Bis dass du vergibst

God said:

Gott redete …

In der Vergangenheit habe Ich euch zu verstehen gegeben, zu vergeben sei keineswegs wundervoll, denn ihr wart von vorneherein nicht wundervoll, als ihr für übel nahmt. Nun möchte Ich Folgendes hinzufügen:

Sobald du einmal für übel genommen hast, wer bist du, dass du nicht verzeihend bist? Wer bist du, dass du an einem vermeintlichen Verstoß festhältst? Natürlich gibt es von dieser Geschichte zahlreiche Versionen.

Eine davon lautet, dass diejenigen, die wider euch übergegriffen haben, ehrlich keine Ahnung davon haben, was sie euch Verletzendes angetan haben. Und nunmehr etwa redest du nicht mehr mit ihnen oder nimmst ihre Existenz nicht mehr zur Kenntnis. In diesem Falle, Geliebte, wer ist da der Zuwiderhandelnde? Welches Verbrechen begingen sie, was an eurem Ego kratzte?

Ein anderes Szenario lautet, dass an euch ein unverblümtes Verbrechen begangen wurde. Euer Kind wurde verletzt und zugerichtet. Das Delikt ist ganz klar. Und wer sollte an ihm nicht Anstoß nehmen mögen? Ob die Tat nun absichtlich oder per Zufall ausgeführt wurde, die Versehrung, die deinem Herzen angetan wurde, ist erklecklich.

Es wird andere minder ernste Vergehen geben, die absichtlich oder zufällig gewesen sind. Jemand rüffelte dich an, so der Anschein. Womöglich meinte er es so, oder womöglich nicht. Das liegt nicht so klar auf der Hand wie bei einer Körperverletzung.

Zunächst einmal verlangt es dein schmerzerfülltes Herz, dass das Gegenüber für sein reales oder vorgestelltes Vergehen an dir aufzukommen hat. Du möchtest den Anderen bezahlen sehen dafür, dass er dir wehgetan hat, egal in welchem Ausmaß er das zur Ausführung brachte. Du wirst das Vergehen als unverzeihlich ansehen.

Groll ist Groll. Zornig ist zornig. Raserei ist Raserei. Wie immer der aufwiegelnde Vorfall aussieht, du hast recht wahrscheinlich das Gefühl: „Er kann das nicht machen. Dazu hat er kein Recht. Er kann mich oder die Meinen nicht so behandeln. Wer ist er denn seiner Meinung nach?“

Und dein verwundetes Herz verhärtet sich, du möchtest ihn bestraft sehen, und demzufolge bestrafst du dich selber, indem du an deinem Groll festhältst und dich dazu bringst, unverzeihlich zu sein, so, als müssest du das tun, so, als sei es für dich einzig das Rechte, dein Herz für alle Zeit zu verhärten. Und mithin bestraft sich der Bestrafer selber. Wer bist du, dass du nicht verzeihst? Welchem Herzen tust du nunmehr weh, Geliebte, Geliebter?

Einerlei wie recht ihr eurem Gefühl nach habt, ihr verbringt euch auf eine niederere Ebene, und damit tut ihr euch selber weh. Ihr seht euch nach Vergeltung um. Es gibt keine ausgleichende, vergeltende Gerechtigkeit. Was ist durch Aug um Aug erreicht? Wie ist das wirklich hilfreich? Die Blinden führen die Blinden. Ihr eifert einem Zuwiderhandelnden nach, der euch absichtlich oder unter Unwissenheit angegriffen hat. Ihr nehmt ihm seinen Mantel ab und zieht ihn euch an. Ob nun euer Gegenüber ein wirklicher Schurke ist oder nicht, ihr kopiert Gemeinheit.

Falls das Vergehen des Anderen in einem Mord bestand, habt ihr mordlustige Empfindungen. Wenn euch der Andere anschnauzte, wollt ihr ihn anschnauzen und ihm im Gegenzug wehtun. Wenn jemand euch bestohlen hat, wollt ihr zurückhaben, was er entwendet hat, und zusätzlich etwas von ihm wegnehmen. Ihr werdet in eurem Herzen zu einem Dieb werden.

Euch ist es klar, weswegen ihr Verstöße los lassen möget, oder etwa nicht? Weil ihr euch selber weh tut. Ihr stoßt das Messer der Rache in euch selber hinein. Irgendwo inwendig in euch habt ihr euch von dem Empfinden des Angegriffenseins freizusprechen, welches ihr bei euch tragt. Habt Erbarmen mit euch selber.

Ihr mögt das Gefühl haben, es sei euch unmöglich, los zu lassen. Ich bitte euch – falls ihr denn Andere kopieren müsst, dann bildet jene nach, die in ihren Herzen den Fund ausmachten, los zu lassen, und die sich in etlichen Fällen mit denjenigen befreundeten, die ihnen womöglich, gemäß eurem Verstand, irreparable Schäden zugefügt hatten. Sie gelangten zu der Sicht, dass sie den Schaden zu reparieren hatten. Sie hatten ihn eher zu reparieren, als ihn zu verschlimmern. Ich rede von Fällen, wo schlimmes Unheil angerichtet worden war. Ich rede von Fällen, die über Beleidigungen für dein Ego hinausgehen. Sofern sich andere Menschen zu derartigen großen Höhen erheben können, kannst du das ebenfalls. Und demzufolge musst du es.

Du musst die Verantwortung für dich selbst übernehmen. Du hast nicht nicht-vergebend zu sein. Du hast nicht Vergeltungsmaßnahmen in deinem Herzen festzuhalten. Du hast los zu lassen, was immer deinem Herzen Schmerzen zufügt. Irgendwie hast du es los zu lassen. Reiner Tisch, Geliebte. Reiner Tisch. Verwindet euer Herz nicht mehr länger.

Translated by: theophil

 

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