu und sage „Hallo“.