Das Leben ist nicht der große böse Wolf

God said:

Gott redete:

Was ist dein Wille? Was möchtest du wirklich, weißt du das? Manchmal weißt du es nicht, und das Leben wird dich herumreißen. Manchmal weißt du es, was dein tiefes Verlangen ist, und das Leben reißt dich nach wie vor herum. Das ganze Leben verläuft nicht dauernd nach deinem Willen, nach deinem bewussten Willen. Irgendwo, irgendwie unterwegs, wirst du wohl noch einmal nachgelegt haben. Und bisweilen bist du dir nicht sicher. Du bist dir teilweise sicher. Du möchtest, und du möchtest nicht. Du wagst es nicht zu wollen, und du wagst es nicht, nicht zu wollen. Du möchtest, dass das Leben auf dein Geheiß hin verfährt, und dennoch bist du dir ungewiss, was wirklich deine Ansage ist.

Irgendwo unterwegs kam die Idee auf, dass dir das Leben so angelegt sei, dir gelegen zu kommen. Wenn alles vorüber ist, Geliebte, Geliebter, hast du mitunter in die Tracht hineinzupassen, die sich dir zuträgt. Du hast nicht immer praktischerweise deine Spitzenauslese. Irgendwo dann mal lernst du es, dankbar das entgegenzunehmen, was zu dir her braust oder was zu dir her schlendert, verpackt, wie es dir lieb ist, oder überhaupt nicht verpackt. Du möchtest, dass das Leben wie Rosen eintritt. Du protestierst und schmollst, sobald das nicht der Fall ist.

Ja, es gibt das Empfinden, worin die Welt deine Auster ist. Und, ja, es gibt die Einsicht, bei der du nimmst, was kommt, und bei der du dem Leben beistehst darin, wie es sich einspielt und aufgeht, so weit es das zu tun vermag. Ja, das Leben kann dich an der Nase herumführen. Genauso gut könntest du die Sache nicht durch Langsamkeit hintertreiben. Du könntest genauso gut mit dem Leben vorwärtskommen.

Manchmal erscheint das Leben wie der große böse Wolf, der schnauft und keucht und dir die Tür zertrümmert. Der Wolf wird als Gegner betrachtet. Er ist schlicht ein Wolf, der versucht, sein Glück in der Welt zu machen. Du kannst deinen Sinn über einen Wolf ändern, und du kannst deinen Sinn darüber ändern, wie das Leben auszusehen habe.

Du kannst die Schotten dicht machen, und, nach wie vor setzt sich das Leben bei dir durch. Und demnach begibst du dich mit auf die Spazierfahrt, und die nächste Sache, die du erkennst - das Leben hat einen anderen Gang eingelegt. Das Leben scheint dich zu schieben oder zu ziehen, es scheint dich hin und her zu schlagen. Es stichelt dich und reizt dich auf. Manchmal nimmt es dich zu einem großen Satz nach vorne, und manchmal scheint es seine Arme um dich zu legen, hält es dich zurück und bringt dich dazu, dazubleiben, wo du bist.

Bisweilen nimmt dich das Leben an der Hand, und manchmal zwangsernährt es dich, und manchmal führt es dich in ein feines Restaurant, und sagt zu dir, dir alles nach deinem Belieben aus der Speisekarte auszusuchen.

Ja, mitunter peitscht dich das Leben vor und zurück. Manchmal gibt dir das Leben alles, was du willst. Was auch kommt, das Leben hat dich in seinem Handteller. Das Leben hat sein Sagen. Es kann dich übertrumpfen, und es kann dir aufhelfen. Es kann eine Lady oder ein Gentleman sein, und danach zu einem Rabauken, Grobian, Scharfmacher, zu einem Schleimer oder Schlingel ausarten, der dich herumwirbelt und rumdreht.

Manchmal bist du die Liebenswürdigkeit selber. Und manchmal bist du entrüstet, und manchmal kannst du kaum mehr durchatmen, manchmal schwankst du, und manchmal zeigst du dich der Situation gewachsen, selbst dann wenn du es nicht ausloten kannst, was vor sich geht, und mitunter klammerst du dich an Strohhalme und befindest dich mittendrin in einem Wirbelsturm.

Demhingegen - was du denkst und was du sagst und was du tust spielen trotz alledem eine große Rolle in deinem Leben. Raste dich bei ihm ein. Sei sachte, und vermöge auskömmlich gut mit ihm leben. Wertschätze diesen Augenblick der Ewigkeit, der als dein Leben verlautbart ist. Das Leben ruft dich an, und du gehst erwidernd darauf ein.

Translated by: theophil

 

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