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HEAVENLETTER # 5342 Wie du dich auch äußern magst, du liebst das Leben

WIE DU DICH AUCH ÄUSSERN MAGST, DU LIEBST DAS LEBEN

Gott redete …

Womöglich suchtest du nach einem Allheilmittel für das Leben. Du möchtest eine Kur. Es könnte sein, du hältst dich gerne an der Seitenlinie auf, als jemand, der weise und wundervoll ist, als jemand, der auf das Leben wie von weither blickt, und der weise nickt, und ohne dermaßen durch das Leben affiziert zu sein, wie du es derzeit bist. Ja, irgendwie oberhalb von alledem. Aus dem Gewühle heraus. Aus dem Sich-Sorgen und der Betroffenheit heraus. Schlicht ein Forscher, der seiner Forschungsarbeit nachgeht: „Aha, so geht das“, sagst du.

In einer gewissen Weise bist du ein Zuseher. Du siehst dem Leben zu, wie es stracks vor dir abläuft. Du kannst das Gefühl haben, das Leben hämmere auf dich ein, es ziehe dich hoch und es ziehe dich herunter. Du weißt nicht, was vom Leben zu erwarten ist. Es behandelt dich, wie es das möchte, und bis zur Stunde schaffst du es nicht ganz mitzubekommen, wie mit dem Leben einen Umgang einrichten geht. Du hast nicht recht den Bogen heraus. Du hast alles ausprobiert, dennoch wirst du jedes Mal auf die eine oder andere Art verblüfft. Du schüttelst dem Leben die Hand. Du springst in das Leben hinein. Du kommst ihm auf halbem Wege entgegen. Du rennst vor ihm weg, und du tust die gleichen Dinge immer und immer wieder, dennoch ist dir das Leben stets zumindest einen Schritt voraus. Du verzweifelst am Leben.

Du kannst etwa zu dir sagen: „Okay, ich scheide aus. Ich gebe auf. Ich werde nichts vom Leben erwarten“, dennoch hegst du rechts wie links weiterhin Erwartungen, und bist enttäuscht, bist entmutigt und beschwert. Du hast mit dem Leben ein Hühnchen zu rupfen, und bist am Rupfen. Du beißt die Zähne zusammen. Du scheinst das Leben nicht in den Griff bekommen zu können. Das Leben trickst dich aus, ohne unterdessen bei dir anzustehen und um Erlaubnis zu fragen.

Zur selben Zeit wie du am Verzweifeln bist, liebst du das Leben. Du liebst: wie es ist vor dem Regen, und du liebst es: nach dem Regen. Du liebst die heiße Sonne und eine kühlende Brise. Du liebst just die Unerwartetheit des Lebens, welche dich zur selben Zeit verzagen lässt. Du liebst Massen, selbst so du Einsamsein gernehast. Du liebst einen Sommertag, und du liebst einen stürmischen Wintertag. Du liebst die ganze Tonleiter des Lebens, derweil du gegen sie Einwände erhebst.

Ihr könnt etwa sagen, ihr möchtet gerne vom Leben in Ruhe gelassen werden, dennoch haltet ihr am Leben um seines ganzes Wertes halber fest. Ihr seid außerstande, alles von ihm einzudämmen, dennoch haltet ihr es an euch.

Geliebte, ihr seid Leben. Ihr seid im Leben am Leben. Ihr nehmt teil, ob ihr das nun möchtet oder nicht. Während ihr auf Erden am Leben seid, seid ihr auf Erden am Leben. Ihr könnt probieren, ihm zu entkommen, freilich vermögt ihr es nicht. Niemand kann das. Ihr könnt nicht immer das Leben eurem Willen gemäß haben, dennoch könnt ihr mit ihm ins Reine kommen. Ihr könnt euch vorsichtig in es hineinbegeben. Ihr seid wohl eher nicht imstande, ein Bruder Leichtfuß zu sein, gleichwohl könnt ihr insgesamt ins Lot kommen. Ihr könnt leben und leben lassen. Ihr könnt von der Haltung sein, dass ihr mit dem Leben reden könnt und mit ihm im Gespräch seid, und euch in ihm engagieren.

Schaut her, das Leben ist nicht so schlimm. Ihr habt eure guten Momente. Ihr könnt mit dem Leben in Frieden leben. Es steht im Begriff, bald genug vorüber zu sein. Es braust vorbei. In Wirklichkeit möchtest du es nicht sich aussetzen sehen. Selbst das Unerträgliche ist ertragbar. Du bist ein Kavallerist. Du bist vom Leben berauscht.

Das Leben überreicht dir die günstige Gelegenheit, auf allen vier Herdplatten gleichzeitig in Betrieb zu sein. Es überreicht dir die Gelegenheit, zu schlafen und die Söldnerin namens Zeit zu vertrödeln. Du kannst die Zeit grüßen. Du kannst in ihr spielen. Du kannst dich in ihr zusammenscharen. Zeit kann dich rühren, dennoch kannst du sie nicht umrücken. Sie geht so rasch oder so langsam, wie es ihr soeben danach ist. Du bist der Verzweiflungstäter. Nicht die Zeit.

Geliebte - das Wahre sei genugsam bekannt -, ihr habt die Zeit eures Lebens. Am heutigen Tag tritt das Leben so in Erscheinung, und morgen anders. Selbst so es bloß Heute gibt, seid ihr in der Vergangenheit und der Zukunft untergetaucht. Ihr könnt heute bereuen und morgen lieben, und ihr wisst niemals, was als nächstes passieren wird.

Kann das Leben nicht in Ordnung so sein, ungeachtet dessen, welche Weise es zu Gehör bringt? Könnt ihr nicht die Musik gernhaben und weiterhin mit ihr am Spielen sein? Könnt ihr nicht das Leben lieben, unabhängig von seiner Jahreszeit? Könnt ihr nicht lieben?