Auf Geben liegt Segen

God said:

So lange wie du andere Menschen nötig hast, das zu sein, dessen du deinem Dafürhalten nach bedarfst, dass sie es sind, wirst du im Stich gelassen. Liebe entkommt nicht Bedürftigkeit. Sie, diese Bedürftigkeit, die du spürst, mag sich für dich wie Liebe anfühlen, gleichwohl kommt Liebe vom Geben, nicht vom Bedürfen. So lange wie du bei einer Beziehung etwas bedarfst, übst du Kontrolle aus. Du stellst Anforderungen auf. Du übst auf Andere oder auf einen Anderen Druck aus, das zu sein, wovon du dir sicher bist, dass sie es für dich sein sollen. Du hast ein Bild davon, was sie für dich tun sollen, und, sobald sie diese ihnen zugeordnete Rolle nicht erfüllen, bist du dir sicher, dass sie dich im Stich gelassen haben.

Wieso hat irgendwer für dich irgendwas zu sein? Es ist nicht an dir, auf das Sein eines Anderen zuzupacken. Du bist nicht dessen Seinsgrund. Es liegt dir nicht an, an Anderen Zwingen anzulegen, sofern du freilich meinst, du brauchest von Anderen etwas, wenn du das Gefühl hast, es gebe etwas, was sie dir zu schenken hätten, machst du Forderungen geltend und übst Druck auf sie aus, dir dienstbar zu sein.

Wenn du es nötig hast, dich aufzubauen, schaust du zur falschen Stelle. Niemand wird dich in dem Maße aufbauen, wie du es dir wünschst. Niemand wird dir deine Nachfragen erfüllen. Niemand hat das zu tun. Du hast deine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Niemand hat für dich da zu sein. Die Sache ist, dass Menschen aus freien Stücken für dich da sein möchten, nicht deinem Willen gemäß. Du musst von Anderen nicht Erfüllung abverlangen. Sie müssen ihre Freiheit haben zu wählen, und du musst ihnen die Freiheit geben, die ihnen bereits zugehörig ist.

Sofern du bedürftig bist, ist das dein Problem, nicht das ihre.

Schaue nicht fortwährend zu Anderen, dass deine Bedürfnisse erfüllt werden. Die Anderen sind nicht deine Mutter oder dein Vater. Sie sind schlicht Menschenseinswesen, die sich bemühen, in einer mysteriösen Welt ihren Weg zu finden. Alle Anderen haben ein einziges Bedürfnis, mit Sicherheit ist das so, und das ist das Bedürfnis, frei zu sein.

Du hast ebenfalls das gleiche Bedürfnis, frei zu sein, jedoch bist du der Auffassung, du brauchest einen Absprungort, etwa denjenigen auf den Schultern eines Anderen. Mache deine eigenen Schultern breit.

Verlange Anderen nichts ab. In der Liebe kannst du nicht dauernd sagen: „Gib her. Gib mir. Gib mir, wonach ich schreie.“

Lasse dir Andere ein Geschenk, und du ihnen ein Geschenk sein.

Du magst dich als ein Opfer sehen, freilich machst du in deiner Opferrolle Anläufe, einen Anderen zu deinem Troubadour zu machen.

Letztlich beläuft es sich darauf: Niemand schuldet dir etwas. Niemand. Nicht deine Kinder. Nicht dein Mann. Nicht deine Frau. Niemand ist dir verpflichtet. Niemand hat zu tun, was du möchtest. Niemand hat zu sein, was du sein möchtest. Nur du, du hast das zu sein. Du hast zu sein, was du sein möchtest. Und du mögest dich nicht an Anderen festsetzen. Sobald du klammerst, können Andere dich ausschließlich wegstoßen.

Du kannst in der Position gewesen sein, dass an dir festgeklammert wurde. Wie hast du das auf die Reihe gekriegt? Eben auf die Weise, wie das Andere auf die Reihe kriegen.

Verlasse dich auf dich selbst, Geliebte, Geliebter. Sei überrascht, sobald sich Andere dir antragen. Erwarte das nicht. Verlange es nicht ab. Selbst dann, wenn Andere etwas hundertmal für dich getan haben, müssen sie es nicht noch ein Mal tun. Es kommt nicht zu dir her. Du hast sie nicht im Besitz.

Entsinne dich, zu verschenken, ohne irgendwas als Rückfluss zu erwarten. Erwarten ist Anhaftung. Du bist angelegt, zu lieben, und nicht, dass dir auch nur ein Sou geschuldet wird.

In der Welt indes kann etwas, was in einem stillschweigend getroffenen Abkommen niedergeschrieben wurde, im Verlaufe der Bewandtnisse, die sich zwischen zwei einzelnen Menschen ereignen, durchaus sinnvoll sein. Und weiterhin ist da Freiheit zugegen. Nichts soll durchgesetzt werden. Nichts wird geschuldet. Vieles kann gegeben werden, nichts aber wird geschuldet. Alles ist ein Geschenk. Es ist gesegnet, zu geben, und es liegt Segen auf dem In Empfang Nehmen. Es ist nicht gesegnet, etwas zu schulden, und es ist nicht gesegnet und beglückend, dass einem geschuldet wird. Es ist gesegnet, zu geben.

Translated by: theophil

 

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